Kreis Kusel Viel Geplätscher beim Messe-Kick

Vergebliche Gäste-Mühen: Nick Williams zieht ab, rechts schaut Kevin Stannik seinem TSG-Teamkameraden zu. Die Kuseler Marcel Häß
Vergebliche Gäste-Mühen: Nick Williams zieht ab, rechts schaut Kevin Stannik seinem TSG-Teamkameraden zu. Die Kuseler Marcel Häßel, Waldemar Wilms und Jan-Hendrik Steuer (von links) stemmen sich gegen den Abschluss-Versuch der Burglichtenberger. Am Ende der Partie triumphierten die Kuseler mit 2:0 über die TSG.

«KUSEL.» Spätsommer-Sonne, erfreulich viele Zuschauer, nicht wenige unter ihnen vom vorangegangenen Umzug bereits fröhlich gestimmt: beste Bedingungen für ein Fußballfest am Rande des Volksfests. Allerdings gab’s nach furiosem Beginn beim Kuseler Messespiel viel Leerlauf zu erleben. Mit 2:0 (1:0) besiegte der FVK am Samstagnachmittag den Nachbarn und A-Klasse-Rivalen TSG Burglichtenberg.

Ein früher und ein später Treffer genügten den Gastgebern zum zweiten Saisondreier. Von vorzeitigem Feuerwerk aber war nichts zu sehen, obwohl die Kuseler loslegten wie die Feuerwehr. Nach handgestoppten 170 Sekunden lagen die Grün-Weißen bereits in Führung. Doch zeigte sich: Nicht immer ist ein frühes Tor gut für den folgenden Spielverlauf. Vielleicht hätte der Ausgleich mehr Schwung in die Partie gebracht, die phasenweise doch arg vor sich hinplätscherte. Schiedsrichter Egon Kazmirsky aber schien nicht gewillt, frühzeitig Wermutstropfen in Kuseler Freudenkelche zu träufeln. Einen klaren und einen möglichen Elfer versagte der Unparteiische den Gästen. „Bei meiner Aktion kann man, muss man aber nicht pfeifen“, räumte der bei Aktion zwei gefällte TSG-Spielertrainer Fabian Schmidt später ein. Anders aber die Szene in Minute acht: „Es hat eigentlich jeder auf und um den Platz gesehen – nur einer nicht“, kommentierte ein Kuseler Akteur das Geschehen in Minute zehn: Blerim Azemi war dem einschussbereiten Nick Williams beidbeinig in die Parade gefahren. Der Stürmer lag schreiend am Boden, der Schiri pfiff – und deutete auf Eckball. Trotz der Proteste: Die Gäste waren weit davon entfernt, dem Schiedsrichter die Schuld an ihrer Niederlage zu geben. „Wir haben einfach nicht auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben“, brachte es der TSG-Spielertrainer auf den Punkt. Er fasste sich auch an die eigene Nase, war er doch von gewohnter Form entfernt. Und weil die Gäste die Chancen, die sich vor allen ab zehn Minuten nach Wiederanpfiff boten, fand denn auch Schmidt, dass der Sieg der Kuseler von daher auch in Ordnung ging. „Ich denke, der Sieg war verdient. Die Jungs haben alles, aber auch wirklich alles genau so umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben“, freute sich FVK-Trainer Waldemar Wilms. „Wir waren heute wohl einen Tick routinierter“, kommentierte Kusels Sport-Vorstand Johan Steuer die Art und Weise, wie sich die Wilms-Truppe in den entscheidenden Momenten zum einen der TSG-Attacken erfolgreich erwehrte, zum anderen zweimal eiskalt zuschlug. Treffer Nummer eins taugt fürs Fußball-Lehrbuch. Jan-Paul Spitzer preschte über den linken Flügel nach vorn und servierte eine Musterflanke in die Mitte. Dort schraubte sich Kevin Berger in die Höhe und wuchtete per Kopf ein. Um Berger war’s recht einsam in diesem Moment, TSG-Abwehrleute hielten staunend Abstand. Berger hingegen hatte erst so richtig Lust gekriegt: Spitze, wie der Sturmtank in der 16. Minute quer übers Feld tobte, mit zwei Pirouetten Gegner stehen ließ und die Kugel an den Pfosten zimmerte. Überragend die Vorstellung – bis zur Minute 32, als „Kiwi“ todunglücklich vom Platz schlich. Die Oberschenkel-Zerrung war wieder aufgebrochen. Die TSG machte fortan mehr vorm Tor. Für den FVK zahlte sich allerdings aus, dass Wilms mit Alexander Becker einen Defensivmann für Stürmer Berger gebracht hatte. Becker kratzte zweimal in höchster Not „Däler“ Abschlüsse aus der Gefahrenzone, spielte ganz stark. Und Wilms selbst, ebenfalls noch vor der Pause für den verletzten Azemi gekommen, sorgte für Entlastung, fädelte Gegenzüge ein. Überragend als Abfangjäger: Kapitän Sascha Theis. Erst sieben Minuten auf dem Platz, machte Marcel Häßel kurz vorm Abpfiff alles klar, als er Nico Fetzer den ball abluchste und Erik Lickteig keine Chance ließ. Daniel Schröck hatte zuvor die beste Kuseler Möglichkeit auf Treffer zwei vergeben, während auf der Gegenseite Jannik Even gegen Schmidt klärte, Bastian Gras Schmidts Hereingabe nicht erreichen konnte, der agile Williams öfter zu wenig Konsequenz bewies. „So ein schlechtes Messespiel gab’s selten oder nie“, stöhnte TSG-Abwehrchef Sebastian Strauß. „Bei uns läuft’s im Moment einfach nicht.“ So spielten sie FV Kusel: Even – Ohler, Jan-Hendrik Steuer, Azemi (38. Wilms), Hagner – Frey, Theis, Simon, Spitzer (81. Häßel) – Berger (32. Becker), Schröck TSG Burglichtenberg: Lickteig – Jung (78. Fetzer), Dörr, Strauß, Hager – Längler (58. Reiser), Gras, Keller - Williams, Hobstetter (69. Stannik) – Schmidt Tore: 1:0 Berger (3.), 2:0 Häßel (88.) – Gelbe Karten: Wilms – Hobstetter, Jung, Strauß - Beste Spieler: Theis, Becker – Williams – Zuschauer: 609 – Schiedsrichter: Kazmirksy (Hauptstuhl).

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