Wahnwegen Schülerin aus Wahnwegen erhält Stipendium der Start-Stiftung

Die Familie von Mariam Moris stammt aus Ägypten.
Die Familie von Mariam Moris stammt aus Ägypten.

Kinder auf ihrer schulischen Laufbahn unterstützen – das ist das Ziel der Start-Stiftung. Mariam Moris ist eine der Stipendiatinnen, die von dieser Stiftung gefördert werden. Wie es dazu kam, erzählt sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Mariam Moris ist erst 15 Jahre alt und hat schon große Pläne: Sie möchte das Abitur schaffen und dann ein Studium im Bereich der Pharmazie oder der Medizin absolvieren. Ihr Interesse dafür wurde in der Schule geweckt. Dort engagiert sie sich unter anderem im Sanitätsdienst, wodurch sie bereits in jungen Jahren lernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.

Diese Kompetenzen werden von der Start-Stiftung geschätzt und gefördert. Die Stiftung hilft jungen Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind oder Kinder eines zugewanderten Elternteils sind. Mariams Familie stammt ursprünglich aus Ägypten und ist vor 13 Jahren nach Deutschland gekommen. Die Familienmitglieder gehören dem koptisch-orthodoxen Glauben an und besuchen auch in Deutschland regelmäßig die Kirche. In der Sonntagsschule betreut Mariam die Kinder oder hilft, das gemeinsame Essen vorzubereiten – sie ist vielseitig engagiert. Seit nunmehr vier Jahren lebt sie in Wahnwegen und besucht das Siebenpfeiffer-Gymnasium in Kusel – genauso wie ihre große Schwester, Marina, die ebenfalls von der Stiftung gefördert wird.

„Ich habe viel Zeit investiert“

Durch die Schwester hat die 15-Jährige erst von dem Stipendium erfahren und sich im Februar dieses Jahres dafür beworben. „Ich habe viel Zeit investiert“, erzählt Mariam. Der Bewerbungsprozess beinhaltet mehrere Stationen, die alle absolviert werden müssen. Erfüllt man die Zugangsvoraussetzungen – Mindestalter von 14 Jahren, Migrationshintergrund und das Besuchen der Schule für noch mindestens drei weitere Jahre –, müssen noch andere Aufgaben bewältigt werden.

Zunächst braucht man ein Gutachten, das von einer Person aus der Organisation, in der man sich engagiert – etwa einer Trainerin beziehungsweise einem Trainer aus dem Sportverein oder einer Lehrkraft – ausgefüllt wird. Mariam erhielt hier die Unterstützung ihres Lehrers, Herrn Eichert, und eines Trainers aus dem Tischtennisclub Brücken, wo sich die Schülerin sportlich betätigt. Sie gehört mittlerweile sogar zu den zwölf besten Spielerinnen ihrer Altersklasse in Rheinland-Pfalz.

Denkaufgaben und ein Interview

Neben den einzureichenden Gutachten musste Mariam auch selbst Fragen zu ihrer Person und ihrer Motivation beantworten. Es galt, Aufgaben zum logischen Denken zu lösen. Zuletzt fand dann noch ein Interview mit einer bei der Stiftung tätigen Person statt, ehe es hieß: herzlichen Glückwunsch. Seitdem wird das junge Mädchen aus Wahnwegen von der Stiftung finanziell unterstützt. Mariam Moris erhält jeden Monat Bildungsgeld, um sich technische Geräte und andere Schulutensilien anschaffen zu können. Sie ist nun Teil des Start-Campus und durfte bereits einige Mitstipendiaten in Mainz kennenlernen.

„Man hat nix zu verlieren“

Die Schülerinnen und Schüler, die Unterstützung erhalten, können auch etwas zurückgeben. Wenn sie ihre schulische Laufbahn abgeschlossen haben, können sie als Mentoren für neue Stipendiaten da sein und diesen helfen. „Man muss Mut haben, um sich zu bewerben, man hat ja nix zu verlieren“, sagt die Wahnwegerin. Der Aufwand hat sich gelohnt – auch wenn der Bewerbungsprozess anstrengend und zeitintensiv war. So freut sich die ganze Familie mit Mariam. „Besonders meine Mama hat sich gefreut“, sagt die 15-Jährige mit einem Lächeln.

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