Kreimbach-Kaulbach Wie es sich zusammen mit Schwalben wohnt

Mehlschwalben wie diese finden bei Familie Hübner ein zu Hause.
Mehlschwalben wie diese finden bei Familie Hübner ein zu Hause.

Der Sommerhimmel ist ihr Reich. In diesen Wochen sind die Schwalben besonders aktiv. Bei den Schwalbenfans Daniel und Anna Hübner aus Kreimbach-Kaulbach sind sie willkommen.

Als die Hübners 2016 in ihr Einfamilienhaus in Kreimbach-Kaulbach eingezogen sind, gab es dort bereits ein natürliches Schwalbennest. Inzwischen sind es derer zwei. Außerdem hat das Paar zwei künstliche Nester gekauft und angebracht. „Wir sind beide große Schwalbenfreunde“, erklärt Daniel Hübner. Er freue sich sehr, den Flugakrobaten zuzuschauen. Die Brut ist laut Hübner aktuell voll im Gange. Alle vier Nester seien belegt. Von Schwalben ist er schon lange fasziniert. Die Liebe zu den kleinen Flugkünstlern gehe bei ihm und seiner Frau sogar unter die Haut, verrät er.

Mit den Hinterlassenschaften der Schwalben habe die Familie keine Probleme. Auch, wenn beim Nestbau mal Erdklümpchen herabfallen: „Das kann man schnell wegkehren“, berichtet Hübner. Er hatte es auch schon mit der Installation eines Kotbretts versucht, doch obwohl es fachgerecht angebracht wurde, seien die Tiere dadurch irritiert worden und hätten das Nest zunächst nicht mehr angenommen. Daraufhin habe er das Brett wieder entfernt, und alles war wieder gut.

Nabu vergibt Plaketten

Mit Fotos habe sich das Paar beim Naturschutzbund (Nabu) beworben. Jetzt wurden sie als „schwalbenfreundliches Haus“ mit einer Urkunde durch den zweiten Vorsitzenden des Nabu Kusel-Altenglan, Martin Pfeiffer, ausgezeichnet.

Das Haus der Familie Hübner ist nur ein Beispiel im Landkreis Kusel. Viele andere sind der Aufforderung der Naturschützer schon gefolgt, Nester anzubringen. Auch sie erhielten Plaketten mit der Aufschrift „Hier sind Schwalben willkommen“. Vor wenigen Jahren hatte der Nabu Kusel-Altenglan für 160 Schwalbenpaare neue Brutmöglichkeiten geschaffen – für Rauchschwalben und Mehlschwalben. Wie viele solcher schwalbenfreundlichen Häuser es insgesamt im Kreis Kusel gibt, ist dem Nabu derzeit allerdings nicht bekannt.

Schwalben werden weniger

Trotz aller Bemühungen und obwohl Schwalben schon jahrelang Schutzstatus genießen, gehen die Kolonien zahlenmäßig zurück, bedauert Pfeiffer. Ein Grund sei der Schwund an Insekten – die Nahrungsquelle der Schwalben. Die Versiegelung von Böden trage dazu bei, aber auch, dass es immer weniger Landwirte gibt, in deren Ställen Rauchschwalben brüten könnten. Außerdem gebe es weniger Pfützen, worin die Schwalben ihr Nistmaterial bearbeiten könnten.

Während Rauchschwalben oft im Innenbereich von Stallungen oder Hallen brüten, suchen sich Mehlschwalben ihre Wohnungen im Außenbereich – und zwar bevorzugt unter einem Dachvorsprung mit guter Anflugmöglichkeit, erläutert Martin Pfeiffer. Der Nabu Kusel-Altenglan sei gerne bereit, bei der Installation von Nestern zu beraten.

Bei Daniel und Anna Hübner sind Schwalben gern gesehene Gäste. Martin Pfeiffer (links) vom Nabu hat ihnen dafür eine Urkunde übe
Bei Daniel und Anna Hübner sind Schwalben gern gesehene Gäste. Martin Pfeiffer (links) vom Nabu hat ihnen dafür eine Urkunde überreicht.
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