Kreis Kusel Gastgeber vorm Tor eiskalt

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HERSCHWEILER-PETTERSHEIM. Negativ-Trend gestoppt und mit drei Zählern die Weihnachtsferien versüßt: Das lief so ganz nach Plan für B-Klassen-Neuling SV Herschweiler-Pettersheim. Mit einem 3:0 (1:0)-Erfolg über den SV Altenglan hat der SVHP am Samstagnachmittag drei wichtige Zähler eingeheimst und so auch die Glantal-Elf ausgebremst, die zuletzt dreimal in Folge gewonnen hatte.

Die zweite Nachspielminute war drei Sekunden alt, als Emil Fehn auf und davon zog, auf Torwart Nicola Immetsberger zusteuerte und den Ball versenkte – 3:0. Ein Konter, veredelt vom Spielertrainer, der in dieser Szene seine Chance zum Endergebnis ummünzte; eiskalt – genau so, wie sich der Samstag rund um den Herschweilerer Rasen anfühlte. Der Platz selbst war tückig, stellenweise hart gefroren, an anderen Stellen aufgetaut. Kein Geläuf, auf dem nun technische Kabinettstückchen zu erwarten gewesen wären. Die gab’s auch nicht, obwohl sich die Gäste merklich um ihre spielerische Linie mühten, vor allem Spielertrainer Marco Hönsch aus der Tiefe Mittelfelds heraus sowie vor ihm der offensive kreative Kopf Dominik Wörner immer wieder probierten, Züge zu initiieren. Das blieb aber allzu oft im Ansatz stecken. Weil ein Hausherren-Trio die verkörperte Spielverderber-Riege gab: Ebenso wirkungsvoll wie rustikal räumte Hoch-Tief-Arbeiter Dirk Stöger massenhaft Bälle weg, was doch mal durchkam, schnappte sich Marc Oliver Brill. Der Routinier löste alle Aufgaben, die Stöger nicht vorab durch Wegputzen grob erledigt hatte, spielerisch-elegant. Und dann war da ja noch Manuel Malter: Der stopfte Löcher, erstickte viele Altenglaner Angriffsbemühungen bereits im Keim. Da biss sich die Altenglaner Kreativ-Abteilung bei Eiseskälte die Zähne aus. Vorne hingen Timo Zimmer und Diego Moreno in der Luft. Die etatmäßige Spitze musste dies von der Bande aus mit ansehen: Thomas Fauß hatte sich am Mittag noch, hoch motiviert fürs anstehende Spiel, das Haupt verletzt, war gegen eine Kante gerannt. Klare Kante zeigten am Samstag die Gastgeber. Wie von Coach Emil Fehn angekündigt, suchten sie ihr Heil vor allem in Einsatzfreude und Laufbereitschaft. „Die haben den Kampf angenommen, wir leider nicht“, resümierte Marco Hönsch, der seinem Gegenüber zu einem „völlig verdienten Sieg“ gratulierte. Emil Fehn wollte das aber so nicht ganz stehen lassen. „Also ein 3:0-Spiel war das sicherlich nicht. Zu hoch. Es war über weite Strecken eher ein typisches Unentschieden-Spiel.“ In Hälfte eins noch eine ausgeglichene Partie, sah Fehn aber nach dem Wechsel durchaus Vorteile für seine Mannschaft. Zunächst hatten die Hausherren die Chancen. SVA-Keeper Immetsberger rettete gegen Mario Strauß (6.), dann hatte Michael Müller die Führung auf dem Fuß, versemmelte aber frei vorm Tor, traf den Ball nicht richtig. Bereits in der fünften Minute hätte es einen Freistoß für den Aufsteiger aus kürzester Distanz geben müssen: Immetsberger hatte einen Ball aus 16 Metern mustergültig gefangen. Problem nur: Absender war sein eigener Mitspieler. Schiedsrichter Ingo Buchmann, sonst ein sehr guter Leiter, ließ weiterlaufen. Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Altenglaner erstmals Gefahr vor Gegners Tor heraufbeschworen. Moreno aber zielte knapp vorbei. Zwei Minuten später setzte Hönsch einen Kopfball übers Tor. Jubeln durften noch vor der Pause die mit einem Chancen-Plus ausgestatteten Herschweilerer: Fehn war über links geeilt, seine Hereingabe netzte Müller ein (38.). In der insgesamt muntereren zweiten Hälfte, in der beide Kontrahenten öfter den Abschluss suchten, war es erneut Müller, der Zählbares erzielte: Wieder hatte Fehn vorbereitet, diesmal abgeschlossen, vorm reagierenden Immetsberger aber standen gleich zwei HSV-Stürmer. Müller schloss ab (73.), andernfalls hätte Johannes von Blohn einlochen können. „Ich bin froh, dass die Winterpause kommt“, sagte Fehn. „Schön, dass wir noch dieses Positiv-Erlebnis hatten.“ So spielten sie SV Herschweiler-Pettersheim: Morgenstern – Brill – Kuhn, Stöger – Malter – Grund, Fehn, Strauß, Keller – von Blohn (87. Titov), Müller (80. Berhani Kelate) SV Altenglan: Immetsberger – Schön, Alexander Jacob, Andreas Jacob, Jung – Hönsch – Beer, Wörner, Schmalenberger – Moreno (71. Kreutz), Zimmer Tore: 1:0 Müller (38.), 2:0 Müller (73.), 3:0 Fehn (90.+2) – Gelbe Karten: Grund – Hönsch, Beer – Beste Spieler: Malter, Brill, Stöger – Andreas Jacob, Hönsch – Zuschauer: 69 – Schiedsrichter: Buchmann (Rieschweiler-Mühlbach). |cha

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