Kreis Kusel Drei Platzverweise, vier Treffer

Sowohl Altenglans Dominik Wörner (links) als auch Ohmbachs Kapitän Christoph Heinz (rechts) erlebten den Schlusspfiff nicht mehr
Sowohl Altenglans Dominik Wörner (links) als auch Ohmbachs Kapitän Christoph Heinz (rechts) erlebten den Schlusspfiff nicht mehr auf dem Feld – beide sahen die gelb-rote Karte.

«Ohmbach». Keinen Sieger gab es gestern im B-Klasse-Nord-Duell zwischen dem SV Ohmbach und dem SV Altenglan. Am Ende hieß es 2:2 (0:1). Alles in allem ein leistungsgerechtes Ergebnis, obgleich der SV Altenglan insgesamt etwas mehr vom Spiel hatte. Ohmbach steckte aber nicht auf und belohnte sich in der Nachspielzeit mit dem Ausgleichstreffer.

Eine Wertung konnte der SV Altenglan trotz des Unentschiedens für sich entscheiden: In puncto Platzverweise stand es beim Abpfiff der Partie 2:1 aus Gästesicht. Sowohl Trainer Marco Hönsch als auch Dominik Wörner hatten wegen zu lauter und zahlreicher Unmutsbekundungen über Entscheidungen des Unparteiischen die Ampelkarte gesehen. Die Gäste waren unter anderem deshalb mit dem Schiedsrichter unzufrieden, weil der ihnen gleich zwei Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt hatte. „Mindestens einer davon war aber sicher kein Abseits“, war sich SVA-Coach Hönsch nach der Begegnung sicher. Nach Toren stand es bis in die Nachspielzeit hinein ebenfalls 2:1 für Altenglan, doch die unermüdlich arbeitende Heimelf schaffte in fast schon letzter Sekunde noch den Ausgleich, der sich für Ohmbachs Coach Emil Fehn dementsprechend „wie ein Sieg“ anfühlte, weil „wir nie aufgegeben haben“. Sein Pendant Marco Hönsch haderte nach dem Abpfiff in erster Linie nicht mit dem Unparteiischen, sondern mit sich selbst: „Der Platzverweis war natürlich blöd von mir, das darf mir so nicht passieren“, gab er unumwunden zu. Auch den Ärger über den Ausgleich in letzter Minute haben sich die Akteure des SVA selbst zuzuschreiben, verpassten sie doch einige Gelegenheiten, deutlicher in Führung zu gehen. Als der agile Altenglaner Angreifer Philipp Loos in der 14. Minute das 1:0 für seine Elf erzielt hatte, war der SVA am Drücker, hätte bis zur Pause ein, zwei Treffer nachlegen können. Die Chancen blieben ungenutzt. Die Ohmbacher hatten sich in der Halbzeitpause aber offenbar noch einmal etwas vorgenommen, denn sie kamen mit mehr Engagement zurück ins Spiel und belohnten sich in der 55. Minute, in der Eric Burger aus kurzer Distanz zum Ausgleich abstaubte, nachdem Altenglans Torwart Frederic Sefert einen Schuss von Marco Kratz nur hatte abklatschen können – genau vor Burgers Füße. Rund 20 Minuten vor Schluss sah dann der Ohmbacher Christoph Heinz, gerade erst nach Verletzung ins Team zurückgekehrt, wegen wiederholten Foulspiels den ersten Platzverweis des Tages. Und schon schienen die Altenglaner wieder oben auf, erarbeiteten sich Torchancen, und wieder war es Loos, der seine Elf jubeln ließ. Bei seinem Schuss in der 72. Minute traf er zwar den Ball nicht voll – aber das gab dem Spielgerät genau die Flugbahn, gegen die Ohmbachs Keeper Paul Vogel nichts mehr ausrichten konnte. 18 Minuten zu spielen, ein Mann mehr auf dem Feld und 2:1 in Front – das müsste es doch gewesen sein mit dem SVA-Erfolg ... Wer diesen Gedanken gefasst hatte, hatte die Rechnung jedoch ohne den SV Ohmbach gemacht. Dessen Akteure sahen es nämlich überhaupt nicht ein, sich geschlagen zu geben. Und schon gar nicht, nachdem sich Altenglan gleich zweimal selbst dezimiert hatte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit stand dann der eingewechselte Kevin Wagner goldrichtig und drückte den Abpraller nach einem Schuss von Tobias Zens zum vielumjubelten Ausgleich über die Linie. „Hauptsache nicht verloren und die näher rankommen lassen“, bilanzierte SVO-Trainer Emil Fehn. „Dass das heute kein schönes Fußballspiel wird, wussten wir vorher schon.“ Der Altenglaner Trainer sah das etwas anders: „Wir hatten mehrere Gelegenheiten, das 3:1 zu machen – dann passiert hier nix mehr“, ärgerte sich Hönsch. So spielten sie SV Ohmbach: Vogel - Lanzer (80. Wagner), Schönborn, Heinz, Keller - Kin, Zens, Fehn, Kratz (71. Dittberner), Burger - Freiberger SV Altenglan: Sefert - Jung, Andreas Jacob (65. Melake), Alexander Jacob, Huber - Fauss, Hönsch, Wörner, Zimmer, Schwinn - Loos Tore: 0:1 Loos (14.), 1:1 Burger (55.), 1:2 Loos (72.), 2:2 Wagner (90.+2) - Gelbe Karten: Huber - Gelb-Rot: Heinz - Hönsch, Wörner - Beste Spieler: Burger, Fehn - Loos, Wörner - Zuschauer: 46 - Schiedsrichter: Heiderich (Bexbach)

x