Kreis Kusel Dringend gesucht: Feuerwehrmann

JETTENBACH/BEDESBACH. Wer gibt den Feuerwehrmann? Dies ist die offene Frage, die sich zurzeit beim TuS Bedesbach-Patersbach stellt. Auf wen jetzt die Vereinsführung beim abstiegsgefährdeten Bezirksligisten setzt, soll sich möglichst noch vor der Partie am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) gegen den TuS Göllheim entscheiden. Zur selben Stunde ertönt der Anpfiff in Jettenbach. Dort empfängt die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg den starken Aufsteiger SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach.

Nein, wirklich überraschend kam das nicht. „Mir hat das leid getan“, kommentiert Andreas Leyser die bittere Entscheidung, Trainer Joachim Felka von seiner Aufgabe zu entbinden. „Ihm kann man ja überhaupt keinen Vorwurf machen“, betont der TuS-Vereins-Chef. „Er hat sich, seit er hier war, über die Mannschafts-Belange hinaus engagiert.“ Da war es Leyser schon nicht leicht gefallen, im Winter vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen und den Vertrag nicht zu verlängern. Noch schwieriger natürlich, jetzt die Reißleine zu ziehen. Aber notwendig, davon ist die gesamte Vereinsführung überzeugt. Es hätte alles anders laufen können: „Es hat ja nicht schlecht angefangen. Gegen den VfB Reichenbach hat die Mannschaft echt stark gespielt“, erinnert Leyser an die Vorstellung beim Punktgewinn gegen den Titelanwärter. Und gegen Oberarnbach „kann das auch ganz anders ausgehen“. Mit Erfolgen, höherer Punktausbeute aus diesen beiden Partien „wäre es auch nicht schlimm gewesen, mal in Ramstein zu verlieren“, sagt Leyser. Stattdessen aber stand nur ein einziges Pünktchen aus den beiden Auftakt-Heimspielen zu Buche. Und dann folgte eben ein desolater Auftritt. Und das ausgerechnet beim noch schlechter platzierten Vorletzten, bei Felkas „alter“ Mannschaft vom FV Olympia Ramstein. Dort hatte der Trainer fast 20 Jahre lang das Kommando geführt. Beim Folge-Engagement in Bedesbach blieb es bei einem Dreivierteljahr. Das erste Training der Woche hat der bisherige Co-Trainer Jens Schröck geleitet. Das zweite hat die Mannschaft selbst geregelt, weil Schröck verhindert war. Möglichst schnell soll nun aber ein Interimstrainer her. Dessen Aufgabe ist ganz einfach zu umschreiben: drinbleiben. Nicht mehr, nicht weniger. Wird schwer genug. „Wir müssen ja von vier Aufsteigern ausgehen“, sagt Leyser. Das wird noch knüppelhart da hinten. Und jetzt gastiert, zu einem weiteren aus der Reihe „Sechs-Punkte-Spiele“, der erstarkte TuS Göllheim. Womöglich steht da schon ein „Feuerwehrmann“ an der Bande: „Am liebsten wäre uns einer, der die Verhältnisse hier kennt, der dem Verein nicht fremd ist. Aber es ist halt nicht so wie im Profifußball, dass wir die Schublade aufziehen und es gucken fünf Köpfe raus, aus denen wir uns einen aussuchen können“, verdeutlicht Leyser die Schwierigkeit des Unterfangens, jetzt mal eben auf die Schnelle einen Retter zu finden. Mit Sicherheit nicht mehr zu retten ist die SG Jettenbach. Dort aber läuft’s immer besser. Hat doch das abgeschlagene, bislang erst einmal triumphierende Schlusslicht vor Wochenfrist Spitzenreiter VfB Reichenbach an den Rand einer Heimpleite gespielt. Wer hätte das gedacht. Abgeschrieben als Kanonenfutter, ist das Team wieder zu einer Mannschaft geworden. „Es wird zusehens besser. Der Spaß ist wieder da“, sagt Michael Emrich. In der Schlussminute hatte die SG, die einen 0:2-Rückstand egalisiert hat, den Stoß hinnehmen müssen. „Und dann noch mal eine riesige Ausgleichschance ausgelassen“, schaut Spielertrainer Emrich auf das Derby zurück. Doch auch so war’s ein Achtungserfolg, dem jetzt endlich ein Sieg folgen soll. „Ich bin überzeugt, dass wir die Partie gewinnen können“, gibt sich Emrich hoch optimistisch vorm Gastspiel des Aufsteigers von der Sickingerhöhe. Bis auf Kevin Schepanski hat Emrich alles an Bord.

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