Kreis Südliche Weinstraße Engel-Sanierung braucht noch Zeit

Bis das ehemalige Gasthaus Engel, eines der Wahrzeichen der Stadt Bad Bergzabern, wiedereröffnet werden kann, wird es noch einige Zeit dauern. Über den aktuellen Stand der Planungen informierte Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) am Donnerstagabend den Stadtrat, nachdem er kurz zuvor aus Mainz zurückgekehrt war, wo er mit Vertretern des Innenministerium über „Städtebauliche Erneuerung“ gesprochen hatte.

Er sei beim Engel in Mainz auf offene Ohren gestoßen, sagte Ludwig. Vorgesehen sind drei Bauabschnitte. Der Engel stand früher auf Holzpfeilern im Wasser. Der Grundwasserspiegel ist gesunken, und auch der Engel hat sich im Laufe der Zeit abgesenkt, in den Holzpfeiler sind Risse. Zunächst müsse das Renaissance-Gebäude stabilisiert werden, sagte Ludwig. Dazu muss Zement in die Pfeiler gepumpt werden. Dafür muss der Fußboden geöffnet werden. Wenn der Engel stabilisiert ist, geht es an die eigentliche Sanierung. Unter anderem müssen Sandsteine ausgebessert und das Dach des Querflügels restauriert werden. Auch muss eine Behindertentoilette eingebaut und die Gaststätte barrierefrei gestaltet werden. Im Engel sollen eine Gaststätte und das Stadtmuseum ihr Zuhause finden. Geplant sei, so Ludwig, in den Gastraum eine Art Appetizer auf das Museum einzubauen. Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, die Stadtwerke mit der Erneuerung der Straßenbeleuchtungsanlage in der Weißenburger Straße zu beauftragen. Die Stadtwerke haben ein Angebot in Höhe von 22.283 Euro abgegeben. Wie berichtet, soll die Weißenburger Straße ausgebaut werden, dabei werden die Straßenlampen auf LED-Technik umgestellt. Ebenfalls ohne Gegenstimme hat der Stadtrat eine Spende von Karl Werner Beisel über 1000 Euro angenommen. Das Geld ist für das Stadtmuseum bestimmt. Bad Bergzabern will „Fairtrade-Town“ werden. Bei einer Enthaltung hat der Rat einem entsprechenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zugestimmt. Um den Titel „Fairtrade-Town“ zu erhalten, muss die Stadt fünf Kriterien erfüllen. Unter anderem müssen bei Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im Zimmer des Stadtbürgermeisters fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden. Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die die Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“ koordinieren soll. Bad Bergzabern ist die erste Kommune in der Südpfalz, die sich um diesen Titel bewirbt. Wegen des abmontierten Briefkastens in der Marktstraße 17 (wir berichteten) hat sich Ludwig mit dem Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart (CDU) in Verbindung gesetzt. Dieser hat einen Brief an den regionalen Politikbeauftragten der Post geschrieben. Darin ist auch die Schließung der Postbank Mitte des Jahres ein Thema. „Ich habe den Eindruck, die Post interessiert das alles nicht sonderlich “, sagte Ludwig. (jpa)