Kreis Kusel „Es hat sich gelohnt“

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Hinzweiler. Bis zu 500 Kilometer weit sind einige der 78 Teilnehmer des sechsten Königsbergturniers 3D gefahren, um am Wochenende in Hinzweiler an den Start gehen zu können. Glück mit dem Wetter hatten sowohl die Teilnehmer als auch die Schützengilde Königsberg, Ausrichter des Turniers. Fielen in Deutschland sogar Veranstaltungen wie „Rock am Ring“ dem Unwetter zum Opfer, konnten sie ihr zweitägiges Turnier ohne größere Probleme über die Bühne bringen.

Zum sechsten Mal schon richtete die Schützengilde Königsberg Hinzweiler das „Königsbergturnier 3D“ aus. Mit 78 Teilnehmern konnte man sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich steigern, damals nahmen 50 Leute teil. Das freute auch Hans Dippi, den Vorsitzenden der Schützengilde Königsland: „Wir sind froh über den steigenden Zuspruch. Nicht nur bei dem Turnier, auch der Verein erfreut sich steigender Mitgliederzahlen. Allein im letzten Jahr sind 47 neue Mitglieder hinzugekommen auf jetzt 209 insgesamt.“ „Das Besondere an dem Turnier ist, dass die Ziele keine einfachen Scheiben, sondern ziemlich lebensecht nachgebaute Schaumstofftiere sind“, erklärt Benjamin Schreck, Abteilungsleiter Bogensport der Schützengilde Königsland. 30 verschiedene Tiere gibt es, die auf dem etwa fünf Kilometer langen Rundkurs verteilt sind. Dieser beginnt am Schützenhaus in Hinzweiler neben dem Sportplatz und führt entlang der „Talbach“ bis kurz vor Nerzweiler und durch den Wald wieder zurück. Möglichst naturgetreu hat man den Parcours gestaltet, wie Schreck zeigt. So gilt es beispielsweise am Flussbett, ein Krokodil zu erlegen und im Wald einen Hirsch. Als besondere Herausforderung für die Schützen gibt es zudem noch ein bewegliches Ziel. Schreck erklärt: „Das 3D-Schießen ist der Jagd nachempfunden. Ziel ist es, den Pfeil in das sogenannte Kill des Tieres zu schießen, also den Bereich, wo Herz und Lunge liegen würden.“ Dafür sind die Tiere markiert. Antreten kann man mit dem Blankbogen, dem Jagdbogen, dem Langbogen oder den sogenannten Compound- oder Recurvebögen. Die Teilnehmer des Turniers haben pro Ziel maximal drei Pfeile. Die höchste Punktzahl erhält der Schütze, wenn er im ersten Versuch den Center Kill trifft. Das ist ein kleiner Kreis, der im „Kill“-Bereich liegt. Abzüge in der Punktewertung gibt es dann für Treffer im „Kill“ und normale Körpertreffer sowie für jeden weiteren benötigten Versuch. „Der Parcours ist sehr schön und das Turnier steigert sich jährlich“, loben Tanja Banach und Falk Wulf vom Schützenverein Windesheim die Ausrichter. Bereits zum fünften Mal nehmen die beiden teil. „Auch wenn es dieses Jahr durch den Regen etwas matschig und dadurch komplizierter und anstrengender war, hat es wieder viel Spaß gemacht“, ziehen sie ein positives Fazit. Bereits am Donnerstag ist Josiane Ries aus Luxemburg zusammen mit ihrem Mann im Wohnwagen angereist. Sie sei öfters in Deutschland auf Turnieren, erzählt Ries, aber zum ersten Mal in Hinzweiler. „Top zufrieden bin ich. Es hat sich gelohnt“, lobt auch sie die Veranstaltung. „Das Teilnehmerfeld ist breitgefächert. Die meisten Turnierteilnehmer sind schon erfahrene Schützen, aber auch Anfänger können problemlos teilnehmen, man ist ja immer in Fünfer- oder Sechsergruppen unterwegs“, berichtet der erste Vorsitzende der Schützengilde, Hans Dippi. „Einige kommen auch mit der ganzen Familie, der jüngste Teilnehmer ist gerade mal sieben Jahre alt, der älteste 76 Jahre“, weist Dippi auf die Mischung des Teilnehmerfeldes hin. Neben dem Königslandturnier richtet der Schützenverein auch jährlich ein Osterturnier aus sowie dieses Jahr im Oktober noch die Landesmeisterschaften des Pfälzischen Sportschützenbunds. Auch hat man sich um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft beworben, erzählt Dippi. Er sei stolz auf das, was bisher erreicht und geleistet wurde. Viel Eigenleistung und Engagement der Mitglieder stecken hinter dem Ganzen, aber auch Fördergelder, beispielsweise von der Europäischen Union, hat man bekommen. „Ohne die hätten wir auch gar nicht alles finanzieren können“, gibt Dippi zu. Besonders freut ihn, dass viele private Gruppen, aber auch Sportvereine, Firmen und sogar die Polizei den 3D-Parcours besuchen. „Anfänger können sich bei uns auch problemlos Pfeile und Bogen leihen“, betreibt er noch augenzwinkernd ein wenig Werbung in eigener Sache. (mala)

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