Kreis Kusel Nur beim Gast greifen alle Rädchen

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ETSCHBERG. Trotz des klaren Auswärtserfolgs vor Wochenfrist: Die SG Konken/Etschberg ist noch in der Findungsphase. Eine solche hat das Team des SV Ohmbach hingegen gar nicht mal gebraucht: Dass es dort rund läuft, darüber täuscht auch die jüngste 0:2-Niederlage gegen den VfB Reichenbach II nicht hinweg. Nun stehen sich SG und SV gegenüber: Anstoß zum B-Klasse-Nord-Duell der Nachbarn ist am morgigen Sonntag um 16 Uhr. Die Partie geht in Etschberg über den Rasen.

Es ist verständlich, dass ob einiger Änderungen noch nicht ein Rädchen ins andere greifen kann. „Das wussten wir ja, das haben wir auch gleich gesagt: Zehn Spiele werden wir brauchen, bis sich alles weitgehend findet“, sieht Mike von Blohn nichts Ungewöhnliches darin, dass der Start in die Saison eher holprig gelaufen war. Zur neuen Runde hatte der Stürmer von der SG Krottelbach/Frohnhofen/ Langenbach in Konken angeheuert, gemeinsam mit Danny Antonic die Truppe von Jeremias Bernd übernommen. „Wir sind hier ganz prima aufgenommen worden. Das Gefüge hat gestimmt, wir konnten unsere Konzeption umsetzen“, blickt von Blohn zurück. Dass es im Spiel der SG Konken/Etschberg allerdings bisher noch ab und an merklich gehakt hat, hängt auch mit Pech zusammen. Zur Kategorie Pech zählt zweifelsohne, wenn einem Team die Verteidigung wegbricht. So geschehen bei der SG. Besonders schwer wiegt die Verletzung von Routinier Moritz Rothfuchs. Felix Müller und Manuel Eckhard waren zwischenzeitlich nicht einsatzbereit. Die Folge war, dass das Trainer-Duo der Not gehorchend von der Viererkette abrückte, von Blohn selbst sich als Libero im Defensivverbund wiederfand. „Naja, so hatten wir wenigstens die Möglichkeit, hinten manches spielerisch zu lösen“, blickt der Coach zurück. Personell hat sich wohl einiges entspannt. Rothfuchs aber wird noch eine ganze Weile fehlen. Und demnächst wird auch Yannick Emrich nur noch sporadisch einsatzbereit sein. Ihn zieht es studienbedingt in die Ferne. Wenn die SG nun morgen die Überraschungself des SV Ohmbach empfängt, wird in Kapitän Michael Diehl ein weiterer Aktivposten ausfallen. Das alles aber sei wegzustecken, meint von Blohn, der zuversichtlich in die Partie geht. Das hängst auch damit zusammen, dass Sebastian Sieche wieder zurück ist. „Wenn er spielt, dann trifft er auch – wie sich gerade wieder gezeigt hat“, kommentiert der Coach Sieches Dreierpack in Kusel. Aufpassen heißt es aber morgen gegen einen Gegner, der sich viel besser schlägt als alle erwartet hätten. „Stimmt. Das läuft sehr gut, das hätte ich auch selbst so nicht gedacht“, räumt Jerome Issle ein. Er hat nach dem Abgang von Andre Pfaff das Kommando in Ohmbach übernommen. „Natürlich hätten wir einen von außerhalb holen können. Aber warum? Nur, damit wir irgendeinen da stehen haben?“, sagt der Ohmbacher zur internen Lösung, auf die sich der SVO im Sommer verständigt habe. Ihm selbst sei es leicht gefallen, ja zu sagen. „Der Vorstand, die Verantwortlichen, die Mannschaft haben hinter der Entscheidung gestanden“, freut sich Issle, der seit seinem 18. Lebensjahr bei seinem Heimatklub aktiv ist. Auch der Vorstands-Chef indes trägt sein Teil dazu bei, dass es sportlich läuft. Der steht nämlich als Stütze in der Innenverteidigung: Tobias Zens hat auch außerhalb des Platzes eine Menge Verantwortung übernommen – zur Freude seiner Mannschaftskameraden, die eine junge Vereinsführung nur gutheißen können. „Es ist ja schon etwas Besonderes, dass wir in diesem Ort noch zwei Mannschaften auf die Beine stellen können, fast allein mit Einheimischen, mit nur zwei Erstmannschaftsspielern von außerhalb“, betont Issle. Da passiert es aber auch, dass 17-Jährige ins kalte Wasser geworfen werden: Tim Freiberger und Johannes Keller sind gleich richtig gefordert – und machen ihre Sache gut. Wohl auch morgen, wenn Issle mit seinem Team weitere drei Punkte anpeilt. |cha

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