Kommunalwahl Bürgermeister: Diese Kandidaten treten rund um Edenkoben an

In fast allen Ortschaften der Verbandsgemeinde Edenkoben gibt es einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt.
In fast allen Ortschaften der Verbandsgemeinde Edenkoben gibt es einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt.

In der Verbandsgemeinde Edenkoben wird mit der Kommunalwahl ein Generationenwechsel vollzogen. Mehr als die Hälfte der Ortschaften werden einen neuen Ortschef oder eine neue Ortschefin bekommen.

In kommunalpolitischer Hinsicht, auf Ebene des Ortsbürgermeisters, gibt es in der Verbandsgemeinde Edenkoben ein Sorgenkind, und das ist Großfischlingen. Seit 2009 tut sich die kleine Gemeinde schwer, eine Person zu finden, die auch für längere Zeit Verantwortung im Gemeinderat übernimmt. Nach der 20-jährigen Amtszeit von Franz Seiller hielt keiner der Nachfolger eine ganze Legislaturperiode durch. Zuletzt sprang Michael Diehl in die Bresche, nachdem sich der Vorgänger aus privaten Gründen zurückgezogen hatte.

Die Arbeit habe er mit seinen beiden Beigeordneten gemeinschaftlich erledigen können. Nur würde ihn das Ehrenamt neben seinem Hauptberuf als Elektroingenieur zeitlich zu stark einspannen, um es dauerhaft auszuüben, sagt Michael Diehl. Deshalb möchte er nach der Wahl am 9. Juni im Gemeinderat wieder in den Hintergrund rücken.

Kontinuität in Flemlingen

Während es in Großfischlingen seit 2009 in Sachen Ortsbürgermeister keine Stabilität gibt, ist in der Gemeinde Flemlingen das Gegenteil der Fall. Dort wird auf Kontinuität gesetzt: Elektroinstallateur Peter Henrich ist seitdem auf der Kommandobrücke der lokalen Politik, und dort möchte er auch nach der nächsten Stimmabgabe gerne bleiben.

Roschbach ereilte in der laufenden Legislaturperiode das gleiche Schicksal wie Großfischlingen. Auch im Radfahrerdorf verkündete Ortschef Albert Birkmeyer seinen vorzeitigen Abschied, und zwar im Sommer 2020. Sein erster Beigeordneter Michael Brutscher, der sich seit 2014 im Gemeinderat engagiert, war als gesetzlicher Vertreter gefordert. Und siehe da: Der Winzermeister hat Gefallen an dem Job gefunden. Er möchte sich nun zum Ortsbürgermeister wählen lassen. „In unserem Dorf wird es nie langweilig, und ich möchte unser Dorfleben weiter mitgestalten.“

Generationenwechsel im Gäu

Anders sieht die Situation in Altdorf aus. Dort befindet sich Ortschef Helmut Litty (parteilos) im Endspurt. Der 72-jährige Winzer möchte sich ab dem Sommer nach drei Jahrzehnten Kommunalpolitik nur noch den privaten Dingen widmen. 15 Jahre lang hat er als Ortschef in der Gäugemeinde fungiert. Unter anderem der steigende Verwaltungsaufwand habe ihn nun dazu bewogen, die Amtsgeschäfte nicht mehr fortzuführen. Nun hofft er darauf, dass sich nachträglich jemand bereiterklärt, in seine Fußstapfen zu treten. Dafür müsste er oder sie spätestens acht Wochen nach dem eigentlichen Wahltermin vom Gemeinderat vorgeschlagen und gewählt werden. Und wenn nicht? Dann bleiben der ehrenamtliche Bürgermeister und die Beigeordneten bis zur Einführung ihres Nachfolgers im Amt, teilt die Verbandsgemeinde-Verwaltung mit. „Das heißt, so lange der Gemeinderat keine Wahl vorgenommen hat, bleibt der bisherige Bürgermeister geschäftsführend im Amt.“

Der Generationenwechsel geklärt wurde dagegen in einer anderen Gäugemeinde: in Freimersheim. Zwar wäre der amtierende Ortschef Daniel Salm (FWG) noch jung genug, um noch weiterzumachen. Doch schon vor seiner Wahl zum Verbandsbürgermeister vor zwei Jahren hatte er angekündigt, sich nur noch auf den Hauptjob konzentrieren zu wollen. Seine Stelle in Freimersheim übernehmen möchten Thorsten Mees und Annette Struppler-Bickelmann. Beide sind seit 2019 im Gemeinderat vertreten. Und beide möchten stärker auf die Bürgerbeteiligung setzen, wie sie betonen. „Dass es in Freimersheim bei vielen den Wunsch nach mehr Mitsprachemöglichkeiten gibt, zeigt auch die Tatsache, dass 38 Personen ihre Kandidatur für den Gemeinderat verkündet haben“, sagt die Diplom-Geografin, die beruflich auch in der Dorfentwicklung tätig war.

