Kreis Kusel Wer soll nun den FCK trainieren?

KAISERSLAUTERN/Kusel. Das war mal ein Paukenschlag, als gestern Vormittag die Meldung, dass Tayfun Korkut sein Traineramt beim 1. FC Kaiserslautern niedergelegt hat, die Runde machte. Es sei der Wunsch Korkuts gewesen, der private Gründe als Grund für seinen Rückzug nannte, hieß es. Wir haben uns bei Trainern im Kreis Kusel umgehört, wie deren Meinung ist, wie sie die knapp fünfmonatige Arbeit von Korkut bewerten und wer dessen Nachfolger werden könnte.

Mario Gailing

vom VfR Hundheim-Offenbach stellte die Vermutung an, „dass Korkut womöglich auch noch ein anderes, besseres Angebot hat. Vielleicht aus Darmstadt.“ Er glaube zudem, dass mit der momentanen FCK-Mannschaft nicht mehr rauszuholen sei und attestierte Tayfun Korkut damit eine keineswegs schlechte Arbeit. Für die Nachfolge hat Gailing einen Wunsch, der allerdings ein ebensolcher bleiben dürfte: „Klose könnte doch übernehmen.“ „Das kommt zu diesem Zeitpunkt überraschend“, befindet Michael Schumacher, der bei der SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg für die zweite Mannschaft verantwortlich ist. Da keine genauen Details bekannt seien, könne man über die Gründe nur spekulieren. Zum Trainer Tayfun Korkut hat Schumacher eine klare Meinung: „Der hat von Anfang an nicht zum FCK gepasst. Die Fans erwarten einen anderen Fußball. Mehr Kampf, mehr Leidenschaft. Erst recht dann, wenn es nicht läuft.“ So sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Korkut gehen musste. Es solle nun ein Trainer engagiert werden, der die Liga kenne, fordert Michael Schumacher und sagt, „dass ich mir einen Holger Stanislawski vorstellen könnte.“ „Ein bisschen schockiert“ war der Grumbacher Trainer Carsten Haas, als er von der Entwicklung am Betzenberg hörte. Sollten in der Tat ausschließlich private Gründe für Korkuts Rücktritt verantwortlich sein, müsse man die respektieren, findet er. „Du brauchst in dem Geschäft einfach auch einen freien Kopf“, erklärt Haas, der aber auch interne Unstimmigkeiten, beispielsweise in puncto Transferfragen, nicht gänzlich ausschließen wollte. Die Arbeit Korkuts bewertet Carsten Haas „gar nicht so negativ. Zumal er den Kader größtenteils nicht selbst zusammengestellt hatte.“ Auch Haas hätte gerne „Stani“ als Nachfolger, befürchtet aber, „dass das finanziell für den Verein nicht machbar ist. Wieso es nicht mit einem jungen, unverbrauchten Trainer probieren? Ciriaco Sforza zum Beispiel.“ „Ich bin kein Freund des Trainers Korkut, und von daher nicht traurig über seinen Entschluss“, wählte Jochen Glas, der bei der Spielvereinigung Welchweiler tätig ist, klare Worte. Für ihn war in Korkuts Arbeit „keine Handschrift und kein System erkennbar.“ Einen neuen Wunschtrainer hat indes auch Glas parat: „Dirk Schuster wäre meines Erachtens genau der Richtige für den FCK, alternativ Andre Schubert.“ Und da auch ein Co-Trainer gesucht wird, fände es Jochen Glas nicht schlecht, „wenn jemand wie Roger Lutz wieder täglich bei der Trainingsarbeit zu sehen wäre.“ „Völlig überraschend“ kam die Angelegenheit auch für Timo Bäcker von der SG Föckelberg-Bosenbach. Dieser attestiert Tayfun Korkut „keine schlechte Arbeit“, da mit den geringen finanziellen Mitteln beim 1. FC Kaiserslautern auch „einfach nicht mehr drin“ gewesen sei. Immerhin habe sich die Mannschaft nach dem schlechten Start im Saisonverlauf kontinuierlich gesteigert. „Ich fand es richtig, dass man da auch an ihm festgehalten hatte, trotz der Unruhe im Umfeld“, bemerkt Bäcker, der sich bei der Trainersuche nun ein „glückliches Händchen“ erhofft. Er bringt den Namen Ciriaco Sforza ebenfalls ins Spiel. Warum? „Weil er einer der größten FCKler in der jüngeren Vergangenheit war und auch schon erste Trainererfahrungen gesammelt hat.“ Ein weiterer Kandidat wäre für Timo Bäcker auch der jüngst in Augsburg entlassene Dirk Schuster. |rax

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