Thallichtenberg Technospektakel auf Burg Lichtenberg

Voller Erfolg: „Electronic Castle“ mit Headliner Gregor Tresher (links) und Veranstalter Patrick Jacobi.
Voller Erfolg: »Electronic Castle« mit Headliner Gregor Tresher (links) und Veranstalter Patrick Jacobi.

Wie wandlungsfähig die mittelalterlichen Mauern von Burg Lichtenberg sind, zeigt sich innerhalb kürzester Zeit: Fand dort vergangene Woche erst ein Ethno Jazz Camp statt, so war jetzt am Wochenende knallharter Techno angesagt.

In einen pulsierenden Hotspot der Technomusik verwandelte sich die geschichtsträchtige Burg Lichtenberg erneut am vergangenen Samstag. Zum siebten Mal fand dort die beliebte Veranstaltung „Electronic Castle“ statt, die mehr als 500 Besucher anzog.

Die Unterburg, sonst ein ruhiger Ort mit mittelalterlichem Flair, bebte unter den wummernden Bässen von fünf namhaften DJs, die die Menge bis Mitternacht zum Tanzen brachten. Veranstaltet wurde das Spektakel von Patrick Jacobi, einem Lokalmatador aus dem Landkreis, der sich in der Techno-Szene längst einen Namen gemacht hat. Neben Jacobi selbst, der auch als DJ auftrat, lockte vor allem der international bekannte Headliner Gregor Tresher aus Frankfurt zahlreiche Musikbegeisterte an.

Von Amsterdam in die Pfalz

Tresher, der am selben Tag noch in Amsterdam auflegte, flog extra nach Frankfurt, um sich von Jacobi zur Burg Lichtenberg chauffieren zu lassen. Trotz seines straffen Zeitplans brachte er die Menge mit seinen Beats in Ekstase.

Der 48-jährige Tresher begann seine DJ- und Produzenten-Karriere in den 1990er Jahren in Frankfurt. Nach zwei beim Label Elektrolux veröffentlichten Alben unter seinem Alias Sniper Mode kam sein Durchbruch als Musiker 2005 mit seinen Veröffentlichungen „Still“ und „Neon“, seinem Remix für Sven Väths und Anthony Rothers „Komm“ sowie seinem Beitrag zur Cocoon-Compilation F „Full Range Madness“. Der Frankfurter gründete 2009 sein eigenes Label Break New Soil, auf dem seine nächsten Studioalben erschienen. Auch hat er Remixe für Größen wie Depeche Mode, Moby, Camouflage oder Extrawelt angefertigt. Tresher tritt als DJ und seit 2009 auch als Live-Act weltweit auf.

Gäste aus der Hauptstadt

Patrick Jacobi hatte vor sechs Jahren die Idee, die majestätische Burg als Kulisse für seine Veranstaltungsreihe „Klangfragment“ zu nutzen. Damals fanden sich rund 300 Besucher zur Premiere ein. Seither ist das „Electronic Castle“ stetig gewachsen und hat sich zu einem festen Termin im Kalender von Musikliebhabern aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland entwickelt. In diesem Jahr reisten sogar Gäste aus Hannover, Heidelberg und Berlin an, um an diesem einzigartigen Konzert teilzunehmen – sicher auch wegen der Anziehungskraft von Gregor Tresher.

Die Kombination aus historischem Ambiente und moderner Technomusik macht „Electronic Castle“ zu einem unverwechselbaren Erlebnis, das Jahr für Jahr mehr Anhänger findet.

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