Kreis Kusel Wallerus nimmt Team in die Pflicht

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OHMBACH. Fünf Sechstel der Saison sind absolviert – und bei noch fünf ausstehenden Partien geht es für die Elf des SV Ohmbach in der B-Klasse KUS-KL Nord um kaum mehr als die gerne angeführte Goldene Ananas. Ausnahme: Andre Pfaff. Der hätte nichts dagegen einzuwenden, zum Abschied noch die Torjägerkanone in Empfang zu nehmen. Treffen will er heute (16 Uhr) im Derby gegen die SG Krottelbach-Frohnhofen-Langenbach. Die Gäste stehen – ganz im Gegensatz zum SVO – mit dem Rücken zur Wand.

Vier Niederlagen in Folge haben die SG „Kro/Fro/La“ auf Rang 15 absacken lassen. Nun droht der Absturz in die C-Klasse. Noch ist ja nicht klar, wie viele Teams der Nordstaffel ins Gras beißen werden. Auf alle Fälle aber wird es einen Absteiger mehr geben, als noch vor kurzer Zeit gedacht: Da schien nämlich ein Startplatz mehr in der Verlosung, weil es hieß, der SV Ohmbach verabschiede sich aus der Liga. Nun ist es allerdings offiziell: Eine Runde geht noch. Erst zu Beginn der Saison 2017/2018 wird die Mannschaft des SVO in einer Spielgemeinschaft mit dem Nachbarklub SV Brücken aufgehen. Das macht die Aufgabe von „Kro/Fro/La“-Trainer Christian Wallerus nicht gerade einfacher. Die Mission lautet klar: den B-Klasse-Startplatz auch für die kommende Saison sichern. „Wir haben in 25 Spielen 22 Punkte geholt. Sieben bis neun müssen jetzt aus fünf Spielen noch her. Das wird verdammt schwierig“, weiß der Spielertrainer. Inzwischen müsste doch jeder wissen, was die Stunde geschlagen hat. Aber: „Wir investieren einfach nicht genug“, hat Wallerus die Krux ausgemacht. Da fehle wohl auch mal das Quäntchen Glück – „wie das oft so ist, wenn man hinten drin steht“. Aber es sei eben auch nicht zu übersehen, dass nach einem Rückstand zu oft die Köpfe nach unten gingen, kein Aufbäumen zu spüren sei. „Es geht nicht jeder von uns an die Schmerzgrenze“, stellt der Stürmer unumwunden und auch etwas enttäuscht klingend fest. Wie es mit der Mannschaft und mit ihm selbst weitergeht, weiß Wallerus nach eigenem Bekunden noch nicht. „Das ist noch in der Schwebe“, sagt der Trainer, der zu Saisonbeginn erst gekommen ist, die Plätze mit dem zuvor nur eine Runde bei der SG wirkenden Sebastian Groß getauscht hatte. Groß war zu Wallerus’ Ex-Klub SG Pfeffelbach/Herchweiler gewechselt, der seit Rundenbeginn in der C-Klasse am Ball ist. Klar, dass Wallerus keinesfalls zum zweiten Mal in Folge absteigen möchte. Doch waren seine Treffer oftmals Überlebensversicherung der Teams gewesen, die Wallerus coachte, so läuft die Tormaschine in dieser Saison alles andere als rund. Bislang hat der Offensivmann fünfmal getroffen. Die teaminterne Schützenliste führt allerdings wieder Mike von Blohn (zwölf Tore) an, der zur neuen Runde bei der SG Konken/Etschberg als Trainer anheuert. Sind die Gäste heute zum Siegen geradezu verdammt, so könnten die Hausherren die Sache eher locker angehen. „Mit dem Sieg in Lauterecken hat sich das Thema Abstieg endgültig erledigt“, schätzt Andre Pfaff die Bedeutung des klaren 4:0-Erfolgs im Lautertal ein. Dort hat der Spielertrainer erneut doppelt getroffen und sein Konto auf 19 Tore geschraubt. Drei Treffer wären aufzuholen, um an den führenden Tim Gerhardt (SG Föckelberg/Bosenbach) heranzukommen. Allzu gern würde Pfaff mit dem SVO auch noch den einen oder anderen Platz in der Tabelle klettern, sich in der Endabrechnung zumindest „einstellig“ präsentieren. Bei schon acht Zählern Vorsprung zur bei Platz elf beginnenden Abstiegszone dürfte den Ohmbachern der zehnte Rang kaum mehr zu nehmen sein. Nach oben ist allerdings noch Luft bis Platz fünf in einem Liga-Feld, das sich in diesem Jahr in Gestalt einer Drei-Klassen-Gesellschaft darstellt. Pfaff räumt ein, dass durchaus ein bisschen mehr drin gewesen wäre zur Premieren-Saison in der Nordstaffel, in die der ewige „Süd-Verein“ im Sommer gewechselt war. „Aber wir haben eben einen zu engen Kader“, verweist Pfaff darauf, dass auch mangelnde Alternativen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. „Wenn ich immer meine ersten elf, zwölf Spieler beisammen gehabt hätte, wäre mehr dabei herausgekommen“, sagt Pfaff, der ab Mai nicht mehr als Trainer am Ball sein wird, allerdings weiter auf Torejagd gehen will. Bei welchem Verein, verrät er noch nicht: „Das ist noch nicht hundertprozentig fest.“ Einen Nachfolger gebe es wohl noch nicht. Denkbar sei eine interne Lösung, ehe die Elf mit Brücken verschmilzt. (cha)

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