Kreis Südliche Weinstraße Anbindung ans Dahner Wassernetz

„Es besteht die Gefahr, dass das Wasser in Spitzenzeiten nicht ausreicht und im schlimmsten Fall Bewässerungsverbote mit Kontrollen und Strafen angeordnet werden müssen“, sagt Martin Engelhard, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern und Leiter der Gemeindewerke, zum Versorgungsbereich sechs der neun Versorgungsbereiche der VG. Derzeit werde vom Ingenieurbüro Dilger in Dahn im Auftrag der Wasserwerke der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland eine Machbarkeitsstudie erstellt, um danach über eine Anbindung an das Dahner Netz entscheiden zu können. Bereits im vergangenen Jahr sei es eng gewesen, im Amtsblatt hatten die Werke darum gebeten, den Wasserverbrauch einzuschränken. Die Besonderheit in Vorderweidenthal und Oberschlettenbach ist, dass die Gemeinden zwar von den Verbandsgemeindewerken versorgt werden, aber nicht, wie die übrigen 18 Ortsgemeinden, an eine Verbundleitung zu einer anderen Gemeinde angeschlossen werden konnten. Eine eigene Anlage unweit der Burgruine Lindelbrunn bereitet das Wasser für die beiden Gemeinden auf. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, Wasser aus anderen Gemeinden zuzuführen. Die Zahlen verdeutlichen, wie rapide die Wassermenge gesunken ist: 2016 betrug die Gesamtmenge aus der Steinwoogquelle in Vorderweidenthal für die knapp 800 Einwohner beider Dörfer 31.000 Kubikmeter, 2017 waren es noch 20.000 Kubikmeter. „Im Jahresmittel beträgt der Tagesbedarf 90 Kubikmeter Wasser, mit 173 Kubikmetern wurde der Höchstwert gemessen“, informiert der Leiter der Werke. Wenn die Schüttung aus der Steinwoogquelle gering sei, schöpfe man den Tiefbrunnen aus, das führe aber dazu, dass vermehrt Trübstoffe ins Wasser gelangen. „Das ist zwar nicht gefährlich, aber unschön“, sagt Engelhard. Im Rückgang der Quellschüttungen sieht er ein generelles Problem, das mit den veränderten Wetterbedingungen zu tun habe. „Schnee ist für die Grundwasserbildung entscheidend, 2017 war ein sehr trockener Winter“, nennt Engelhard einen Grund für den drastischen Rückgang der Wassermenge. Diese sei aber auch in den Jahren zuvor kontinuierlich weniger geworden. „Es gibt keine Möglichkeit, die Wasserversorgung an die Werke Bad Bergzabern anzuhängen, dazu muss man über das ,Alte Landlöchl’, das ist nicht bezahlbar. Der nächste Anschluss wäre in Erlenbach oder Darstein“, so Engelhard. Das „Alte Landlöchl“ ist der höchste Punkt der Kreisstraße 11, der knapp fünf Kilometer langen Verbindungsstraße zwischen Vorderweidenthal und Birkenhördt. „Ich bin zuversichtlich, dass es klappt mit den Werken des Dahner Felsenlandes“, sagt Engelhard. Die Fertigstellung der Maßnahme würde er dann in zwei bis drei Jahren sehen. Wenn das nicht machbar sei, müsse man sich an die Verbandsgemeinde Hauenstein wenden, damit die Gemeinden an Darstein angeschlossen werden könnten. „Wir müssen uns generell aufgrund der Wetterlagen auf Veränderungen einstellen“, prognostiziert Engelhard.

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