Horschbach Firma Gaia präsentiert Pläne für zwei Windräder auf Horschbacher Gemarkung

Über Windräder auf dem Höhenrücken zwischen Horschbach und St. Julian wurde vor zehn Jahren schon gesprochen. Der damalige Inves
Über Windräder auf dem Höhenrücken zwischen Horschbach und St. Julian wurde vor zehn Jahren schon gesprochen. Der damalige Investor hatte das Vorhaben jedoch wegen Artenschutz-Bedenken nicht weiter verfolgt.

Nach zehn Jahren Pause könnte es für einen Windpark Horschbach eine Renaissance geben. Ein Unternehmen will auf dem Höhenzug in Richtung St. Julian zwei Windräder errichten und betreiben – und erklärt, was heute anders ist als damals, als die Planungen eingestellt wurden.

Die beiden Anlagen sollen zusammen eine Leistung von rund 30 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr bringen. So lauten die Pläne der Gesellschaft für Alternative Ingenieurtechnische Anwendungen (Gaia) mit Sitz in Lambsheim bei Frankenthal. Das Unternehmen beschäftigt sich seit 1999 mit dem Bau von Wind- und Sonnenkraftwerken und bezeichnet sich selbst als Pionier in Sachen Regenerativer Energien in der Republik.

Danyal Hauck und Matthias Kunkel von Gaia haben die Pläne ihres Unternehmens kürzlich dem Horschbacher Gemeinderat vorgestellt. Demnach will das Vorderpfälzer Unternehmen, das nach Angabe der beiden Geografen hauptsächlich in Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern aktiv ist, auf Horschbacher Gemarkung zwei Windräder aktueller Generation bauen, die jeweils rund 270 Meter hoch sind. Eines der beiden Windräder könne auf einem Grundstück gebaut werden, das sich in kommunalem Besitz befinde, sodass das Projekt für die Gemeinde finanziell von nicht unerheblichem Interesse sei. So warben die beiden Firmenvertreter für ihr Vorhaben, dessen Realisierung allerdings einige Jahre Zeit brauche. Falls die Gemeinde zeitnah Grünes Licht gebe, die Behörden die Planung zügig bearbeiteten und es zu keinen Lieferengpässen für die technischen Komponenten der Windkraftanlagen komme, könnten diese Ende 2028 den ersten Strom produzieren.

Nicht mehr so hoher Stellenwert für Artenschutz

Der Horschbacher Gemeinderat zeigte sich nicht abgeneigt von dem Vorhaben, das man zuletzt vor zehn Jahren im Dorf diskutiert hatte und zu dem es im Dezember 2014 sogar eine Bürgerversammlung gab, wie Ortsbürgermeister Michael Herrmann erinnerte. Auf der Basis der damaligen Vorarbeit sei das Areal auf dem Höhenrücken nordwestlich des Dorfs als „Vorrangfläche für Windkraft“ im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde ausgewiesen worden. Allerdings hatte damals das Unternehmen, das die Planungen ursprünglich angestoßen hatte, selbige nicht weiter verfolgt – unter anderem wegen des Artenschutzes. Herrmann zeigte sich erfreut darüber, dass nun wieder „Bewegung in die Sache“ komme.

Warum sieht Gaia es nun anders? Auf Anfrage aus dem Rat erklärten die beiden Firmenvertreter, dass nach der neuesten Rechtsprechung das Thema Artenschutz in einer für Windkraftanlagen ausgewiesenen Sonderfläche nicht mehr den hohen Stellenwert habe wie noch vor zehn Jahren. Allerdings müssten auch für die aktuelle Planung Untersuchungen und Gutachten durchgeführt werden, um eine Genehmigung zu bekommen. Ein größeres Problem sei die Anbindung der beiden Windkraftanlagen an das überregionale Stromnetz: Geografisch nächster Punkt sei das Umspannwerk Reckweilerhof bei Wolfstein, das bei Projektierern zahlreicher Wind- und Sonnenkraftwerke in der Nordpfalz aus Einspeisestandort genannt werde und deshalb an seine Kapazitätsgrenzen kommen könne.

x