Kreis Südliche Weinstraße Energieverschwendung vorbei

Wenn die energetische Sanierung der Turnhalle (im Hintergrund) in Edesheim abgeschlossen ist, folgt die Neugestaltung der Außena
Wenn die energetische Sanierung der Turnhalle (im Hintergrund) in Edesheim abgeschlossen ist, folgt die Neugestaltung der Außenanlage (vorne). Hier entsteht ein Kleinspielfeld mit Laufbahn.

Die Verbandsgemeinde Edenkoben als Träger hat sich mächtig ins Zeug gelegt für das Projekt, das im Hauhalt schon eine Ausnahmerolle einnimmt. 1,85 Millionen Euro werden investiert, wobei die Außenanlage mit einem Kleinspielfeld und einer 50-Meter-Laufbahn – nach dem Vorbild der Gäuschule in Böbingen – inbegriffen ist. Bürgermeister Olaf Gouasé (CDU) gibt unumwunden zu, dass da ein ganz schön großer Brocken zu schultern ist. Doch die Entscheidung sei dem Rat alleine deswegen leicht gefallen, weil die Halle von der Energieeffizienz her so konzipiert ist, dass ein Kredit in Höhe von 700.000 Euro zu einem günstigen Zinssatz von 0,05 Prozent in Anspruch genommen werden kann. Die über 30 Jahre alte Halle, die schon einen kleinen Fußmarsch von der Schule entfernt ist, wird normalerweise auch vom benachbarten Kindergarten fürs Kinderturnen genutzt. Außerdem können darin Vereine und Sportgruppen Volleyball, Fußball oder Tischtennis spielen sowie die Senioren Gymnastik machen. Doch derzeit bestimmen Bauarbeiter das Geschehen. Die Grundschüler müssen entweder in die Gemeindehalle oder in einen eigenen Mehrzweckraum ausweichen. Da die Buben und Mädchen in den Sommermonaten meistens draußen sportlich aktiv sind, wurde mit dem Umbau bereits im Juni begonnen. Wenn alles nach Wunsch läuft, dann soll die Halle im März fertig sein. Wie Architekt Kristoph Rheinwalt erläutert, kann dann auch Basketball und Badminton gespielt werden. Geblieben sind die Wandverkleidung, die Fensterrahmen und die Balkenkonstruktion unter dem Dach. Richtig Hand angelegt wurde bei der Verglasung und Dämmung der Außenwände. Verwendet wurden nach Angaben des Planers Verbundsysteme, die nicht brennbar sein sollen. Die als Sondermüll entsorgte Mineralwolle wurde durch umweltfreundliche Holzweichfaserdämmung im Dachgebälk und im Bereich der Holzkonstruktion ersetzt. Das Dach ist komplett neu eingedeckt, der Blitzschutz erneuert. Das bestehende schlecht dämmende Oberlicht – mit imposanten Ausmaßen von 3 auf 15 Meter – wird ebenfalls ausgetauscht, es soll in den nächsten Tagen mit einem Spezialkran aufgesetzt werden. Im gesamten Gebäude kommt Isolierglas zum Einsatz, das laut Kristoph Rheinwalt einen dreimal so guten Dämmwert wie die alte Verglasung aufweist. Ersetzt wird auch die komplette Gebäudetechnik, die aus dem Jahr 1985 stammt. „Die Ölheizung wird durch ein Gasbrennwertgerät abgelöst, die neue Lüftungsanlage benötigt nur noch ein Drittel der Energie von früher“, heißt es. Für die Warmwasseraufbereitung werden Solarthermie- und für die Stromgewinnung Fotovoltaikmodule auf dem Dach montiert. Nur noch LED-Technik, lautet jetzt die Devise. Die Brandschutztechnik wurde erneuert beziehungsweise ergänzt. An der Halle wurde ein Anbau errichtet, weil die bisherigen Lagerkapazitäten nicht ausreichten. Es werden sämtliche Sanitärräume saniert und die Trinkwasserleitungen erneuert, um den neuesten Auflagen der Trinkwasserverordnung gerecht zu werden. Nicht zuletzt wird der Belag des Spielfelds ausgetauscht. Die Halle wird ab März wieder in Betrieb genommen, direkt im Anschluss folgen die Arbeiten für die neue Außenanlage.

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