Kusel Zwei Kuselinen: Mit der RHEINPFALZ zum Kurztrip mit Musical-Besuch

Jetzt aber schnell: Ankunft an der SAP-Arena wenige Minuten vorm Musical-Start.
Jetzt aber schnell: Ankunft an der SAP-Arena wenige Minuten vorm Musical-Start.

Alle sechs bis sieben Jahre löst die RHEINPFALZ ihr Versprechen an die Kuselinen ein, eine Musical-Reise zu organisieren.

So viele Frauen waren in dieser nun vergangenen Zeit gar nicht im Amt, doch ist es Teil des Neuanfangs und Neustarts nach Corona, auch diese Reise anzubieten: Die aktuelle Kuseline mit dreijähriger Amtszeit Clara de Oliveira Seyler und ihre Vorgängerin Lena Sophie Geuer machten sich mit Redakteurin Astrid Böhm auf den Weg nach Mannheim.

Die Fahrt in einer überfüllten S-Bahn. Der Fußweg zum Hotel in der am Freitagnachmittag herrschenden Schwüle – in Mannheim werden die Straßenbahngleise ab Bahnhof Richtung Wasserturm erneuert. Ein mit etwas Zeitdruck absolviertes Abendessen – mit Glück ein gutes Restaurant erwischt. Um 19.53 Uhr die Ankunft in der SAP-Arena – knapp aber rechtzeitig.

Stets Kusel dabei

Über den Mannheimer Planken laufend und auch immer wieder im Zug, in der Straßenbahn, im Restaurant – unweigerlich drehten sich die Gespräche immer wieder um den Kreis Kusel. Worum auch sonst, wenn zwei Kuselinen und eine Lokalredakteurin zusammen unterwegs sind? Jung und mittelalt, gerne in der Welt unterwegs – mit dem Wunsch, ein bisschen mehr davon auch in der Heimat finden zu können.

Und natürlich drehen sich die Gespräche um das Amt der Kuseline. „Wir sind keine Miss“, betont Lena Geuer. Auch keine Hoheiten oder Majestäten. Ihr Produkt sei kein Wein oder keine Firma, sondern ihre Heimat – unpolitisch und unabhängig. Ihre grün-weißen Schärpen haben sie für den Ausflug nach Mannheim zuhause gelassen. Doch tragen sie Kusel in sich – auch wenn die 21-jährige Clara de Oliveira Seyler ihren ersten Wohnsitz inzwischen in Saarbrücken angemeldet hat und auf dem Sprung nach Paris ist.

Direkt nach der Herbstmesse startet das Auslandssemester in Frankreich für die Studentin, die Französische Kulturwissenschaft und im Nebenfach Spanisch mit Schwerpunkt Lateinamerika studiert. Ihre Familie mütterlicherseits lebt in Brasilien. Die 26-Jährige aus Rammelsbach stammende Lena hingegen, während ihrer Amtszeit Lehramtsstudentin für Chemie und Biologie an der TU in Kaiserslautern und auch dort wohnend, ist inzwischen wieder in den Kreis Kusel gezogen, nach Godelhausen. Von dort pendelt die Doktorandin im Lehrgebiet Bioverfahrenstechnik in die Barbarossastadt.

Aberwitzige Geschichte

Erstaunlich wenige Publikum war zum Musical „We will rock you“ mit – so die Ankündigung – einem Dutzend Queen-Hits – gekommen. Als Remake angekündigt, entfaltete sich eine aberwitzige, skurrile Story, so zugeschnitten, dass zum passenden Stichwort immer wieder ein Queen-Song passte. Die Geschichte: Auf dem Planeten Ipad sind alle gleichgeschaltet vom Konzern Globalsoft – außer den Bohemians, die auf der Suche nach dem Spirit of Rock sind, auch wenn sie nicht genau wissen, was das eigentlich ist.

