Konken Fast 50 Arbeitsplätze gerettet: Schwedisches Unternehmen übernimmt Joachim Richter

Der Firmensitz im Gewerbegebiet Erlenhöhe bei Konken.
Der Firmensitz im Gewerbegebiet Erlenhöhe bei Konken.

Die Joachim Richter Systeme und Maschinen GmbH & Co. KG ist jetzt in schwedischer Hand. Östling Markiersysteme hat zum 1. Juli den Betrieb auf der Konker Erlenhöhe übernommen.

Auf Antrag der Joachim Richter Systeme und Maschinen GmbH & Co. KG hatte das Amtsgericht Kaiserslautern am 1. März ein Insolvenzverfahren eröffnet. Der Betrieb im Konker Gewerbegebiet hat sich auf Lasertechnologie, Beschriftungsmaschinen, Automation und Sondermaschinenbau spezialisiert. 1994 gegründet, produziert das Unternehmen Beschriftungssysteme und -laseranlagen nach Kundenwünschen. Zu den Kunden gehören Unternehmen der Medizintechnik, des Maschinenbaus sowie der Automobilzulieferindustrie.

Wie Guido Joswig von der Kanzlei Professor Schmidt in Trier, die das Insolvenzverfahren begleitet hat, auf Anfrage der RHEINPFALZ sagt, ist das Konker Unternehmen aus verschiedenen Gründen in finanzielle Schieflage geraten: „Die allgemeinen Preissteigerungen und die teurer gewordene Materialbeschaffung sind Gründe.“ Zudem sei das Unternehmen als Automobilzulieferer tätig; Markteinbrüche bei den Kunden hätten sich auf den Konkener Betrieb ausgewirkt: „Die Autohersteller haben sich mit der Auftragserteilung zurückgehalten.“ Aufgrund dieser Gemengelage sei der Firma „irgendwann die Luft ausgegangen“, schildert Joswig.

Stillschweigen in Sachen Übernahmepreis

Zunächst habe es nicht danach ausgesehen, dass eine Sanierung des Unternehmens möglich ist und die Arbeitsplätze noch zu retten sind. Joswig: „Fristgerecht wurde allen Mitarbeitern zum 30. Juni gekündigt. Einige von ihnen haben in den vergangenen Monaten deshalb andere Stellen angetreten.“

Jetzt firmiert das Unternehmen als Richter Marking Solutions GmbH, Geschäftsführer ist laut der überarbeiteten Internetseite Rolf Östling. Gründer Joachim Richter stehe in einer Übergangsphase beratend zur Seite, sagte Joswig. Wie er ausführt, arbeiten in der Firma auf der Erlenhöhe nun rund 50 Mitarbeiter, die teilweise von einer Tochterfirma der Joachim Richter Systeme und Maschinen GmbH & Co. KG, der TFT GmbH, in das neue Unternehmen gewechselt sind. Was den Preis für die Übernahme angeht, sei Stillschweigen vereinbart worden, so Joswig.

Richter verweist auf eine Pressemitteilung

Joachim Richter will sich auf Anfrage der RHEINPFALZ nicht weiter zur Übernahme äußern. Er verweist auf ein abgesprochenes Zitat in der Pressemitteilung der Trierer Kanzlei Professor Schmidt: „Die Unterstützung und der Glaube unserer Mitarbeiter haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir diese schwierige Phase überwinden konnten. Mit Östling haben wir nun die Möglichkeit, unser Potenzial voll auszuschöpfen und eine erfolgreiche Zukunft zu gestalten.“

Die Östling Markingsystems ist laut Joswig ein schwedischer Konzern mit Hauptsitz in Insjön (Schweden), einer deutschen Niederlassung in Solingen sowie mit weiteren Niederlassungen in China und den USA. Das Unternehmen sei ein führender Anbieter von Markierungslösungen.

x