Lauterecken Neues Konzept für Wärmeversorgung

Die Nahwärmezentrale in der Schlossgasse.
Die Nahwärmezentrale in der Schlossgasse.

Die Nahwärmezentrale in der Schlossgasse sollte umweltschonend die Wärmegewinnung aus der Lauter ermöglichen. Das Unterfangen scheiterte, der folgende Rechtsstreit endete mit einem Vergleich. Die Stadtwerke haben nun eine andere Option aufs Tapet gebracht.

Dem Wasser der Lauter Wärme entziehen, um damit Gebäude zu beheizen. So einfach sollte die 2011 eingeweihte Nahwärmezentrale in Lauterecken funktionieren. Zumindest in der Theorie. Die Realität sah anders aus. Vor allem im Winter versagte die Wärmepumpe den Dienst. Es folgte ein Rechtsstreit, der in einem Vergleich endete. Die Wärmeversorgung erfolgt derzeit mit Hilfe von Erdgaskesseln, was wegen des Bezugspreises sehr teuer ist. Die Kuseler Stadtwerke haben nun ein Konzept erarbeitet, wie es mit einer ökologischen Heizform doch noch etwas werden könnte.

Mit zwei Blockheizkraftwerken sollen die angeschlossenen Häuser – darunter auch vier städtische Gebäude wie etwa das Veldenzschloss und das Stadthaus – ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll beheizt werden. Die Stadtwerke würden im Falle einer Zustimmung die Anlagen als Pächter übernehmen und auch anfallende Reparaturen und Wartungen übernehmen. Die Pläne wurden dem Stadtrat bereits vorgestellt. Eine Entscheidung darüber, ob dem Pachtvertrag zugestimmt wird, steht noch aus. Grund: Der fünfseitige Vertrag ging erst reichlich spät – am Sitzungstag um 9.48 Uhr – ein, wie Ratsmitglied Dirk Reidenbach berichtete. Deshalb sollen die Stadtwerke Kusel die Details nochmals im Rat vorstellen.

Infos spät eingegangen, Entscheidung vertagt

Wie Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis erläuterte, ist das Verpachten schwieriger als gedacht. Da die Stadt aus dem Rechtsstreit eine Vergleichszahlung erhielt, muss sie diese reinvestieren, ansonsten würde das Finanzamt diese als zu versteuernden Gewinn ansehen. Da die Stadt keinen kompletten Eigenausbau anstrebe, gebe es die Alternative des Baukostenzuschusses. Heißt: Die Stadt zahlt für den Bau der Blockheizkraftwerke einmalig 194.000 Euro. Die Stadtwerke Kusel übernehmen die Anlagen gegen eine jährliche Pacht in Höhe von 8000 Euro an die Stadt und wirtschaften ansonsten auf eigene Rechnung. Der zu zahlende Strompreis bleibe weiterhin bei neun Cent je Kilowattstunde, ergänzte Steinhauer-Theis, was bei vier über die Anlage versorgten, städtischen Gebäuden positiv zu beurteilen sei.

Die Stadtbürgermeisterin erinnerte daran, dass alle Kommunen bis 2028 dazu verpflichtet seien, eine Wärmeplanung zu erstellen, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien berücksichtigt. Bei der Umsetzung des von den Stadtwerken Kusel vorgelegten Konzepts wäre dieses Ziel bereits erreicht. „Die Stadt wäre wärmetechnisch gut aufgestellt“, schilderte Steinhauser-Theis. Die Ratsmitglieder schlossen sich dieser Meinung an. Man votiere sicher irgendwann für das „Rundumsorglos-Paket“, betonte Peter Jakob. Auch Reidenbach fand, dass das Angebot gut klingt und die Stadt aktiv werden muss. Allerdings würden noch mehr Infos benötigt.

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