Kreis Südliche Weinstraße Beim Museum drängt die Zeit

Im Juni wurden Gespräche der Stadtspitze mit Innenministerium, Rechnungshof, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Amt für Denkmalschutz und den Bauabteilungen von Kreis und Verbandsgemeinde über die Zukunft des Engel geführt. Wie mehrfach berichtet, hatte man sich dabei darauf verständigt, dass ins Erdgeschoss das Büro für Tourismus einziehen soll, das erste Obergeschoss soll dem Stadtmuseum vorbehalten bleiben. Unter anderem war damals gefordert worden, dass das Museum eine höhere Besucherfrequenz brauche, um nicht als „besseres Magazin für historische Gegenstände“ zu verkommen. Um Fördergelder zu erhalten, wird ein Museumskonzept gefordert. Darüber diskutierte der Stadtrat am Donnerstag. Das Museumskonzept, die Pflege und die Erhaltung der Sammlung sowie deren Neupräsentation kann mit bis zu 50 Prozent der Kosten aus der Kulturförderung bezuschusst werden. Ein Museumskonzept kostet mehrere zehntausend Euro, weshalb die Stadt nach günstigeren Lösungen sucht. In Abstimmung mit dem Museumsverband wird ein mehrstufiges Vorgehen favorisiert. Der erste Schritt ist ein sogenanntes Grobkonzept. „Das ist eine Art Vorarbeit für eine Neukonzeption des Museums“, erläuterte Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU). Um dieses Grobkonzept erstellen zu können, müsse zunächst der Ist-Zustand des Museums erfasst werden. Stadtratsmitglied Alfred Burckhardt (CDU), der auch stark im Museum engagiert ist, hat bereits rund 70 Prozent der Exponate erfasst. Der komplette Bestand muss im offiziellen Inventarisierungsprogramm der Museen „museum-digital“ erfasst werden. Burckhardts Vorarbeit soll deshalb übertragen werden. Die Zeit drängt, denn bis zum 1. November muss ein Förderantrag beim Museumsverband vorliegen. Bis dahin soll die Inventarisierung zumindest teilweise abgeschlossen sein. Die Stadt hat einen Fachmann gefunden, der für 18 Euro pro Stunde bereit wäre, bei Übertragungen der Daten zu helfen. Im Haushalt stehen 1500 Euro für das Museum bereit. „Das Geld wird nicht reichen“, sagte Ludwig, „aber wir müssen schauen, wie weit wir damit kommen.“ Gerhard Rodrian (Grüne) kritisierte das Vorgehen: „Was uns fehlt, ist ein Wirtschaftsplan und ein Gesamtkonzept für den Engel.“ Es werde Geld ausgegeben, ohne dass man wisse, ob der Engel jemals etwas einbringe. „Außerdem wissen wir nicht sicher, ob der Tourismusverein dort überhaupt rein will“, so Rodrian. „Wenn wir nichts machen, stimmt der Tourismusverein ganz bestimmt nicht zu, dann gibt’keine Förderung und wir können den Engel vergessen“, sagte Ludwig. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschloss der Stadtrat, den Auftrag für die Inventarisierung des Bestands an besagte Fachkraft zu vergeben. Zunächst für 1500 Euro. Außerdem werden Angebote für das Erstellen eines Grobkonzepts eingeholt. Ludwig wird ermächtigt, den Auftrag an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben und den Förderantrag beim Museumsverband vorzulegen. Der Betrag ist auf 5500 Euro gedeckelt. Viel Lob ernteten Ursula Schulz (Grüne) und Hans-Peter Geiger (SPD) für ihr Radwegekonzept. Sie haben eine Bestandsaufnahme der Radwege in der Kurstadt gemacht und Ideen erarbeitet, wie das Radfahren in der Kurstadt angenehmer und vor allem sicherer gemacht werden kann (die RHEINPFALZ stellte das Konzept am Donnerstag vor). Alle Stadtratsfraktionen werden nun einen Vertreter in eine Arbeitsgruppe entsenden, in der die Umsetzbarkeit der einzelnen Vorschläge geprüft werden soll. In den vergangenen Wochen hätten sich die Beschwerden gehäuft, dass die Müllabfuhr Papier und Kartons, die neben der Tonne bereitgestellt werden, nicht mitnehme, informierte Beigeordneter Christian Albrecht (CDU). Der Kreis habe das Entsorgungsunternehmen gewechselt. Der neue Entsorger nehme Papier nur in der Tonne mit. „Es ist aber kein Problem eine größere oder eine zweite Tonne zu beantragen“, sagte Albrecht.

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