Kreis Kusel Und plötzlich lebt die Hoffnung

Blaubach. Wiederholt sich Geschichte? Im Vorjahr startete die SG Blaubach-Diedelkopf mit einem 3:1-Sieg gegen den TB Jahn Zeiskam eine am Ende erfolgreiche Aufholjagd im Tabellenkeller – gestern Nachmittag siegte Sascha Schnells Team mit gleichem Ergebnis (Halbzeit 1:0). Durch die Niederlage von Südwest Ludwigshafen (0:4 in Rieschweiler) ist die SG mit den Chemiestädtern wieder punktgleich und darf wieder von der Rettung träumen.

Sascha Schnell überraschte mit neuer Taktik und einer Personalrochade, die für mehr Sicherheit im Defensivverbund sorgen sollte. Und der Plan ging auf. Kapitän Matthias Schmitt wechselte aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung an die Seite von David Groß. Damit hatte die SG die klare Lufthoheit. Im Mittelfeld löste Schnell die Doppelsechs auf, ließ Daniel Föckler als Staubsauger vor der Abwehr agieren und setzte auf eine Viererkette hinter Stoßstürmer André Forsch. Obwohl der Tabellendritte aus Zeiskam das deutlich spielstärkere Team stellte, hatten die Gäste große Probleme, gefährlich vor den SG-Kasten zu kommen. Gelang es einmal doch, war Torhüter Robert Lehmann zur Stelle. Nach zwölf Minuten konnten die Gäste den ersten Eckstoß der SG nicht weit genug klären. Viktor Luks rauschte heran und hielt einfach mal drauf: Aus gut und gerne 30 Metern setzte er die Kugel zum 1:0 in die Maschen – Jahn-Keeper Steffen Hess machte dabei keine gute Figur. Die nächste gute Offensivaktion der SG war André Forschs beste Aktion. Hoch von Björn Flickinger angespielt nahm er den Ball mit der Brust an, doch seinen Drehschuss meisterte Hess (29.). Drei Minuten später wackelte die SG-Führung bedenklich, doch Maurice Hafner vergibt die bis dahin klarste Gästechance. Keine 60 Sekunden später waren sich Lehmann und Luks nicht einig, Hafner brachte Christopher Koch in Szene, der den Ball an den Pfosten setzte. Halbzeit. „Die Marschroute war, dass zur Halbzeit noch die Null stehen muss, um eine Chance zu haben“, schildert Schnell. Dieses Zwischenziel war erreicht. Nach Wiederanpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Mit tollem Reflex gegen Hafner rettete Lehmann (57.), der auch drei Minuten später gegen den eingewechselten Marcel Thiede die Schranke senkte. 60 Sekunden später die Szene, die dieses für Blaubach so wichtige Spiel entschied: Die Gäste wollten im SG-Strafraum ein elfmeterwürdiges Halten gesehen haben, das der Schiedsrichter jedoch nicht ahndete. Engin Koc beleidigte den Spielleiter, der ihn ebenso vom Feld schickte wie dessen Teamkollegen Yasin Özcelik, der sich zu einer Tätlichkeit hatte hinreißen lassen. Jahn-Trainer Sahin Pita verstand die Welt nicht mehr. „Das war ein klares Halten im Strafraum und demzufolge Elfmeter für uns. Aber der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden.“ Kein Verständnis hatte er aber auch für seine beiden Rotsünder: „Es waren zu diesem Zeitpunkt noch 30 Minuten zu spielen, das war dumm von meinen Spielern.“ In Überzahl erhöhte Blaubach durch Forschs Kopfball nach Koch-Flanke (67.) und Felix Ruppenthals Energieleistung (74.), der sich auf links durchtankte und per Schlenzer ins äußere rechte Eck einlochte. Peinlich nur der Gegentreffer durch Thiede (87.), als Luks patzte. „Die Hoffnung lebt. Wir werden uns kommende Woche intensiv auf die letzte Aufgabe bei der TSG Kaiserslautern vorbereiten. Und weil die Oberliga bereits am Samstag ihren letzten Spieltag absolviert, wissen wir auch, was auf uns zukommt“, hat Schnell den überraschenden Erfolg schnell abgehakt. (meg)

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