Kusel Die Welt zu Gast im und ums Kinett

Kommen aus Niamey in der Republik Niger: die Musiker des Kollektivs Studio Shap Shap.
Kommen aus Niamey in der Republik Niger: die Musiker des Kollektivs Studio Shap Shap.

Ein Juli-Programm voller Konzerte gibt es im Kinett zwar nicht. Aber dafür eine zweitägige und spannend besetzte Wochenend-Sause namens „Space Kusel Pop Festival“. Neben coolen Bands gibt es am 14. und 15. Juli auch andere Überraschungen.

Ursprünglich sollte das Kusel-Pop-Festival auf Burg Lichtenberg steigen. Aber wie so oft sind die freien Termine auf der beliebten Burg rar, Planungen wurden kurz vor knapp hin und her geschoben, und nun findet das vollgepackte zweitägige Sommerfestival, das zur Reihe „Kuseler Sommermusik“ gehört, doch „daheim“ statt – im und um das Kinett.

Durch die finanzielle Förderung des Kultursommers Rheinland-Pfalz und in Kooperation mit der Stadt darf das Spektakel über die Bühne gehen – beziehungsweise über die Bühnen. Denn während im Inneren die reguläre Bühne bespielt wird, wird im großzügig abgesperrten Außenbereich eine zweite Open-Air-Bühne aufgebaut. „Sofern das Wetter gut ist“, betont Andreas Becker, „aber davon gehen wir mal aus.“ Auf beiden Bühnen soll dann gerockt werden, was das Zeug hält. Das Line-up spricht für sich.

Blick nach Westen

Ganz nach dem offiziellen Motto des Kultursommers, blicken die Kinett-Betreiber „westwärts“ zu den musikalischen Nachbarn aus Frankreich, Belgien und den Vereinigten Staaten. Und mit all diesen „westlichen“ Klängen erschaffen sie einen Raum, der sich mit internationaler Popkultur füllt. Deshalb nennt sich das Festival auch „Space Kusel Pop Festival“ – also ein bisschen im Sinne von Weltraum und ein bisschen im Sinne von nur Raum. Raum für die Popmusik, die es sonst schwer hat, Gehör zu bekommen – etwa im Radio –, die im Kinett aber erblühen kann. Und der Begriff „Pop“ ist bei Andreas Becker angenehm weit gefasst. Den ,,Space“-Soundtrack kredenzen werden daher unter anderem The Guilty Pleasures aus Frankreich, The Male Idiot Theory aus Belgien und Breanna Barbara aus Minnesota in den USA, die aus dem Psych-Garage-Genre kommt.

Die Musikerin Breanna Barbara stammt aus Minnesota und tourt gerade durch Deutschland.
Die Musikerin Breanna Barbara stammt aus Minnesota und tourt gerade durch Deutschland.

Doch die Kinett-Chefs schauen nicht nur in den Westen. Sie schauen dank der Musiker der aufregenden Weltmusik-Formation Studio Shap Shap auch nach Afrika, die Band kommt aus der Republik Niger. Mit Omni Selassi und Flying Moon in Space – die bereits im vergangenen Jahr das Kinett mächtig durchgerüttelt hatten – werfen Becker und Butz einen Blick in die Zukunft. Und mit Amour Vache aus Düsseldorf, ebenfalls gerne gesehen in Kusel, blicken die beiden in ein Universum aus Musik, visuellen Effekten und zeitgenössischem Tanz. „Ein Line-up, dass man wirklich nicht alle Tage geboten bekommt“, wirbt Becker um viele Gäste, die Lust haben sich einzulassen auf zwei außergewöhnliche Musikabende jenseits des Langweiligen und Konventionellen.

Haben Humor: die Belgier von The Male Idiot Theory.
Haben Humor: die Belgier von The Male Idiot Theory.

Neben den Hauptattraktionen auf den Bühnen wird es auch ein Rahmenprogramm geben, mit einem Spot zum Plattenauflegen, mit Ausstellungen und einer Diskussionsrunde über den „Space“ und die Zukunft der Popkultur in ländlichen Gegenden, oft „Provinz“ genannt. Die Gesprächsrunde findet am Freitag, voraussichtlich um 20 Uhr, statt Unter den Diskutierenden wird wohl auch der Moderator und Rock’n’Roll-Experte „Felse“ aus der Radiosendung „High Fidelity“ im Radio Rüsselsheim dabei sein, kündigt Becker an, dem es seit jeher ein Anliegen ist, junge Menschen mit frischer Musik jenseits von Coverbands in Berührung zu bringen.

Amour Vache setzen auch auf Tanz und Visuals.
Amour Vache setzen auch auf Tanz und Visuals.

Am Festival-Freitag sollen Breanna Barbara, Omni Selassi und eventuell noch ein Überraschungs-Act auf der Bühne stehen. Am Festival-Samstag, der bereits um 16 Uhr beginnt, spielen dann alle anderen Acts nach. Eine genauer Zeitplan soll kurz vor Festivalbeginn veröffentlicht werden. Generell halten es die Kinett-Betreiber aber mit dem Programmablauf der Festivals flexibel. „Es ist immer noch nicht alles klar und fest“, gesteht Becker. „Es wird also hier und da sicher einige spontane Überraschungen und Last-Minute-Aktionen geben.“ Aber das Wichtigste bei solche Festivals sind ja sowieso nicht Uhrzeiten, sondern: gute Stimmung, gute Musik, feine Atmosphäre und jede Menge Spaß! In diesem Sinne: „Let’s float“ im Kuseler Pop-Space.

Infos

Weitere Infos unter https://kinett-kusel.de

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