Es kommt zum Finale in den Ruinen des jahrhundertealten Wembley-Stadions: Galileofigaro, der die legendäre Musik träumt, kann sie durch die Liebe zu Scaramouche darbringen. Ein Stein bricht auf, eine E-Gitarre erscheint, „die mächtigste Freiheitswaffe, die die Welt je gesehen hat“. Dazu gibt es schrille Kostüme und Gags aus der jüngeren Musikgeschichte. Vielfältige Projektionen lassen ein abwechslungsreiches Bühnenbild entstehen.

Nach dem ersten Schreck über diese unerwartete Geschichte rund um die bekannten Lieder, war das Musical mitreißend, auch lustig und musikalisch klasse umgesetzt. Cocktails danach, Übernachtung im Hotel und das ausgiebige Frühstück rundeten die Reise ab. Gegen Mittag ging es im Zug wieder in Richtung Westpfalz.

Gesang auf Eis

Beide mitgereisten Kuselinen bekennen, Städtereisen, gutes Essen und Musicals sehr zu schätzen. Vor allem Clara hat dazu gar einen recht professionell Bezug, hat sie doch lange Gesangsunterricht genommen, Musicalprogramme selbst mit gestaltet und in einer Band gesungen. All dies in der Vergangenheit, ihren letzten Band-Auftritt hatte sie auf der heimischen Langenbacher Kerwe im November. So viel Neues gibt es im Leben der Studentin, dass sie diesen Teil ihres Lebens ohne Wehmut zumindest auf Eis gelegt hat. Auch dass derzeit nach der langen Corona-Pause sehr viele Kuseline-Termine anstehen, bestätigt sie darin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, will sie doch ihr Ehrenamt noch bis zur Herbstmesse gebührend ausüben.

Auf dem Heimweg: Clara de Olivira Seyler und Lena Sophie Geuer schätzen Städtereisen, gutes Essen und Musicals durchaus.
Auf dem Heimweg: Clara de Olivira Seyler und Lena Sophie Geuer schätzen Städtereisen, gutes Essen und Musicals durchaus.

Obwohl ihre Kuseline-Zeit schon eine Weile her ist, die Erinnerung ist für Lena Geuer noch sehr lebhaft. Häufig komme das Gespräch auf vergangene Termine, bei denen sie meist von jemandem aus der Familie oder dem Freundeskreis begleitet wurde. Diese Unterstützung sei so wichtig gewesen, betont Lena Geuer und berichtet von dem dicken Album, in dem ihr Großvater alle Zeitungsausschnitte über die Kuseline 2018/2019 gesammelt hat. Nun kommt noch einmal ein Artikel hinzu – der über den Musical-Ausflug.

Sowohl Clara de Oliveira Seyler als auch Lena Geuer betonen: Die Sponsoring-Geschenke, die die Kuseline nicht nur von der RHEINPFALZ, sondern auch von vielen Partnern bekommt, seien ein Zeichen der Wertschätzung – keinesfalls seien sie jedoch Anreiz, dieses Amt ausüben zu wollen. Das sei einzig die Heimatverbundenheit, die auf kaum eine andere Art stärker ausgedrückt werden kann, als sich als Repräsentantin dafür zur Verfügung zu stellen. Das tut jede Kuseline auf ihre eigene Art ganz authentisch.

Info

Es geht wieder los! Während die 43. Kuseline Clara de Oliveira Seyler am Ende ihrer Corona-bedingt dreijährigen Amtszeit noch mal richtig viel zu tun hat, laufen in der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Kusel die Vorbereitung für zwei Ereignisse: Am Freitag, 1. Juli, wird der 45. Kuseline-Geburtstag begangen. Eingeladen sind alle 43 Kuselinen sowie Sponsoren und Weggefährten. Auch Vertreter der RHEINPFALZ-Chefredaktion werden auf der Feier auf Burg Lichtenberg dabei sein. An der Herbstmesse soll dann auch wieder eine neue Kuseline gekürt werden: Im Juli startet die Bewerbungsphase, die Wahl findet am Abend des 11. Augusts statt. Die Sponsoren und die Redaktion bilden die Jury.

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