Kreis Kusel Derby bleibt ohne Sieger

Voller Einsatz: TuS-Abwehrchef Christopher Steiger (links) klärt vorm späteren SVN-Torschützen Max Kopp, der mit langem Bein kom
Voller Einsatz: TuS-Abwehrchef Christopher Steiger (links) klärt vorm späteren SVN-Torschützen Max Kopp, der mit langem Bein kommt. Jan-Luca Horbach (TuS, Mitte) und Eduard Deschtschenja schauen zu.

«NANZDIETSCHWEILER.» Ein Derby ohne Sieger: Mit 1:1 (0:0) haben sich gestern die beiden Landkreis-Rivalen der Bezirksliga getrennt. Nach der Punkteteilung müssen sich allerdings Team und großer Anhang des TuS Bedesbach-Patersbach die Haare raufen. Ein Sonntagsschuss in der letzten regulären Spielminute hat der Elf von Trainer Wolfgang Lang zwei Punkte geraubt, die bereits eingetütet schienen.

Da schien doch der Sieg schon eingesackt – und dann so was. Max Kopp, einer der Jungspunde im SVN-Team, bewies mächtig Wut. In Minute 90 trat er zum Freistoß unweit Linienkreuzung Mittel-/Außenstrich an und wuchtete die Kugel mal eben aus annähernd 40 Metern Richtung „Bepa“-Tor. In hohem Bogen flog der Ball, schien ewig in der Luft – und senkte sich unversehens unter die Latte ins Tor. Wohlgemerkt: Zwar blendete die Sonne, dies allerdings genau gegenüber. Unglücklich für die Gäste, umso glücklicher für die Hausherren. In der Schlussphase schien es nämlich allzu fraglich, ob die Truppe von Trainer Patrik Maaß noch treffen könnte, selbst wenn die Partie noch Stunden länger dauern sollte. Zu sicher stand die Elf von Coach Wolfgang Lang, stemmte sich ohne allzu große Mühen den nicht allzu einfallsreich nach vorn gepushten Offensivbemühungen der Hausherren entgegen. Maaß fand den Punkt trotzdem verdient – „weil dieses Spiel keinen Sieger verdient hat“, meinte der Mann an der SVN-Bande. Nun, damit lieferte Maaß den Beweis, dass das Resultat eines Kicks auch eine Sache der Interpretation sein kann. Schlicht und einfach glücklich fand etwa SVN-Kapitän Simon Holzhauser den spät gesicherten Zähler, als er seinem ehemaligen Trainer Lang gratulierte. Maß hatte die „Hungrigkeit im letzten Drittel“ vermisst, die sein Team jüngst noch ausgezeichnet habe. In der Tat waren die Gastgeber allzu oft ab 20 Meter vorm Tor mit ihrem Latein am Ende. Kaum mal ein Pass in die Spitze. Die TuS-Defensivabteilung, die in der Rückwärtsbewegung als Fünferriegel agierte, hatte die Szenerie im ureigenen Areal fast immer im Griff. Die erste echt gefährliche Torannäherung zeigte der SVN erst in Minute 65: Jonas Fehrentz’ gute Hereingabe aber zischte am Tor vorbei; es fand sich kein Abnehmer. Sturmspitze Eduard Deschtschenja agierte in weiten Phasen in der Luft hängend. Die Partie hatte fad begonnen. Respektvolles Abtasten – durchaus verständlich für solch eine Partie – zog sich ziemlich in die Länge. In Halbzeit zwei aber nahm die Begegnung dann zunehmend an Fahrt auf. Wobei die Blau-Schwarzen vom Mittleren Glantal bei den in Orange spielenden Blauen vom Oberen Glan zielstrebiger zu Werke gingen. In der 51. Minute kam Felix Becker auf Vorlage von Hadi Antar einen Tick zu spät. Eine Minute später tauchten Antar, David Höft und Jerome Sefert bei einer überfallartigen Attacke plötzlich zu dritt vor Keeper Joshua Purket auf; schlampig aber die Vorlage, die der mitgespurtete Becker nicht ersprinten konnte. Wieder nur fünf Minuten später strich ein Freistoß von Jens Ludwig an Freund, Feind und langem Pfosten sowie dem einen Tick zu spät heranspurtenden Jan-Luca Horbach vorbei. Nach einem Freistoß von Kopp ließ Deschtschenja per Kopf die beste Gelegenheit der Nanz-Dietschweilerer verstreichen (68.). Fällig von daher die Führung für die in Abschnitt zwei klar besseren „Bepas“. Keeper Andre Mahler brachte den Ball ins Spiel, Antar verlängerte – und Felix Becker hatte plötzlich freie Bahn. So etwas lässt sich der Offensivmann nicht oft entgehen, gestern lochte er sicher ein. Das schien es gewesen. Schlussoffensive? Nun, das Bemühen war dem SVN nicht abzusprechen, allerdings kam nichts wirklich Zwingendes dabei herum. Bis eben Kopp zum Freistoß antrat und Mahler unglücklich aussehen ließ. Noch unglücklicher die Figur, die Schiedsrichter Stefan Reiland abgab. Krönung: In der 87. Minute zeigte er Deschtschenja Gelb-Rot, obwohl der bis dato nicht verwarnt war. Schon mit Urteilen darüber, wer Einwurf hat, schien der Schiri überfordert. So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket – Simon Holzhauser (75. Urschel), Wenz, Wenner, Daniel Holzhauser – Kopp, Balsitis – Lenhardt (75. Jonas Laufer), Tobias Laufer, Fehrentz (85. Maurizio di Franco) – Eduard Deschtschenja TuS Bedesbach-Patersbach: Mahler – Alles, Dingert, Steiger, Jens Ludwig, Höft – Becker, Horbach (79. Dietz), Jung – Antar – Sefert (85. Daniel) Tore: 0:1 Becker (77.), 1:1 Kopp (90.) - Gelbe Karten: Lenhardt, Fehrentz, Deschtschenja - Becker – Beste Spieler: Kopp, Fehrentz – Antar, Jung, Becker – Zuschauer: 291 - Schiedsrichter: Reiland (K’lautern).

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