Kreis Kusel Kolumne zum Wochenende: Begegnung mit einem Promi in den Bergen

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In der Wochenendkolumne von Michelle Pfeifer geht’s um virtuelle Realität auf der Draisinenstrecke und eine echte Berühmtheit am Wilden Kaiser.

Es ist wirklich erstaunlich, was mit technischen Mitteln alles möglich ist. Sei es Künstliche Intelligenz oder – wie diese Woche auf der Draisinenstrecke eingesetzt und getestet – Virtual Reality, virtuelle Realität. Für ein paar Minuten durfte ich mich in eine urzeitliche Fantasiewelt begeben und quasi in die digitale Zukunft eintauchen. Es ist verrückt und vielleicht auch ein wenig beängstigend, wie sehr sich das Gehirn täuschen beziehungsweise überlisten lässt: Augen und Ohren wird eine erfundene Welt präsentiert – in Kombination mit realer Bewegung fühlt sich das fürwahr wie echt an. Ein tolles Erlebnis, das vielleicht auch bald Draisinengäste erfahren können – im wahrsten Wortsinn. Zwar wäre dies gewiss nicht mit unerheblichen Investitionen verbunden. Doch es könnte helfen, dem mittlerweile doch etwas angestaubten Draisinenerlebnis mehr Modernität und Attraktivität zu verleihen – und so vielleicht mehr jüngere Gäste anzuziehen.

Dass dabei nicht die ganze Fahrt, sondern lediglich punktuell die virtuelle Welt erlebt werden soll, ist gut. Es soll schließlich um eine attraktive Ergänzung, eine Aufwertung durch Technik, gehen. Im Vordergrund stehen noch immer das Naturerlebnis im Pfälzer Bergland, das gemeinsame Strampeln mit Freunden, Vereinskollegen oder Familienmitgliedern. Das kann und wird die Technik niemals ersetzen können. Die Momente, in denen wir in der Natur etwas sehen, fühlen, riechen, vielleicht auch schmecken, in denen wir Menschen begegnen, sind jene, die in Erinnerung bleiben.

Heimat eines Serienhelden

Von meiner ganz persönlichen Urlaubsbegegnung vor wenigen Tagen, die sich ins Gedächtnis eingeprägt hat, möchte ich Ihnen gerne erzählen, liebe Leserinnen und Leser. Denn auch an unserem Urlaubsziel in diesem Jahr, am Wilden Kaiser, trifft gewissermaßen eine erfundene Welt oder vielmehr eine Filmwelt auf die Realität: Ellmau im schönen Tiroler Land ist schließlich die Heimat einer ganz berühmten Figur einer nach ihr benannten ZDF-Serie. Verschiedene Drehorte können dort, am Fuß des Wilden Kaisers, bei einer Rundwanderung angesteuert werden. Der Protagonist grinst einem gleich an mehreren Ecken entgegen: als lebensgroßer Aufsteller an einem Drehort, von Magneten, Tassen, Postkarten, die in kleinen Lädchen im Dorf erhältlich sind. Wanderer tauchen ein in die ihnen aus dem Fernsehen bekannte fiktive Welt – vor realer, kaiserlicher Bergkulisse.

Die Chance, besagten Serienhelden dort bei Dreharbeiten zumindest von weitem zu erspähen, besteht gewiss. Dass wir ihm in den Bergen, weitab von den üblichen Drehorten, aber gar zufällig beim Wandern über den Weg laufen, hätte ich wahrlich nicht vermutet.

Es war ein vergleichsweise kalter, nebliger, total verregneter Tag. Die Stimmung war im Keller. Schließlich war es gerade einmal der zweite Tag unserer mehrtägigen Hüttentour um die Kaiserkrone. Die Sicht, die praktisch nicht gegeben war, gepaart mit den Wassermassen, die vom Himmel kamen, verlangten uns mit Blick auf den weiteren geplanten Aufstieg mit nicht zu unterschätzenden Passagen eine schwere Entscheidung ab: Versuchen wir es? Oder steigen wir ab und planen um? Am Ende siegte zwar die Vernunft, doch das enttäuschte Herz wollte das zunächst noch nicht verstehen. Nach einiger Zeit durch den Wald erreichten wir ziemlich durchnässt eine kleine, urige Hütte auf rund 1270 Metern Höhe. Längere Zeit waren wir die einzigen Gäste, unterhielten uns ausführlich mit der netten Hüttenwirtin, ehe es sich langsam etwas füllte.

Wer erkennt den Gesuchten?

Irgendwann wurde eine Frau auf mehrere Fahrzeuge der Bergrettung aufmerksam, die sich der Hütte näherten. Oje, dachte ich mir zunächst. Den Waghalsigen, die heute Morgen weitergezogen sind, wird doch wohl hoffentlich nichts passiert sein? Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte aber: Für einen Notfall waren die Fahrzeuge eindeutig zu langsam unterwegs. Also widmete ich mich lieber wieder meiner großzügigen Portion Kaiserschmarrn, mit der ich ohnehin genug beschäftigt war. Aus meinen bis dahin doch recht trüben Gedanken riss mich auf einmal mein Freund: „Schnell! Schau mal aus dem Fenster, wer da läuft!“

Richtig glauben konnte ich es zuerst nicht. Es brauchte eine Weile, um zu verstehen, wer da geradewegs am Fenster vorbeihuschte: Es war der besagter Serienstar. Der natürlich nicht nur von uns erkannt wurde und sogleich von mehreren die obligatorische Frage hörte: „Können wir zusammen ein Foto machen?“ Er selbst nickte und lächelte bereitwillig, ehe es weiter den Berg hinauf, womöglich ans Set ging. Die Laune war jedenfalls von diesem Moment an schlagartig besser. In den folgenden Tagen war sogar das Wetter wieder besser, zeigte sich von seiner kaiserlichen Seite.

Wer erkennt den Serienstar, den RHEINPFALZ-Autorin Michelle Pfeifer in den Bergen getroffen hat?
Wer erkennt den Serienstar, den RHEINPFALZ-Autorin Michelle Pfeifer in den Bergen getroffen hat?

Wissen Sie, liebe Leserinnen und Leser, um wen es sich bei dem Gesuchten handelt? Wo sind die Fans der bekannten Serie? Wer sowohl den Namen des Schauspielers als auch den Rollennamen und den Serientitel per E-Mail an redkus@rheinpfalz.de sendet, hat die Chance, ein RHEINPFALZ-Uffbasse-Badetuch sowie zwei RHEINPFALZ-Becher zu gewinnen – für das kühle Erfrischungsgetränk am nächsten Serienabend.

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