Kreis Südliche Weinstraße „Es ist bedauerlich“

Herxheims Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth ist verwundert, dass sich Verbandsbürgermeisterin Hedi Braun „nicht mitgenommen“
Herxheims Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth ist verwundert, dass sich Verbandsbürgermeisterin Hedi Braun »nicht mitgenommen« fühlt.

Das Interview mit Hedi Braun in der gestrigen Ausgabe sorgt für Wirbel. Die parteilose Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Herxheim hatte unter anderem über das zerrüttete Verhältnis mit ihrem Amtsvorgänger Franz-Ludwig Trauth gesprochen, der als Ortsbürgermeister die Geschicke Herxheims leitet. Nun meldet sich der Christdemokrat in einer schriftlichen Stellungnahme zu Wort.

„Es liegt in der Natur der Sache, dass in einem Interview zunächst eine einseitige Betrachtung der Dinge erfolgt. Da insbesondere das über mich gezeichnete Bild nicht der Wirklichkeit entspricht, bedürfen die Darstellungen einer Erwiderung“ – mit diesen Worten leitet Herxheims Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth seine Stellungnahme ein, die er gestern Nachmittag der RHEINPFALZ zugeschickt hat. Hedi Braun, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Herxheim, hatte bei einem Interview in der Donnerstagsausgabe ihren Vorgänger angegriffen. Sie sagte, sie habe immer wieder versucht, auf ihn zuzugehen, doch Trauth habe stets abgeblockt. Er habe ihr beispielsweise verboten, Einrichtungen der Ortsgemeinde alleine zu besuchen, obwohl sie die Leiterin der Verwaltung sei und die Gesamtverantwortung trage. „Es ist schade, dass es zwischenmenschlich nicht funktioniert. Aber ich möchte niemandem etwas vorspielen“, sagte die 53-Jährige, die Trauth vor zwei Jahren überraschend aus dem Amt gedrängt hatte. Franz-Ludwig Trauth schreibt nun: „Zunächst blicke ich mit Zufriedenheit zurück auf meine Amtszeit als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herxheim, da sich sowohl die Verbandsgemeinde wie auch die Ortsgemeinden sehr gut entwickelt haben.“ Die Verbandsgemeinde sei in seiner Amtszeit nur gering verschuldet gewesen, zudem habe sie die niedrigste Verbandsgemeindeumlage im ganzen Landkreis. Sicherlich sei seine Abwahl ein schmerzliches Erlebnis gewesen. Aber es sei eine demokratische Entscheidung der Wähler gewesen – und das sei zu akzeptieren. „Ich bin eher der Typ, der den Blick nach vorne richtet und in der Auflösung der bisher bewährten Personalunion eine Chance für die Ortsgemeinde Herxheim sieht.“ Dann wird er deutlicher: „Schon bei der Amtsübergabe und in nachfolgenden Gesprächen habe ich im Sinne der Weiterentwicklung der Gemeinde die Zusammenarbeit angeboten. Die kann jedoch nur auf der Basis von beiderseitigem Vertrauen gelingen. Dazu dienen Gespräche auf der Ebene eines respektvollen Umgangs auf Augenhöhe, was ich bisher vermisse. Den versöhnlich von Frau Braun formulierten Satz, ,man will es jetzt probieren’, habe ich definitiv anders in Erinnerung“, schreibt Trauth. Er sei eher darauf ausgerichtet gewesen, dass sich der Ortsbürgermeister unterzuordnen habe. Eine konstruktive Zusammenarbeit sehe anders aus. Falsch sei die Behauptung, er habe Braun verboten, Einrichtungen der Ortsgemeinde zu besuchen. Es sei vielmehr guter Stil, wenn die Vertreter der Ortsgemeinde bei einem Besuch einer Einrichtung von der Bürgermeisterin begleitet würden. „Mit Verwunderung nehme ich zur Kenntnis, dass sich Frau Braun nicht mitgenommen fühlt“, obwohl sie zu allen Sitzungen der Ortsgemeindegremien entsprechende Einladungen erhalten habe, denen sie aber bisher nur zu einem geringen Bruchteil nachgekommen sei. „Es ist bedauerlich, dass Bürgermeisterin Braun den Weg in die Öffentlichkeit nimmt, um mögliche zwischenmenschliche Probleme in den Vordergrund zu stellen. Im Sinne gemeinsamer Ziele müssen gegebenenfalls persönliche Vorstellungen oder Befindlichkeiten zurückgestellt werden, um gerade zu vermeiden, dass Reibungsverluste in der Aufgabenerfüllung entstehen“, schreibt Trauth.

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