Cronenberg Zwei mögliche Flächen für Photovoltaik-Anlagen im Blick

Windräder können auf Cronenberger Gemarkung nicht gebaut werden. Südlich und nördlich des Ortes könnten aber PV-Anlagen entstehe
Windräder können auf Cronenberger Gemarkung nicht gebaut werden. Südlich und nördlich des Ortes könnten aber PV-Anlagen entstehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Cronenberg mit dem Bau eines Solarparks beschäftigt. Das Unternehmen Pionext hat zwei Flächen vorgeschlagen, auf denen Solarstrom produziert werden könne. Eine Entscheidung des Rates steht allerdings noch aus.

Das Unternehmen Pionext, eine Tochterfirma der Pfalzwerke, der Mainzer Stadtwerke sowie der EWR in Worms, hatte auf Anregung des Ortsgemeinderates Cronenberg die Gemarkung des 150-Seelen-Dorfes mit Blick auf mögliche Wind- und Sonnenenergieanlagen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse stellte Projektentwickler Philip Müller in der jüngsten Sitzung des Rates vor.

Schon jetzt ist klar, dass sich rund um den Ort künftig keine Windräder drehen werden. „Die Gemarkung ist zu klein, um den vorgeschriebenen Mindestabstand von 900 Metern zum nächsten Haus einhalten zu können“, sagte Müller. Allerdings sei es möglich, auf zwei Flächen größere PV-Anlagen zu errichten. Eine davon liegt nördlich des Dorfes in der Gewanne „Dannstücke“ und hat eine nutzbare Fläche von rund zehn Hektar. Dort könnte eine Anlage mit einer maximalen Leistung von elf Megawatt gebaut werden. Die zweite liegt im Süden der Gemeinde an der Südflanke des Biedenbergs unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zwischen Cronenberg und Hohenöllen. Dort könnte auf einer Fläche von knapp 14 Hektar eine PV-Anlage mit einer maximalen Leistung von 15 Megawatt errichtet werden. Im Falle der Umsetzung würde Müller sowohl die Planung und den Bau der Anlagen übernehmen als auch hinterher als Betreiber fungieren, sagte Müller.

Keine Grundstücke im Gemeindeeigentum

Theoretisch sei es möglich, dass in Cronenberg Ende 2025 Solarstrom produziert wird. Allerdings hänge vieles davon ab, wann der neue Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein fertig ist. Ungeachtet dessen könnte das Unternehmen beginnen, sich die notwendigen Flächen zu sichern, heißt, Pachtverträge mit den jeweiligen Eigentümern abzuschließen – sofern der Gemeinderat grünes Licht gibt.

Leider, betonten Ortsbürgermeister Sven Bernhard und der Projektentwickler, besitze die Gemeinde keines der jeweiligen Grundstücke. Allerdings könne Cronenberg durch Pachteinnahmen für die Feldwege – dort werden die Leitungstrassen verlegt – das Gemeindesäckel füllen. Zudem erhalte die Gemeinde sogenannte Akzeptanzzahlungen, pro ins Netz eingespeister Kilowattstunde Strom 0,2 Cent. Der Ertrag daraus summiere sich auf bis zu 20.000 Euro pro Jahr bei einer PV-Anlage mit einer Größe von zehn Hektar, rechnete Müller vor. Zudem werde für jede Anlage eine Betreiber-Gesellschaft vor Ort gegründet, die Gewerbesteuer zahle, und auch für die Einwohner Cronenbergs gebe es Möglichkeiten der Beteiligung, die von Geschäftsanteilen an der Betreibergesellschaft bis hin zu speziellen Stromtarifen reichten.

Auf Fragen aus dem Rat und von den Zuhörern erklärte Müller, dass der in Cronenberg produzierte Strom höchstwahrscheinlich am Umspannwerk beim Reckweilerhof ins Netz eingespeist werde. Allerdings hätten derzeit viele Projektierer Interesse am Bau von PV- und Windenergieanlagen in der Region gezeigt, sodass die Kapazität des Umspannwerks auch nach einer Erweiterung an ihre Grenzen stoße. Der Cronenberger Gemeinderat wird sich in einer seiner nächsten Sitzungen erneut mit dem Thema beschäftigen.

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