Kreis Kusel SVB stürmt glanzlos in Richtung Aufstiegsspiele

Thomas Brand köpft, Brückens Mathias Jung staunt: Daniel Luthringshauser vom SVN II und SVB-Kapitän Sascha Wingerter beobachten
Thomas Brand köpft, Brückens Mathias Jung staunt: Daniel Luthringshauser vom SVN II und SVB-Kapitän Sascha Wingerter beobachten ebenfalls die Szene aus der Partie der B-Klasse Süd. Die Brücker siegten 4:1.

«NANZDIETSCHWEILER.» Sieg Nummer sieben im achten Spiel ohne Niederlage: Der SV Brücken eilt weiter Richtung Aufstiegsspiele zur A-Klasse. Auch der SV Nanz-Dietschweiler II hat die Karstwälder am Samstag nicht zu stoppen vermocht. Beim 1:4 (1:2) haben die Kicker der Landesliga-Reserve ihre Chancen versiebt. Die Gäste hingegen bewiesen bei einer glanzlosen Darbietung gnadenlose Effektivität.

Der erste Ball flog noch in Grobrichtung Börsborn, mit derartiger Wucht hatte Michael Frembs aus halblinker Position in Richtung Tor gedroschen. Eigentlich alles richtig gemacht, denn so furchtbar weit und hoch war der Ball gar nicht vorbeigesaust. Frembs aber schien fassungslos: „Oh Mann, bin ich alt geworden“, kommentierte der Stürmer des Tabellenzweiten der B-Klasse Süd seinen Fehlversuch. Na ja, wer vor wenigen Wochen die Dreißig überschritten hat, darf sich gern mal grämen. Der Fehlschuss des Ex-Steinwendeners war weniger schlimm: Zumal Frembs weiter fleißig Betrieb in der Spitze machte und Räume aufriss. Der fürs Toreschießen Hauptverantwortliche heißt bei den Brückern bekanntlich Daniel Arnold. Der Spielertrainer ließ sich trotz geprellter Rippe nicht lumpen und langte am Samstag gleich doppelt zu. „Eigentlich hätt’ ich besser nicht spielen sollen“, konstatierte der merklich angeschlagene Coach, der trotzdem mit seiner Präsenz bestach, stets anspielbereit war. Arnold krönte den schönsten Spielzug mit dem Treffer zum 3:1: Die Hausherren hatten im Mittelfeld die Kugel vertändelt. Manuel Gross hatte aufgepasst; ruckzuck ging’s in dieser Szene, Gross bediente Frembs, der ein paar Schritte lief und den mitgeeilten Arnold mustergültig bediente. Nahe des rechten Pfostens brauchte der nur noch einzulochen (74.). Ebenso rasch und effektiv der Zug zum 4:1: Da aber war’s allein Mathias Jung, der nicht zu halten war, durchwuselte und mit einer wahren Energieleistung Richtung Tor preschte. Hut ab, immerhin lief schon die 89. Spielminute. Es wäre für den Mittelfeldakteur nun sogar ein Leichtes gewesen, den Ball an Keeper Michael Clos vorbei ins Netz zu schieben. Jung aber hatte eine noch bessere Idee: Kurz vorm Keeper angelangt, legte er quer nach rechts und ermöglichte dem sechs Minuten zuvor eingewechselten Pascal Ukena, seinen Kurzeinsatz mit einem Tor zu krönen. Damit hatten die Gäste ihre 2:1-Halbzeitführung scheinbar uneinholbar ausgebaut. Vor dem Wechsel waren kurzzeitig sogar die Hausherren in Führung gegangen, als Christoph Liberti nach einer Linksflanke am langen Pfosten einschob (24.). Der Schütze sorgte, meist im Zusammenwirken mit Spitze Daniel Luthringshauser, für einige Entlastung. Luthringshauser hätte seine Farben sogar schon nach einer Viertelstunde in Front schießen müssen, trat die Kugel aber mit der Pike drüber, nachdem er mit Liberti für Wirbel vorm Brücker Tor gesorgt hatte. Nur neun Minuten währte die Führung des SVN, dann schlug Daniel Arnold zu. Nach einer abgewehrten Ecke zog Sebastian Groß ab. Der Ball wurde geblockt und fiel vor den schussbereiten Arnold, der nicht lange fackelte. Sträflich freistehend wuchtete dann zwei Minuten vorm Pausenpfiff Sandro Günsche eine Arnold-Ecke per Kopf ins Netz. „Immer dasselbe. Wir nutzen unsere Chancen nicht“, resümierte SVN-Coach und Abwehrchef Dominik Rau. „Einen Punkt hätten wir wohl verdient gehabt“, war Rau mit der Leistung seiner Rumpftruppe zufrieden. Dass Sebastian Clos noch einen Elfmeter übers Tor drosch (90.) und Kapitän Thomas Brand in der Nachspielzeit aus drei Metern am Keeper Henrik Ukena scheiterte, bestätigte Raus Worte. „Es war ganz okay“, fand dessen Gegenüber Arnold: „Man hat gemerkt, dass uns die vielen Spiele in den Beinen stecken. Deshalb gilt heute auch: Hauptsache drei Punkte.“ So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler II: Michael Clos - Ludes, Rau, Philippe Lenhardt - David Groß (80. Frederik Holzhauser), Müller, Klein, Sebastian Clos - Brand, Liberti - Luthringshauser SV Brücken: Henrik Ukena - Wingerter, Leibrock, Sebastian Groß, Günsche - Jung, Manuel Gross - Kneisch (57. Braun), Arnold, Guth (82. Pascal Ukena) - Frembs (76. Oster) Tore: 1:0 Liberti (24.), 1:1 Arnold (33.), 1:2 Günsche (43.), 1:3 Arnold (74.), 1:4 Pascal Ukena (89.) - Gelbe Karten: - Wingerter, Arnold - Beste Spieler: Klein, Liberti - Arnold, Sebastian Groß - Zuschauer: 141 - Schiedsrichter: Baumann (Einöllen)

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