Kreis Kusel Instrumentale und dynamische Pracht

Die Stadt St. Wendel lädt für Sonntag, 5. Oktober, 17 Uhr, zu einem Konzert mit dem Kreissymphonieorchester Saarlouis (KSO) in den Saalbau St. Wendel ein. Solist des Abends ist der Pianist Robert Leonardy, der im Mittelteil des Konzerts gemeinsam mit dem KSO das populäre Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll von Peter Tschaikowsky spielen wird.

Eröffnet wird der Abend mit der Ouvertüre zu Richard Wagners Oper „Rienzi, der letzte der Tribunen“. Wagner schrieb diese, seine dritte, Oper in der Tradition der französischen grand opéra. Sie bildet den Abschluss und Höhepunkt seiner eher klassischen Phase. Heute ist davon vor allem die Ouvertüre in den Konzertsälen übrig geblieben, mit einzelnen Themen der Oper, eingebettet in eine sich ständig steigernde instrumentale und dynamische Pracht, in der Art eines „überwältigend süffigen Perpetuum mobiles“, wie es eine Musikkritikerin formulierte. Sein Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll hatte Peter Tschaikowsky seinem Gönner Artur Rubinstein gewidmet, der es dann durch eine offenbar legendäre Aufführung in Paris zu wahrem Erfolg führte. Von dort trat das Werk einen Siegeszug an; es wurde zu dem am häufigsten eingespielten Klavierkonzert überhaupt und wird darin bis heute von keinem anderen Konzert übertroffen. In St. Wendel sitzt Robert Leonardy am Flügel, der nicht nur der Kopf der Saarländischen Musikfestspiele ist, sondern sich auch in die Spitze der deutschen Pianisten gespielt hat. Nicht weniger melodiös und klangvoll als Tschaikowskys Meisterwerk, aber dennoch in ganz anderer Tonsprache, ist die Achte Sinfonie von Antonin Dvorák, in der das KSO dann in romantischer Fülle das Konzert abschließt. Dvoráks Achte Sinfonie zählt neben seiner Neunten („Aus der neuen Welt“) zu den bedeutendsten sinfonischen Schöpfungen des Meisters. Obwohl sie den Beinamen „Die Englische“ bekam (wegen ihrer großen Beliebtheit in England), ist sie ganz unter Eindrücken aus Dvoráks böhmischer Heimat entstanden. Es dirigiert Vilmantas Kaliunas. (rhp)

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