Lauterecken Kostenlos nach Sombernon: Warum Singen erwünscht, aber keine Voraussetzung ist

Der Projektchor unter der Leitung von Stefanie Ludes (am Klavier) wird Anfang Oktober in Sombernon auftreten. Weitere Sänger sin
Der Projektchor unter der Leitung von Stefanie Ludes (am Klavier) wird Anfang Oktober in Sombernon auftreten. Weitere Sänger sind willkommen.

50 Jahre währt die deutsch-französische Partnerschaft zwischen Lauterecken und Sombernon. Gefeiert wird das Jubiläum in beiden Städten. Die Franzosen waren über Pfingsten in der Veldenzstadt, im Oktober folgt der Gegenbesuch im Burgund. Noch werden Mitfahrer gesucht – und Sänger.

Wenn an Sonntagabenden vielstimmiger Gesang aus dem Veldenzschloss erklingt, bleiben die Menschen auf der Straße auch mal stehen, lauschen und ziehen nicht selten mit einem Lächeln auf dem Gesicht weiter. In der Regel probt der Lauterecker Chor Crossover, in den kommenden Wochen werden Passanten aber auch den Projektchor hören, der sich eigens für den Gegenbesuch in Sombernon formiert. Durch etliche personelle Überschneidungen des Partnerschaftsfördervereins und des Crossover-Chors war die Idee entstanden, den Projektchor zu gründen, der im Oktober in der französischen Partnergemeinde auftreten wird. Mitmachen kann jeder, der Spaß am Singen hat, eine Mitgliedschaft in einem der beiden Vereine ist nicht notwendig.

„Nomen est omen. Wir heißen Crossover, und das bedeutet, dass wir querbeet quasi alles machen“, erklärt Chorleiterin Stefanie Ludes. „Für uns spielen das Jahrhundert oder die Stilrichtung keine Rolle. Wir singen das, was uns Spaß mach.“ Neben deutschen und englischen Titeln werden auch französische Stücke eingeübt. „Crossover“ gilt jedoch nicht nur für das Repertoire, sondern auch für die Sänger, die teils langjährige Chorerfahrung mitbringen, teils noch Anfänger sind. Auch das Altersspektrum ist breitgefächert.

Der Spaß steht im Vordergrund

Schnell haben sie sich bei der Probe in Sopran, Bass, Tenor und Alt gruppiert. Ludes legt noch Hustenbonbons aus, rückt das Klavier in die Mitte, und schon startet der Chor mit „Top of the World“ eine mehrstimmige Pop-Nummer. „Ein guter Start“, lobt die Leiterin. Nach dem Einsingen geht es bei „Herr segne und behüte uns“ ans Eingemachte: Die einzelnen Stimmen gehen ihre Passagen durch, und obgleich Ludes viel lobt, findet sie doch immer wieder Optimierungspotenzial, feilt mit den Sängern an Details. „Nicht atmen in der ersten Phrase, das schafft ihr“, motiviert sie die Sänger, die mit viel Spaß und Ausdauer Passagen wiederholen, bis alles passt.

Auch beim modernen „You are the Reason“ ist die Atmung Thema: „Nicht atmen, damit wir die Spannung halten. Ich sehe es, wenn ihr atmet“, richtet die Chorleiterin lachend das Wort an die Gruppe. Überhaupt steht der Spaß bei allem im Fokus: Wenn ein Chorneuling nach „den Punkten auf dem Blatt“ fragt und die Notenköpfe meint. Oder wenn Ludes ohne Ansage losspielt, nach fragenden Blicken aus der Runde das Spiel unterbricht und sagt: „Ich erwarte, dass ihr meine Gedanken lesen könnt.“ Den Abschluss bildet dann ein Beatles-Medley, das es sehr wahrscheinlich in die Frankreich-Auswahl schaffen wird.

Nicht nur Sänger dürfen mit

Wer Interesse am Mitsingen hat, muss keine Noten lesen können und wird auch nicht ins kalte Wasser geworfen, sondern trifft sich vorab mit Ludes. Dann werden Stücke durchgesungen, denn „mehrstimmiges Singen ist nicht trivial“. Zudem erhalten die Teilnehmer per Whatsapp Übungsdateien, passend zur eigenen Tonlage, um daheim üben zu können. Der Projektchor trifft sich sonntags um 18 Uhr. Wer Interesse hat, kann sich bei Stefanie Ludes unter cafekultur@outlook.de melden.

Doch auch diejenigen, die es mit dem Singen so gar nicht haben, sind bei der Fahrt nach Sombernon willkommen, wie Vereinsvorsitzende Brigitte Kölsch und Schriftführer Hans-Joachim Müller vom Partnerschaftsverein betonen. Los geht es am Donnerstagvormittag, 3. Oktober, mit dem Bus von Lauterecken nach Sombernon. Dort werden die Sombernonais die Lauterecker in Empfang nehmen und auf Gastfamilien aufteilen. Am Tag darauf wird das nahegelegene Dijon besucht. Am Samstagvormittag gibt es Festreden und am Rathaus wird eine Gedenktafel für die Partnerschaft enthüllt, später findet ein Festabend statt. Die Abreise steht am Sonntag an. Die Teilnahme ist komplett kostenfrei. Wer mitfahren möchte, meldet sich bei Brigitte Kölsch unter 0171 3872263 oder brigitte.koelsch@imukl.de.

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