Kusel Trotz Corona sind Auftragsbücher der Baufirmen voll

Auch im Landkreis Kusel wird zurzeit eifrig gebaut.
Auch im Landkreis Kusel wird zurzeit eifrig gebaut.

Während die Corona-Pandemie ganze Wirtschaftszweige lahmlegt, ist auf Baustellen weiter viel zu tun. Das zeigt die Bilanz der Baugenehmigungen im Landkreis Kusel: Im vergangenen Jahr wurde der Bau von 247 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) mitteilt.

Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und Erfahrungen in der Baustoffindustrie. „Trotz Corona sind die Auftragsbücher voll. Die Firmen arbeiten jetzt die Wohnungsbauprojekte vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus ab“, sagt Marina Rimkus, Bezirksvorsitzende der IG Bau Süd-West-Pfalz.

Nun müssten allerdings auch die Beschäftigten davon profitieren. „Bauarbeiter sind nicht nur Garanten dafür, dass wir genug Wohnraum haben. Sie leisten in der Krise seit Wochen einen entscheidenden Beitrag dazu, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig abstürzt“, betont Rimkus. Der Bau sei eine wichtige Lokomotive für die Konjunktur. Die Gewerkschaft fordert deshalb in den anstehenden Tarifverhandlungen ein „kräftiges Lohn-Plus“.

Auch Fahrtzeit zahlen

Außerdem sollten die Fahrzeiten zur Baustelle entschädigt werden: „70, 80, 90 und mehr Kilometer am Tag sind für Bauarbeiter keine Seltenheit, sondern eher die Regel“, so Rimkus. Viele säßen täglich zwei oder mehr Stunden im Auto, um auf die Baustelle zu kommen.

Für die vielen gefahrenen Baukilometer und die dabei verlorene Lebenszeit müsse es eine Entschädigung geben. Die Wegezeit sei deshalb für die IG Bau ein zentraler Punkt bei der Tarifrunde für die Baubranche, die am kommenden Dienstag, 19. Mai, beginnt. Wegen der Corona-Krise waren die Verhandlungen verschoben worden.

x