Kusel / Lauterecken Neue Akku-Züge sollen ab Ende 2026 zwischen Kuseler Land und Lautern pendeln
Auf der Bahnfachmesse „Innotrans“ hat das Unternehmen Stadler den Akku-Flirt für das Pfalznetz der Öffentlichkeit vorgestellt. In der Pfalz beschreiten das Land Rheinland-Pfalz, der Zweckverband ÖPNV (ZÖPNV) Rheinland-Pfalz Süd sowie die DB Regio bald neue Wege im regionalen Bahnverkehr, heißt es in einer Mitteilung des ZÖPNV. Wo bisher wegen fehlender Elektrifizierung nur Diesel-Züge fahren können, werden künftig klimafreundliche batteriehybrid-elektrische Triebwagen (Akku-Triebwagen) verkehren.
55,5 Meter lang, bis zu 140 Stundenkilometer schnell
Das Akku-Zugprojekt unter der Federführung des ZÖPNV sei deutschlandweit mit eines der ersten Konzepte, bei dem die Abkehr vom Dieseltriebwagen hin zu batteriehybriden Fahrzeugen durchgeführt wird. Batteriehybrid bedeute, dass die Fahrzeuge unter der Oberleitung der DB konventionell als elektrischer Triebwagen fahren und abseits davon den Strom aus Batterien beziehen.
Die zweiteiligen Triebwagen vom Typ Akku-Flirt sind nach Unternehmensangaben 55,5 Meter lang und bieten jeweils 172 Sitzplätze. Sie verfügen über Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. Neu wird ein Bereich mit loungeähnlicher Platzanordnung sein. Kostenfreies WLAN, Steckdosen und „eine zeitgemäße Kundeninformation im Zug“ sind ebenfalls angekündigt. Mit Blick auf die Barrierefreiheit besitzen alle Fahrzeuge eine automatische Spaltüberbrückung, die den Abstand zwischen dem Fahrzeug und der Bahnsteigkante schließt, gleichzeitig befinde sich eine behindertengerechte Toilette im Triebwagen.
Bauarbeiten in den Bahnhöfen Kusel und Lauterecken nötig
Die Reichweite im Batteriemodus liegt laut Herstellerangaben bei mindestens 80 Kilometern – auf Testfahrten seien bereits 185 Kilometer im Batteriebetrieb erreicht worden. Die neuen Akkuzüge sind auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern ausgelegt.
Die heutigen Dieselfahrzeuge sollen Schritt für Schritt durch die neuen Züge ersetzt werden. Laut ZÖPNV stehen die Dieselzüge „für einen gewissen Übergangszeitraum als Rückfallebene zur Verfügung, da eine hohe Betriebsstabilität bei der Umstellung auf die neue Zuggeneration für den Zweckverband oberste Priorität hat“.
Wie schnell der Akkuzug eingesetzt werden kann, hänge vom Ausbaustand der sogenannten Oberleitungsinselanlagen ab. Die sollen, gefördert von Bund und Land, bis Ende 2029 fertiggestellt sein und die Zug-Batterien laden. Diese Oberleitungsinseln werden in den Endbahnhöfen Kusel und Lauterecken errichtet.