Kuhardt/Rülzheim Auf Suche nach dem genetischen Zwilling
Helfen kann der an Leukämie erkrankten Susanne nur die Transplantation gesunder Stammzellen von einem genetisch passenden Spender oder einer Spenderin. Die Zeit drängt, dringend rufen jetzt die Mitglieder des Ortsvereins mit Tochter Eva-Maria zur Typisierung bei der Stefan-Morsch-Stiftung auf: am Sonntag, 6. August, 12 bis 17 Uhr, in der Dampfnudel Rülzheim.
Noch mehrere Wochen muss Susanne im Krankenhaus bleiben und darf nicht nach Hause, denn ihre Leukämie-Symptome sind zahlreich und belastend. Nahezu täglich besucht sie die Tochter Eva-Maria: „Eine dauerhafte Halsentzündung als Begleiterscheinung der Leukämie macht ihr sehr zu schaffen. Sie kann kaum Essen“, so die 27-Jährige. Besonders schlimm sei für sie, dass sie die ihr zweijähriges Enkelkind nicht sehen könne. „Sie vermissen sich sehr. Außerdem kämpft meine Mutter mit heftigen Nebenwirkungen der Chemotherapie“, so die Tochter weiter.
Die herkömmliche Behandlung alleine könne den Blutkrebs bei Susanne nicht heilen. Nur die Hilfe eines Stammzellspenders oder einer Stammzellspenderin gebe Aussicht auf Weiterleben. Doch dafür kommt nur jemand in Frage, dessen genetische Gewebemerkmale mit denen von Susanne übereinstimmen – der sogenannte genetische Zwilling. Die große Vielfalt, in der die Genkombinationen vorkommen, erschwert die Suche nach einem „Fullmatch“. Nur für etwa ein Viertel der Betroffenen wird innerhalb der Familie ein genetischer Zwilling gefunden. Alle anderen sind auf einen nichtverwandte Lebensretter angewiesen, wie aktuell Susanne. Tochter Eva-Maria bittet um Mithilfe: „Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen zur Typisierung kommen, um uns zu helfen. Meine Mutter ist neben meiner zweijährigen Tochter für mich der wichtigste Mensch der Welt. Ich brauche sie und ich will alles tun, um ihr zu helfen.“
Susannes DRK-Kolleginnen und -Kollegen unterstützen die Familie und kümmern sich gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung um die Organisation des Typisierungstermins. Der erste Vorsitzende Sven Spors erklärt: „Über vier Jahrzehnte war sie immer zur Stelle und hat mitangepackt. Dass Sie jetzt schwer erkrankt ist, können wir immer noch nicht fassen. Um ihr zu helfen, mobilisieren wir alle Kräfte. Aber wir brauchen die Mithilfe der Bevölkerung. Je mehr Menschen zur Typisierung kommen, umso größer ist die Chance, dass der oder die passende dabei ist.“ Doch auch, wer sich nicht registrieren könne oder möchte, könne helfen: „Wir organisieren ein Kuchenbuffet sowie Kaffee und Getränke. Hier kann man sich gegen einen kleinen Geldspendenbetrag bedienen. Der Reinerlös kommt zu 100 Prozent der Stefan-Morsch-Stiftung zugute.“
Die Registrierung als Stammzellspender in Rülzheim dauert nur wenige Minuten: Man füllt eine Einwilligung aus und gibt eine Speichelprobe ab. Wer Fragen hat, kann sich direkt an die
Mitarbeiter der Stiftung vor Ort wenden. Erwachsene bis 40 Jahre und Jugendliche ab 16 (mit dem Einverständnis der Sorgeberechtigten) können sich kostenlos in die Stammzellspenderdatei aufnehmen lassen. Auch wer älter ist darf mitmachen, wird aber darum gebeten, die Registrierungskosten von 40 Euro selbst zu übernehmen. Eine Sprecherin der Stiftung erklärt: „Da unsere Stiftung diese Registrierungskosten mithilfe von Spendengeldern finanziert, die leider nur begrenzt zur Verfügung stehen, möchten wir die Typisierung für diejenigen kostenlos ermöglichen, die mit größerer Wahrscheinlichkeit tatsächlich in Frage kommen. Je älter man ist, umso geringer ist aus medizinischen Gründen die Chance, noch ausgewählt zu werden.“
Wer schon jetzt Geld spenden möchte, kann ab sofort an das Spendenkonto der Stefan-Morsch-Stiftung überweisen. Jeder Euro hilft! Wer nicht vor Ort sein kann, hat unter www.stefan-morsch-stiftung.de auch die Möglichkeit der Online-Typisierung. Spendenkonto der Stefan-Morsch-Stiftung: Stichwort: Hilfe für Susanne, DE76 5625 0030 0000 2222 24, BIC: BILADE55XXX, Kreissparkasse Birkenfeld