Kreis Südliche Weinstraße Aug’ in Aug’

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„Tipps & Tricks gegen Gewalt“, unter diesem Motto veranstaltete die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Landau-Land am Mittwochabend im Pfarrsaal in Ranschbach ein Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche. Thomas Schneider aus Pleisweiler-Oberhofen, Fachtrainer für Selbstverteidigung, führte durch das Seminar zum Thema „Gewaltprävention“.

17 Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren wurde in Gesprächen und Übungen die Formen von Gewalt und Belästigung näher gebracht und aufgezeigt, wie man diesen begegnen kann. Mit der Frage „Was ist Gewalt?“ eröffnete Thomas Schneider den Abend. Verbale und körperliche Gewalt, fiel der 14-jährigen Celine ein. Mit Cyber-Gewalt, sprich solche, die durch das Internet erzeugt wird, warf die zehn Jahre junge Lisa eine gänzlich neue Gewaltart ein. Schließlich brachte Schneider selbst die psychische Gewalt ins Spiel. Wenn man bedroht werde, gelte es, ein selbstbewusstes Auftreten an den Tag zu legen, erklärte der 49-jährige Schneider. Im Kurs selbst wird aufgrund von Erfahrungswerten unterstellt, dass eine Konfliktsituation nahezu rituell in drei Hauptphasen abläuft. Erstens die nonverbale Phase durch Blickkontakte, Körpersprache und das „Finden“ von Täter und Opfer, dann die verbale Phase, sogenanntes „Anmachen“ des Opfers, wobei sich der Täter mutig und stark redet, und schließlich die körperliche Phase, die in die direkte Auseinandersetzung mündet. Speziell zur dritten Phase werden bei der Unterrichtung von Kindern Inhalte aus dem Sicherheitsprogramm Kids-WingTsun verwendet. Dieses stammt aus der chinesischen Kampfkunst WingTsun, einem Stil, der ursprünglich von einer Frau entwickelt wurde. Es handelt sich hier ausnahmslos um sehr einfach zu erlernende, trotzdem aber effektive Methoden. In kleinen Rollenspielen wurde aufgezeigt, wie Gewalt entsteht und wie es daraus zur Angst bei den Angegriffenen kommt. Neben gesundem Selbstbewusstsein ist der Blickkontakt zum Kontrahenten wichtig. Mit seinen Augen kann man dem Angreifer zeigen, dass man keine Angst vor ihm hat. Schauen Frauen zum Beispiel freundlich, wird dies gerne als Schwäche ausgelegt und animiert den Angreifer mitunter, erst recht zudringlich zu werden, erklärt Schneider. Während Lisa und die gleichaltrige Sophie nun wissen, wie man auch mal die „Jungs aufs Kreuz legt“, hat Janosch viel gelernt. „Dabei hat es auch noch richtig Spaß gemacht und ich weiß nun wie stark ich bin“, freute sich der Achtjährige. Info Thomas Schneider, Telefon 06343 92160 oder 0176 60861339. (lam)

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