Kreis Kusel Pfaff fordert: Hart, aber fair

Tobias Laufer (blaues Trikot), sonst Aktivposten im Offensivspiel des SVN, zählt zu den Langzeitverletzten beim Landesligisten.
Tobias Laufer (blaues Trikot), sonst Aktivposten im Offensivspiel des SVN, zählt zu den Langzeitverletzten beim Landesligisten.

«Nanzdietschweiler». Gerade hatte es so ausgesehen, als wäre der Frühling endlich da, da legte ein erneuter Wintereinbruch die meisten Partien vor Wochenfrist im wahrsten Sinne des Wortes schon wieder auf Eis. Und so musste der SV Nanz-Dietschweiler in der Landesliga auf die nächste Gelegenheit warten, weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib sammeln zu können. Die gibt es nun, sehr wahrscheinlich zumindest, am Sonntag (15 Uhr) in Kirn.

Der Winter scheint es den Amateurkickern in diesem Jahr besonders schwer machen zu wollen. In der Landesliga West fanden in der Vorwoche zwar die beiden Samstagspartien Meisenheim gegen Rodenbach (5:0) und Mackenbach gegen die Sportfreunde aus Bundenthal (2:0) noch statt, alle Sonntagspartien wurden aber abgesagt – darunter auch die Partie des SV Nanz-Dietschweiler bei Ligaschlusslicht Karadeniz Bad Kreuznach. „Da ärgerst du dich als Trainer schwarz“, hadert SVN-Coach Jochen Pfaff. „Zum dritten Mal hab ich mich hingesetzt und meine Vorbereitungen für das jeweilige Spiel getroffen – zum dritten Mal war es vergebens.“ Besonders eine Tatsache dürfe seiner Mannschaft aber jetzt nicht durch den Kopf gehen: „Wir dürfen uns jetzt nicht damit beschäftigen, dass die Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe ausgefallen sind und wir jetzt stattdessen zwei Auswärtsspiele gegen richtig starke Gegner (Kirn und Rodenbach) vor der Brust haben.“ Zwischenzeitlich sah auch die personelle Situation beim SVN schon mal besser aus als derzeit: „Momentan wird es sogar richtig schwer, genug Spieler zusammenzubekommen“, sagt Pfaff, der neben den Langzeitverletzten Tobi Laufer und Andreas Urschel weiterhin auf Innenverteidiger Benjamin Wenner verzichten muss. „Dazu sind Ronnie Straßer und Aaron Weber krank und ihr Einsatz bestenfalls fraglich. Auch David Pribula wird wohl am Sonntag fehlen – und gerade seine Schnelligkeit wird uns in Kirn abgehen“, befürchtet der SVN-Übungsleiter. Doch alles hadern hilft nicht, am Sonntag geht es mit dem Rumpfkader zum VfR Kirn, der seinerseits im Mittelfeld der Tabelle umherdümpelt und weder nach oben noch nach unten viel zu hoffen beziehungsweise zu befürchten hat. „Die müssten eigentlich vier, fünf Plätze weiter oben stehen“, bescheinigt Pfaff dem kommenden Gegner. „Die hatten wohl auch ein paar personelle Probleme, jetzt scheint aber wieder alles an Bord zu sein – und dann sind die Kirner eines der stärkeren Teams in dieser Klasse.“ Und auf welchen Spieler muss seine Elf am Sonntag besonders achten? „Puh, da gibt es einige. Skiba, Mudrich, Hahn, Bauer, Papazois – das sind alles richtig gute Fußballer.“ Mit einem Blick auf den bisherigen Saisonverlauf sollten die SVN-Akteure besonders ob der Heimstärke der Kirner gewarnt sein: „Sieben Spiele hatten die zu Hause, haben dabei 16 Punkte geholt und ein Torverhältnis von 17:6“, weiß Pfaff. Doch ängstlich dürfe man keinesfalls sein, sagt der Trainer und verweist auf das Hinspiel, das seine Elf auf heimischem Geläuf mit 3:0 gewonnen hat. „Und das auch in der Höhe verdient.“ Für seine Mannschaft gelte es am Sonntag, kompakt zu stehen, Überzahl in Ballnähe zu schaffen und vor allem die Zweikämpfe anzunehmen („...und nicht nur respektvoll zuzuschauen“). „Wenn wir ihnen Räume geben, um schnell in die Tiefe zu spielen, werden wir dort keine Chance haben“, warnt Pfaff. „Hart, aber fair – so müssen wir dort auftreten.“

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