Kreis Südliche Weinstraße „Enorm hoch von Verkehr belastet“

„Meine große Enttäuschung ist, dass die Ortsumgehung für Klingenmünster nicht in den vordringlichen Bedarf, sondern nur in den weiteren Bedarf eingestuft ist.“ So reagierte Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) auf den neuen Bundesverkehrswegeplan (wir berichteten am Donnerstag und Freitag). Auch der Gemeinderat zeigt sich betrübt.

„Die Klingenmünsterer haben das nicht verdient. Das Dorf und die Ortsdurchfahrt sind so enorm hoch von Schwerlast- und Autoverkehr belastet wie nur wenige Gemeinden in der ganzen Pfalz“, so die Kreischefin. Die Linienführung sei in einem jahrelangen und intensiven Prozess mit allen unmittelbar Beteiligten gefunden worden. Theresia Riedmaier ist ganz auf der Seite der Bürgerinitiative Klingenmünster, die den Bau der Umgehung vehement fordert. Auch bei der jüngsten Ratssitzung in Klingenmünster herrschte nach der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplanes große Enttäuschung. „Nach dem derzeitigen Stand sieht es nicht gut aus für unser Dorf. In den nächsten 15 bis 20 Jahren werden weiterhin die Laster durch die Weinstraße brummen und die Fußgänger müssen sehen, wie sie über die stark frequentierte Bundesstraße 48 kommen“, bedauert Ortsbürgermeister Erwin Grimm. Zwar werden nach den Plänen aus Berlin 1,8 Milliarden Euro für den Ausbau der Straßen nach Rheinland-Pfalz fließen, die Ortsumgehung Klingenmünster wurde lediglich in den „weiteren Bedarf“ aufgenommen. Grimm hofft dennoch, mithilfe der südpfälzischen Bundestagsabgeordneten eine Lösung zu finden. „Es ist nur ein Entwurf. Wir stehen mit allen Abgeordneten in Verbindung und haben unsere Einsprüche eingeleitet. Was wir tun können, wird gemacht“, versichert ebenfalls sichtlich enttäuscht Beigeordneter Hans-Peter Bauer, der auch zweites Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Ortsumgehung Klingenmünster ist. (rhp/chf)

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