Kommentar Fall Wilgartswiesen: Hilflose Opfer, hilflose Behörden

Der Fall hat den Ort beschäftigt.
Der Fall hat den Ort beschäftigt.

Im Fall von Wilgartswiesen lässt der Staat die Opfer eines vermutlich psychisch kranken Straftäters zu lange im Stich.

Eine Familie musste zwei Mal leiden: durch den Angriff auf ihren Sohn und durch die Tage der Angst und Hilflosigkeit. Ist der Täter auf freiem Fuß? Legt er sich gerade wieder auf die Lauer? Die Schilderung der Mutter, dass sich ihre Kinder im eigenen Haus nicht mehr sicher fühlen, zerreißt einem das Herz. Nach der ersten Aufregung entsteht zwar der Eindruck, dass die Polizei, die Kreis- und die Verbandsgemeindeverwaltung alles in ihrer Macht stehende getan haben, doch wenn sich jemand einem Kind mit Küssen aufdrängen, es mit unheimlichen Nachrichten bedrohen, es mit der Faust schlagen und dem Messer bedrohen kann, ohne dass man den Täter festsetzen kann, läuft etwas falsch. Schlimmeres wurde nur verhindert, weil der Junge sich selbst mit Reizgas schützen konnte. Nach sieben Tagen scheint der Mann nun aus dem Verkehr gezogen zu sein – vorläufig. Was passiert danach? Wer schützt die Kinder dort, wohin er dann verfrachtet wird?

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