Ehweiler Theater: Wird aus Ehweiler ein Kurort?

Für besonderes Aufsehen sorgte Andreas Lenicioni (Zweiter von links) als Althippie Ebby Coolman.
Für besonderes Aufsehen sorgte Andreas Lenicioni (Zweiter von links) als Althippie Ebby Coolman.

Einen rundum gelungenen Theaterabend bot die Theatergruppe Ehweiler am Samstag im ausverkauften Dorfgemeinschaftshaus. Mit der Komödie „Der Heiler von Ehweiler“ sorgten die Darsteller für viele Lacher und feierten zugleich den Auftakt ihrer 41. Spielsaison.

Das Stück, ein Dreiakter aus der Feder von Bernd Keitzke, überzeugte durch eine bunte Mischung aus skurrilen Charakteren und überraschenden Wendungen. Besonders bemerkenswert war die vielfältige Besetzung: Zehn Rollen galt es zu vergeben, was die Gruppe um ihren Vorsitzenden Andreas Lencioni vor eine Herausforderung stellte, die sie jedoch schnell meisterte.

Neu im Ensemble ist beispielsweise die 15-jährige Johanna Grill, die im vergangenen Jahr noch als Souffleuse hinter der Bühne agierte. Diesmal stand sie als junges Mädchen auf der Bühne, das sich vom Bauerntrampel in eine Dorfschönheit verwandelte. In der Hauptrolle glänzte Sebastian Schmitt als Dr. Johann Baccus, ein unkonventioneller Landarzt, dessen ungewöhnliche Heilmethoden sowohl die Behörden als auch die ehrgeizige Bürgermeisterin Minna Moritz (Dorothée Theis) auf den Plan rufen. Ihr großer Traum: Ehweiler soll zum Kurort werden und den Namen „Bad Ehweiler“ tragen.

Kurort oder Olympische Spiele?

Doch die kuriosen Patienten (Eleonore Heinrich, Johanna Grill, Andreas Lencioni) und der exzentrische Sohn der Bürgermeisterin (Jonas Kalweit) machen dieses Vorhaben nicht gerade einfach. Auch die Haushaltshilfe des Arztes (Angelika Kemmler) trägt mit ihrer eigenwilligen Art zur Verwirrung bei. Für besonderes Aufsehen sorgte Andreas Lencioni in seiner Rolle als Eberhard „Ebby“ Kühlmann – einen gescheiterten Schauspieler und Althippie. Zur Erhöhung der Patientenzahl schlüpfte Lencioni in verschiedenste Verkleidungen. Mit seinen Verwandlungen begeisterte er das Publikum und stellte sein komödiantisches Talent unter Beweis.

Eine weitere Figur, die für Unruhe im Stück sorgt, ist die Privatdetektivin Lisa Groß (Marie Sander). Durch ihr Eingreifen gerät das ohnehin schon turbulente Geschehen vollends außer Kontrolle, und einige der Charaktere verlieren die Fassung. Außerdem steht der Kontrolleur der Dienstaufsichtsbehörde (Dieter Clos) dem Vorhaben der Bürgermeisterin noch im Weg. Ob die Bürgermeisterin es schließlich schafft, Ehweiler zum Kurort zu machen – oder gar die Olympischen Winterspiele in den Ort zu holen – bleibt bis zum überraschenden Ende des über zweistündigen Stücks offen.

Auftritte in anderen Gemeinden

Die Gruppe wird durch Joshua Licht, Christian von Ehr und Lucas Lencion komplettiert, die beim Aufbau des Bühnenbildes mitwirken. Die Theatergruppe Ehweiler ist eine wenigen, die ihre Aufführungen nicht nur im Heimatdorf, sondern auch in anderen Gemeinden präsentiert. So wird „Der Heiler von Ehweiler“ am 26. Oktober in Freisen, am 23. November in Haschbach, am 7. Dezember in Langebach, am 18. Januar in Körborn und am 25. Januar als Benefizveranstaltung zugunsten des Fördervereins der Kuseler Paul-Moor-Schule in Quirnbach zu sehen sein.

Ein Porträt der Theatergruppe lesen Sie hier.

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