Kreis Südliche Weinstraße Drei Hilfsprojekte

Der Nachwuchs der Trachtengruppe aus Billigheim-Ingenheim beim Fröhlichen Kunterbunt in Aktion.
Der Nachwuchs der Trachtengruppe aus Billigheim-Ingenheim beim Fröhlichen Kunterbunt in Aktion.

Am Wochenende stand Bad Bergzabern zum 49. Mal im Zeichen des Fröhlichen Kunterbunt (FKB). Mit auf dem Schlossplatz dabei war Pater Marian Schwark, der aus Togo zum Fest angereist war. Er ist einer von drei Projektpartnern.

Trotz des regnerisch-kühlen Wetters wird das Fest ein Erfolg für die Selbsthilfeprojekte für Familien und Kinder in Togo, Indien und Brasilien sein. Pater Franklin im indischen Bhopal wird seinen Anteil für die schulische und Heimbetreuung von Kindern und Jugendlichen verwenden, Beate Kästle Silva braucht das Geld für die Straßenkinder und Jugendlichen im Comviva-Projekt in Caruaru. Im togoischen Bassar wird das Mutter-Kind-Zentrum weiter ausgebaut. „Heute Abend kann noch die Sonne aufgehen, auch wenn die Wolken tief hängen“, so begrüßte Pfarrer Bernd Höckelsberger die Gäste bei der Eröffnung des Festes am Freitagabend. Man müsse dazu die Begegnung und das Gespräch suchen, statt nur in die Teller zu schauen. Ergebnis der Anstrengungen, so ergänzte Organisator Hans Erich Klein, seien 63.000 Euro, die allein im vergangenen Jahr in die Projekte geflossen seien. Mit dem Fassanstich wurde das Fest traditionell eröffnet. Zum wiederholten, aber in diesem Jahr zum letzten Mal schritt Landrätin Theresia Riedmaier zur Tat, unterstützt von Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer und Winzer Stefan Hitziger, der auch in diesem Jahr den Festwein gestiftet hatte. Sie kenne im Landkreis keine ähnlich große karitative Veranstaltung wie das FKB, lobte Riedmaier. Die tiefhängenden Wolken sorgten später für einen heftigen Dauerregen, der manchen vom Besuch des Festes abhielt. Daran konnte auch der stimmungsvolle Auftritt der „Dicken Kinder“ nur wenig ändern, die seit einigen Jahren unentgeltlich zugunsten des FKB in Bad Bergzabern spielen. Seinen Dank für die Hilfe des FKB brachte Pater Marian Schwark zum Ausdruck. Er berichtete beim Festgottesdienst als Mitzelebrant von der Situation in Togo. Er kennt das Land seit 42 Jahren. Damals kam er als junger Missionar des Steyler Ordens dorthin. Mittlerweile spricht er vier der 38 Stammessprachen neben der Amtssprache Französisch. Die „junge und dynamische Kirche“ in Togo sei im sozialen Bereich stark engagiert. Dabei sei sie aber auf Hilfe aus Deutschland angewiesen, denn der Staat unterstütze deren soziale Arbeit nicht, egal ob es um medizinische Hilfe oder um die Versorgung von Waisenkindern gehe. Anton Klug, Ende der sechziger Jahre Kaplan in Bad Bergzabern und indirekt Mitbegründer des FKB, anschließend Priester in Togo, habe mit seiner Stiftung „Aimer la vie“ Entwicklungsprojekte in Togo koordiniert. Klugs Engagement wirke bis heute fort. Im kommenden Jahr wird das FKB den 50. Jahrestag seiner Gründung begehen. 1969 feierte man noch im Schlossinnenhof zugunsten einer Kirchenrenovierung, danach wurden die Erlöse in Entwicklungsprojekte in Togo, später auch in Indien und Brasilien gesteckt.

x