Polizisten wollen Ortschefs werden

Thorsten Mees verdient sein Geld als Polizeibeamter. In der Verbandsgemeinde Edenkoben scheint das einer der Berufe zu sein, die für dieses Ehrenamt zu prädestinieren scheinen. So kandidiert in Böbingen mit Stefan Werner (parteilos) ein weiterer Polizeibeamter. Und in Edesheim wirbt Kriminalbeamter Christian Kocher (CDU) um die Gunst der Wähler. Beide Herren haben in ihren Dörfern keine Gegenkandidaten. Während es für Stefan Werner die zweite Amtsperiode wäre, würde Christian Kocher das Zepter von Sigrid Schwedhelm-Schreiner (FWG) übernehmen.

Einzelbewerber die Regel

In der Verbandsgemeinde Edenkoben ist es eher die Regel, dass sich nur einer um den lokalpolitischen Chefposten bewirbt. Thorsten Rothgerber möchte seine Aufgabe als unabhängiger Kandidat in Gleisweiler noch fortführen. Der Pflegeexperte ist nach eigener Aussage motiviert genug, um für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen. In Hainfeld möchte die erste Beigeordnete Ute Schweig (parteilos) künftig an vorderster Front wirken, die Angestellte würde Amtsinhaber Wolfgang Schwarz nach drei Legislaturperioden beerben. In Burrweiler möchte Industriekaufmann Christian Weber (parteilos) weiter Verantwortung übernehmen. In Weyher möchte Bauingenieur Reinhard Pross für Entscheidungen geradestehen, nachdem er bereits im Gemeinderat mitgewirkt hat.

Wo zwei lange Amtszeiten enden

In zwei anderen Dörfern wird es nach langer Zeit wieder neue Ansprechpartner geben: In Kleinfischlingen hat Regina von Nida von einer weiteren Kandidatur abgesehen. Sie war drei Jahrzehnte im Gemeinderat aktiv, davon zehn Jahre als Beigeordnete und zwölfeinhalb Jahre als Ortschefin. Benno Wiebke, der beruflich im internationalen Steuerrecht tätig war, sich inzwischen aber im Ruhestand befindet, wurde nach eigener Aussage dazu ermutigt, im Gemeinderat aktiv zu werden und dabei gleich auch als Ortschef zu fungieren. Er möchte auf die Interessen, Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürgern eingehen, „damit Kleinfischlingen für Jung und Alt ein lebens- und liebenswerter Ort bleibt“.

In Gommersheim sieht sich Lothar Anton (SPD) gesundheitlich nicht mehr in der Verfassung, um für eine fünfte Amtszeit anzutreten. Die erste Beigeordnete Barbara Haag möchte sich in den Dienst der Gemeinde stellen, dafür hat die Bürgerliste Gommersheim der Bankkauffrau das Vertrauen geschenkt.

Zwei Zweikämpfe

Spannend wird die Wahl in Venningen, wo der frühere Ortsbürgermeister Michael Rohr wieder das Heft in die Hand nehmen möchte. Drei Amtszeiten hatte er bereits in der Vita, bevor er eine Pause einlegte. Mittlerweile ist der pensionierte Justizbeamte wieder im Gemeinderat vertreten und möchte wieder in erster Reihe agieren. Damit konkurriert er mit Amtsinhaber Jürgen Leibfried um die Gunst der Wähler. Der Chemikant ist seit Mai 2017 am Werk.

In der Stadt Edenkoben möchte Amtsinhaber Ludwig Lintz (CDU) weiter das Sagen haben. Das wird kein Selbstläufer, weil Daniel Poth (FWG), Stadtratsmitglied und Beigeordneter der Verbandsgemeinde Edenkoben, sich nach dem 9. Juni auch Stadtbürgermeister nennen möchte. Einen weiteren Zweikampf gibt es in Rhodt: Dort möchte Elektroingenieur Armin Pister weiter die Rolle als Ortschef ausüben. Uwe Winter, von Beruf kaufmännischer Angestellter, rechnet sich Chancen aus, um einen Wechsel an der Spitze einleiten zu können.

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