Pfeffelbach Wie der Männergesangverein mit einem Konzert Mitglieder gewinnen will

Männergesangverein Pfeffelbach: Stimmung bei der Chorprobe im Mehrgenerationenhaus unter der Leitung von Dirigent Mario Rimpler
Männergesangverein Pfeffelbach: Stimmung bei der Chorprobe im Mehrgenerationenhaus unter der Leitung von Dirigent Mario Rimpler

Es soll ein ganz besonderer Konzertabend werden: Unter dem Motto „Auf das Leben“ gestaltet der Männergesangverein Eintracht 1903 Pfeffelbach das Programm komplett eigenständig. Dazu haben die Sänger 18 Lieder einstudiert.

„Wir sind der einzige Chor im Landkreis, der ohne Unterstützung von Gastvereinen einen solchen Konzertabend veranstaltet“, sagt der Vorsitzende des MGV Pfeffelbach, Klaus-Peter Seyler, vor dem Auftritt am Samstag, 9. November, ab 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. In drei Blöcken mit Zwischenpausen singen 15 Männer des Vereins unter anderem Lieder der Dorfrocker, der Höhner, von Paul Anka, Udo Jürgens, Elvis Presley und Simon & Garfunkel. Die musikalische Leitung hat Mario Rimpler. Seit März laufen die Vorbereitungen, wie Seyler berichtet. Es begann mit der Zusammenstellung der Lieder und setzte sich fort mit dem Einstimmen in den freitäglichen Gesangsstunden.

Nach 2013, 2016 und 2019 sei es das vierte Chorkonzert des MGV Pfeffelbach in diesem Format. Das positive Ergebnis bisher: Nach jedem Konzertabend habe der Verein Sänger neu hinzu gewonnen. „Auf diesen Effekt hoffen wir natürlich auch diesmal“, sagt Seyler. Denn die Pfeffelbacher brauchen Zuwachs – so wie viele andere Chöre. Schon jetzt komme die Hälfte der Chormitglieder von außerhalb. „Nur mit einheimischen Sängern könnten wir nicht existieren“, sagt der Vorsitzende.

Mehrheit wollte keinen gemischten Chor

Das Problem heutzutage sei, dass sich mögliche Sänger nicht mehr an einen Verein und seine festen Gesangsstunden und die regelmäßigen Auftritte binden wollten. „Aber gerade bei kleinen Chören ist es wichtig, dass jeder kommt“, sagt Seyler. Wenn bei riesigen Chören mit 50 Sängern mal jemand wegbleibe, falle das nicht ins Gewicht. „Aber wir sind auf jede einzelne Stimme angewiesen.“ Vor dieser Verpflichtung schreckten viele zurück, sagt Seyler. Seine Vision: Wenn alle Sänger, deren Chöre im Landkreis sich aufgelöst haben, nach Pfeffelbach kämen, „hätten wir einen Riesenchor“. Aber noch muss Seyler mit seiner bestehenden Mannschaft vorliebnehmen. Der MGV hat 63 Mitglieder, 23 sind aktive Sänger, 15 stehen am 9. November auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses.

Und Frauen? Ein gemischter Chor sei vor Jahren zwar im Gespräch gewesen, als sich der Singkreis, ein Frauenchor, der nur in der Kirche gesungen habe, wegen Überalterung aufgelöst habe. Aber die Mehrheit im Verein wollte damals keinen gemischten Chor, „sie wollten die Tradition des Männergesangvereins bewahren“, sagt Seyler.

Fester Bestandteil des Dorflebens

Der Verein, gegründet 1903, ist seit langem ein fester Bestandteil des Dorflebens. Die Sänger haben beispielsweise Auftritte am Volkstrauertag, beim Weihnachtsmarkt oder bei Seniorenfeiern. „Maximal zehn Auftritte“ habe der Chor im Jahr, im Durchschnitt seien es sechs, sagt Vorsitzender Seyler. Zudem wirke der Chor bei Fasnachtsveranstaltungen, Vatertags- und Familienfeiern mit und pflege eine Partnerschaft mit einem Verein aus Thüringen. Jeden Freitagabend um 19 Uhr sei in der Turnhalle Probe mit dem Dirigenten Mario Rimpler oder einem Vertreter.

Karten für das Chorkonzert des MGV Pfeffelbach am Samstag, 9. November, ab 19.30 im Dorfgemeinschaftshaus kosten neun Euro im Vorverkauf und zehn Euro an der Abendkasse. Kartenvorverkauf ist in der Bäckerei Rudolphi sowie bei den Vereinsmitgliedern Klaus-Peter Seyler, Telefon 06384 6108, Lothar Gutendorf, 06384 6934, und Walter Gutendorf, 06384 7388, sowie unter mgv.pfeffelbach@gmail.com.

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