Wolfstein „Eins, zwei, drei – männerfrei“: Probenbesuch bei den Wolfsteiner Komödianten

Bei den Wolfsteiner Komödianten kommen auch Messer und Axt zum Einsatz ... von links: Max Rosentreter, Nadine Schreck, Svenja Pl
Bei den Wolfsteiner Komödianten kommen auch Messer und Axt zum Einsatz ... von links: Max Rosentreter, Nadine Schreck, Svenja Plewe, Bettina Blauth, Nico Hemmer, Beate Kissel und Martin Kirch.

Das Stück „Eins, zwei, drei – Männerfrei“ von Hans-Jürgen Köhler, inszeniert von den Wolfsteiner Komödianten, hat alles, was es für einen Auftritt auf dem Waldturnplatz zu Pfingsten braucht: eine brisante Erbangelegenheit, Kurzweil und jede Menge zum Lachen.

Der geheime Frauenurlaub dreier früherer Schulfreundinnen in einer luxuriösen Jagdhütte am Königsberg ist in Gefahr. Das Anwesen soll an einen Schmetterlingsforscher verkauft werden. Die drei Frauen überlassen das Haus jedoch nicht kampflos und schmieden einen verhängnisvollen Plan, der einige Turbulenzen und Verwicklungen nach sich zieht. Ob sie erfolgreich sein werden?

Schon beim Proben zeigt sich: Die Wolfsteiner wissen in ihrem 21. Jahr zu überzeugen wie eh und je. Kaum auf der Bühne, sorgen Bettina Blauth, Svenja Plewe und Nadine Schreck für die ersten Tumulte und Lacher. Dem steht auch Nico Hemmer als feminin angehauchter Insektenforscher in nichts nach. Er bringt gar eigene Witze ein, die Anklang beim langjährigen Spielleiter Horst Kondratiuk finden. Auch in der Vereinsjacke mimt Beate Kissel eine angeblich äußerst vornehme Witwe, und Martin Kirch als Butler macht ebenfalls Eindruck – während Max Rosentreter noch keine Szene hat und stattdessen hochkonzentriert seinen Text durchgeht.

Zunächst ein anderes Stück geprobt

„Mädels“, ruft Kondratiuk und macht eine Kunstpause ... „sehr gut!“ Aber auch: „Keine Klumpen bilden und Blick nach vorne!“ Lob und Anweisungen, ebenso wie der Blick fürs Detail sind in seiner Funktion gefragt. Es läuft schon richtig gut – nur wohin mit den Koffern? Und soll das Messer schon beim Spiel oder erst in der Pause passend platziert werden?

Gefeilt wird nur noch an Feinheiten, doch in diesem Jahr hatte die Gruppe einige Herausforderungen zu bewältigen. Zunächst war ein anderes Stück geprobt worden, dann aber erkrankte ein Darsteller langfristig. Die Suche nach einem Ersatz im passenden Alter in befreundeten Theatervereinen verlief erfolglos. Also musste ein anderes Stück her, wie Kondratiuk berichtet. Gefunden hat es Spielleiterin Bettina Blauth, die wieder selbst mit auf der Bühne stehen wird. „Ich habe viele Stücke gelesen, Verlage angeschrieben“, schildert sie. Dann fiel ihr die Komödie in die Hände. „Beim Lesen habe ich die Leute in der Rolle gesehen, und es gefiel uns.“

Zu Hause bleibt einiges liegen

Vom erschwerten Start ist bei der 22. Probe nichts mehr zu merken. „Wir haben anders geprobt, sind schneller ins Spielen übergegangen“, berichten die Spielleiter. Wetterbedingt konnten nur wenige Proben auf der Waldturnplatz-Bühne absolviert werden. Zudem haben sich die Tapeten von der Wand gelöst, und eineinhalb Wochen vor dem Auftritt hatte das Bühnenbild wenig mit einer luxuriösen Jagdhütte gemein. Doch der erfahrene Bühnenbauer Frank Schmitt schmiedete während der Proben Pläne – gar nicht so einfach, denn alles muss gut durchdacht sein, es kommt auf Details an. Da müssen Requisiten mal gut und schnell verschwinden, andere dürfen nicht unmittelbar ins Auge fallen, müssen dennoch sichtbar sein.

Auch die Darsteller müssen einiges beachten. Alle sieben Akteure sind erfahrene Spieler, mit dem Rücken zum Publikum redet da keiner mehr. Wer in welcher Situation wo steht oder hingeht, das muss schon exakt geplant sein und notfalls in der Probe mehrfach durchgespielt werden. Nicht selten gibt es Lob vom Spielleiter, der die Position des Publikums einnimmt. In den zweieinhalbstündigen Proben bleiben die Darsteller möglichst wortgenau am Text, darauf achtet auch Souffleuse Karin Jung. „Das sind alles alte Hasen“, zeigt sich der Spielleiter zuversichtlich und lobt einmal mehr das Engagement der Truppe, die das zeitintensive Hobby neben Familie und Beruf mit Herzblut betreibt. Text lernen, proben, Kostüm und Requisiten vorbereiten – „da bleibt besonders zehn Tage vor der Vorstellung zu Hause einiges liegen“, verrät Blauth.

Info

Karten für die Vorstellungen am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Mai, um 19.30 Uhr sind an der Abendkasse erhältlich. Sie kosten acht Euro.

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