Hochstadt Ehepaar Brunnemer feiert eiserne Hochzeit

„Jeden Abend, bevor ich zu Bett gehe, gebe ich ihm einen Guten-Ncht-Kuss“, sagt Helma Brunnemer und lächelt ihren Mann Helmut ga
»Jeden Abend, bevor ich zu Bett gehe, gebe ich ihm einen Guten-Ncht-Kuss«, sagt Helma Brunnemer und lächelt ihren Mann Helmut ganz verliebt an.

Alles begann mit dem Blick eines Herren auf die schönen Beine einer Frau. Daraus entwickelte sich eine Liebesbeziehung, die bis heute in Hochstadt anhält.

Am 26. September 1959 heiratete Helma Weiler ihren Adolf Helmut Brunnemer im Standesamt Berghausen. Einen Tag später folgte die kirchliche Trauung im Marienheim in Speyer. Am Donnerstag feiert das Paar in der Hauptstraße in Hochstadt Eiserne Hochzeit.

Helma Brunnemer kam am 14. Juni 1936 in Berghausen zur Welt und wuchs dort auf, was erklärt, wieso dort die standesamtliche Trauung war. Ihr Mann Adolf Helmut erblickte am 20. April 1937 das Licht der Welt. Er wurde zwar in der Domstadt geboren, bezeichnet sich aber als „Houschder“, verbrachte er doch dort sein ganzes Leben. Seine Vorfahren kamen einst aus Südtirol in die Südpfalz.

Auf der Arbeit kennengelernt

Nach der Hochzeit wohnte das Paar zunächst im Haus seiner Eltern in der Großgasse, ehe 1961 der Umzug ins Eigenheim in der Hauptstraße folgte. Damit dieses zur Geburt von Tochter Elisabeth Marion fertiggestellt wird, schleppte Helma noch im siebten Schwangerschaftsmonat Bausteine, ihr Mann zog die Mauern hoch. Am 28. Dezember 1961 kam die Tochter auf die Welt, heute lebt sie in London.

Helma Brunnemer machte eine Lehre als Einzelhandelskauffrau bei der heute nicht mehr existierenden Firma Hörr in Speyer. Diese war für ihr Sortiment an Malerartikeln bekannt. Eines Tages kam Helmut Brunnemer dort hin, als er Waren einkaufen wollte. Und da stand Helma vor ihm, sie trug damals einen Rock. „Sie hatte so schöne Beine, ich konnte gar nicht mehr wo anders hinschauen“, gibt er zu. Sie kamen sich näher und verliebten sich ineinander.

Mehrere Firmen gegründet

Helmut, wie er allseits gerufen wird, machte eine Lehre bei der Firma Biederwolf in Landau zum Einzel- und Großhandelskaufmann. Früh in seinem Leben lernte er alles über Farben, Lacke, Pinsel, Tapeten Bodenbeläge und Kleber. Im ehemaligen Ziegenstall seines Elternhauses hatte er als 18-Jähriger eine Verkaufsstelle eingerichtet, wo er Malerzubehör anbot. 1959 gründete er in Hochstadt seine eigene Firma und kaufte mit seiner Frau ein Grundstück in der Hauptstraße. Dort entstand noch im selben Jahr der Laden, in dem Bodenbeläge, Farben, Tapeten und Geschirr verkauft wurden. Das Paar gründete zudem das „Hebru Gardinenland“ auf dem Gelände der früheren Ziegelhütte und die Firma „Hebru Werkzeuge“, beides in Edenkoben.

Für soziale Ader bekannt

„Wir haben all die Jahre tagtäglich zusammen gearbeitet, auch an den Wochenenden. An Hobbys war deshalb fast gar nicht zu denken.“ Umso erstaunlicher, dass der Jubilar Go-Kart-Rennen fuhr und zeitweise Vorsitzender des Schützenvereins Edenkoben war. In diesem ist er ebenso Ehrenmitglied wie im Männergesangverein und im VfB Hochstadt. Zusammen engagierten sich die Eheleute für die Kinder von Shitkowitschi in Weißrussland, die unter den Folgen des Reaktorunglücks in Tschernobyl im Jahr 1986 zu leiden hatten und Ferien in Edenkoben verbrachten. Von ihrer sozialen Ader zeugt auch die Unterstützung der Arbeit des Sozialverbandes VDK.

Die Brunnemers planen noch eine Stiftung einzurichten, von deren Dividenden ihnen nahestehende Vereine dann profitieren. Seit diesem Jahr gibt es in Hochstadt schon den „Helma und Helmut Brunnemer Weg“.

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