Kreis Südliche Weinstraße Enten dürfen weiter planschen

Das idyllische Plätzchen im Wald von Pleisweiler-Oberhofen auf dem Weg zur Satcom-Station sieht aus wie ein Biotop, in dem Enten schwimmen, riesige Erlen stehen und seltene Pflanzen wachsen. Aber es ist und bleibt ein Regenrückhaltebecken. Bis Mitte März muss es diese Funktion auch wieder erfüllen. Das Wasser wurde bereits abgelassen. Jetzt muss ausgebaggert werden, und die Bäume müssen weg.

Bleiben dürfen allein die Enten. Abgeschlossen werden muss die Maßnahme, in die die Naturschutzbehörde eingebunden ist, bis spätestens Ende März. Der Gemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag, die anfallenden Arbeiten auszuschreiben. 1977 wurde das Regenrückhaltebecken bei einer Flurbereinigung gebaut. Im Laufe der Zeit hat sich die Natur den Platz zurückerobert. „Ich habe nicht gewusst, dass es ein Regenrückhaltebecken ist“, so Ortsbürgermeister Roland Gruschinski (Wählergruppe Gruschinski) nach einer Beschwerde von Mitgliedern des Angelsportvereins „Petri Heil“ aus Bad Bergzabern. Sie hatten im Frühsommer die „sofortige Wiederherstellung des Regenrückhaltebeckens“ gefordert, in dem sich im Laufe der Zeit seltene Tiere und Pflanzen angesiedelt haben. 1900 Kubikmeter Fassungsvermögen wird das Becken haben. Für die Enten soll ein Plätzchen zum Planschen geschaffen werden. „Ich finde es wichtig, dass die Flüchtlinge auch in die Ortsgemeinden verteilt werden“, ist die Meinung von Gruschinski zu den derzeit rund 250 Asylsuchenden in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern. Die Verwaltung habe in Pleisweiler-Oberhofen drei Wohnungen angemietet, von denen derzeit eine mit einer Familie mit vier Kindern bewohnt sei, informierte der Ortschef. Die beiden anderen würden wohl in Kürze belegt. „Sehr positiv“ sei die Resonanz auf den Aufruf zu Sachspenden für die Familie, war sein Lob an die Bürger. Lob für Gruschinski gab es von Ratsmitglied Dieter Schlosser (Wählergruppe Gruschinski) für die Unterstützung der Familie, die nur ihre Muttersprache spricht, bei der Fahrt zur Schule und der Einschulung. Markus Zimmermann (SPD) schlug einen Koordinator für die Bürger vor, die sich ehrenamtlich für die Flüchtlinge in der Gemeinde engagieren wollen. „Wahrscheinlich haben wir jetzt eine Firma gefunden, die für die Gemeinde kostenneutral Glasfaser in die Häuser legt“, kündigte Gruschinski an. Die Arbeiten sollen im Zuge der Erneuerung des Kanals und der Sanierung der Hauptstraße in Oberhofen, die demnächst beginnt, gemacht werden. In diesem Zusammenhang informierte er auch über den „Freifunk“, mit dem Bürger kostengünstig und ohne Risiko mithilfe eines zweiten Routers W-Lan zur Verfügung stellen. Der Freifunk werde in Niederhorbach bereits erfolgreich angeboten. Die brandschutztechnische Abnahme der Kindertagesstätte ist abgeschlossen. Es seien noch kleinere Arbeiten für rund 1300 Euro erledigt worden, so Gruschinski. (pfn)

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