Maikammer „Ärztegemeinschaft zieht im Februar um“

Ein „zukunftsweisendes Projekt“: das Ärztehaus in Maikammer.
Ein »zukunftsweisendes Projekt«: das Ärztehaus in Maikammer.

Interview: Was erwartet die Bürger in diesem Jahr im eigenen Ort? Das haben wir die Orts- und Stadtbürgermeister aus den Verbandsgemeinden gefragt. Heute: Karl Schäfer aus Maikammer.

Herr Schäfer, in diesem Jahr werden in Maikammer einige Projekte fertig. Welches denn als Erstes?
Das Gesundheitszentrum wird nun komplett bezogen. Die Ärztegemeinschaft will im Februar umziehen. Wenn man die Berichte über die medizinische Unterversorgung liest, sieht man, dass wir da ein zukunftsweisendes Projekt geschaffen haben, nicht nur für Maikammer, sondern für die ganze Region.

Und wie sieht’s mit einer zusätzlichen Apotheke im Umfeld des Ärztehauses aus?
Da laufen die Abstimmungen zwischen dem Investor und den betroffenen Grundstückseigentümern. Als Gemeinde sind wir nur baurechtlich gefragt. Und das kriegen wir hin.

Eine lange Vorgeschichte hat ja die Sanierung des historischen Hauses Lotter in der Marktstraße 5, die Gemeinde hat lange auf den Förderbescheid warten müssen. Wann ist es nun fertig?
Das Büro für Tourismus soll im September umziehen. Darüber hinaus werden da ja auch fünf Ferienwohnungen entstehen, das stärkt die touristische Infrastruktur. Dass das Ensemble ein Schmuckstück wird, sieht man jetzt schon. Es wird den gesamten Ortskern aufwerten. Wichtig ist auch das Besucherzentrum, in dem verschiedene Kapitel der Ortsgeschichte digital präsentiert werden. Das wird komplett barrierefrei, nicht nur für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, sondern auch für Sehbehinderte.

Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis der ganzen Sanierungen im Ortskern?
Ja, sehr. Ich bekomme auch nur positive Rückmeldungen, der Marktplatz wird gut angenommen. Jetzt müssen die Bäume noch ein bisschen wachsen, die restliche Bepflanzung ist sehr gelungen. Die Aufenthaltsqualität im Ortskern ist erheblich gestiegen.

Beim barrierefreien Fußwegeleitsystem hat zuletzt die Beschilderung gefehlt. Wie sieht es inzwischen aus?
Die Schilder sind fertig und nun so, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit dem Projekt ist es nun möglich, barrierefrei vom Parkdeck über den Bürgerhausgarten und -hof zum Marktplatz zu gelangen.

Apropos barrierefrei: Der Friedhof soll ja auch umgestaltet werden.
Ja, der Friedhof wird barrierefrei und bekommt einen parkähnlichen Charakter. Jede Grabstätte soll ohne Hindernisse erreichbar sein. Darüber hinaus wird eine rund 700 Quadratmeter große Fläche für Urnenbestattungen unter einer Weinlaube entstehen.

Und wann kommt eigentlich das Neustadter Unternehmen Mobility on demand nach Maikammer?
Da laufen die letzten Abstimmungen. Uns ist das wichtig, weil das Ziel ja die Reduzierung des Individualverkehrs ist. Das passt zum Cittàslow-Gedanken, in dem Netzwerk kooperieren wir mit Neustadt und Deidesheim. Da sind wir auf einem guten Weg.

Wie weit ist die Gemeinde bei der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf sieben Stunden Betreuung und Mittagessen in der Kindertagesstätte?
Wir planen, die kommunale Kita zu erweitern. Die Mittel dafür sind im Haushalt eingestellt. Ich rechne damit, dass wir in diesem Jahr die Baugenehmigung bekommen können. Dann werden wir natürlich auch einen Förderantrag stellen. Ich denke, 2024 können wir loslegen.

Bevor ich zur letzten Frage komme: Haben Sie noch einen Punkt, den Sie loswerden wollen?
Was für mich wichtig ist, ist die Entwicklung eines Konzepts für die Tagespflege. Für pflegende Angehörige ist das von großer Bedeutung. In Maikammer wäre das eine gute Ergänzung zum Seniorenheim St. Pirmin.

Und jetzt meine letzte Frage: Werden Sie noch einmal antreten bei der Kommunalwahl 2024?
Stand heute: nein. Nach 41 Jahren ist es auch einmal genug. Es gibt noch andere Dinge im Leben.

Karl Schäfer.
Karl Schäfer.
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