Kreis Südliche Weinstraße Einigung bei der Kern-Frage

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Seit über zwei Jahren arbeitet Herxheim an einem Zentrumskonzept. Nun hat sich der Gemeinderat auf einen Plan verständigt. Ziel ist es, den Ortskern so umzugestalten, dass der Verkehr reduziert, der Einzelhandel gestärkt und der Freizeitwert erhöht wird. Die Grünen haben Bedenken.

Am Ende war die Sache ziemlich klar: Der Gemeinderat Herxheim stimmte am Donnerstag für den Entwurf des Zentrumskonzepts. Nur die Grünen votierten dagegen. Der Plan, den das Büro Stadtimpuls aus den Vorschlägen drei weiterer Büros zu einem Gesamtentwurf zusammengefasst hatte (wir berichteten mehrfach), sieht vor, den Verkehr im Ortskern zu beruhigen. Die Vorschläge zeigten aber auch, dass die Reduzierung des Verkehrs ein wichtiger Aspekt sei, aber nicht der einzige, sagte Herxheims Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU). Der Fokus dürfe nicht nur darauf gerichtet werden. Das Konzept soll nun dazu dienen, sich erneut für die Aufnahme in ein Städtebauförderprogamm zu bemühen. Gleich zu Beginn der Debatte um das Konzept am Donnerstag waren die Grünen mit ihrem Antrag gescheitert, eine Einbahnstraßenregelung zur Verkehrsentlastung des Ortskerns mit in das Konzept aufnehmen zu lassen. Die Absage war für sie schließlich der Anlass, gegen das Konzept zu stimmen. Bei einer Einbahnstraße, sagte Trauth, wäre wegen der deutlichen Verdrängung von Verkehr die Niederholstraße und Eisenbahnstraße überfrequentiert. Trotz der Entlastung der Hauptstraße sei die Einbahnstraßenlösung vom Verkehrsplaner nicht empfohlen worden. Trauth nannte nochmals Kernpunkte des Konzepts: Verkehrsströme entzerren, alternative Erschließung von Parkplätzen, Verkehrsberuhigung durch Um- und Neugestaltung von Straßen mit neuen Plätzen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität, bessere Lösungen für Fußgänger und Radfahrer. Der Rat beschloss auch, das Ortszentrum von der Lehrgasse bis zum Kirchbergplatz einzugrenzen und damit zu definieren. Das soll im Zentrumskonzept eingearbeitet werden. Sven Koch sagte für die CDU-Fraktion mit Blick auf die Position der Grünen, die Einbahnstraßenlösung sei keine neu hergebrachte Idee, sondern eine Lösung, die mehr Nachteile als Vorteile bringe. Zudem sei ein Zentrumskonzept mehr als nur eine verkehrstechnische Lösung. Es gebe viele aufeinander aufbauende Entscheidungen. SPD-Fraktionschef Erwin Welsch sagte: „Die Zentrumentwicklung von Herxheim ist mehr als 250 Meter Einbahnstraße.“ Der SPD sei es wichtig, dass der Ortskern ein Ort werde, an dem die Menschen gerne verweilen. Die Vorstellungen der FWG würden in den Beschlussvorlagen weitgehend berücksichtigt, sagte Christian Fetsch, der eine durchgängige Tempo-30-Lösung für sinnvoll hält. Nach Monaten des zähen Ringens um das beste Zentrumskonzept stünde Herxheim nun an einem Scheideweg, sagte Gerd Müller für die Fraktion der Grünen. Einwurf |som

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