SÜW „Gelbes Band“ soll nach positiver Resonanz fortgesetzt werden

Baummarkierung in Weyher mit Ortsbürgermeister Andreas Möwes, Beigeordnetem Robert Klein und Michael Leschnig vom Haus der Nachh
Baummarkierung in Weyher mit Ortsbürgermeister Andreas Möwes, Beigeordnetem Robert Klein und Michael Leschnig vom Haus der Nachhaltigkeit (von links).

Die bundesweite Initiative „Gelbes Band“ setzt auch in der Südpfalz Akzente. Die Organisatoren haben zum Abschluss eine Umfrage gestartet und ziehen nach der Premierensaison ein überwiegend positives Fazit. Auch wenn es einige kritischen Stimmen gab.

Die Obsterntesaison ist längst abgeschlossen, aber noch immer erfreuen sich viele am Ertrag der Streuobstbäume. Ob als Bratapfel, Pflaumenkompott, Kirschmarmelade oder Birnenbrand – Streuobst begleitet die Menschen das ganze Jahr über. Durch die Aktion „Gelbes Band“ hatten erstmals auch Menschen ohne eigene Obstbäume die Möglichkeit, heimisches Obst zu genießen. Die Aktion ist eine bundesweite Initiative, die 2021 die Pfalz erreichte. Initiiert haben sie die Lokale Aktionsgruppe Pfälzerwald plus, das Biosphärenreservat Pfälzerwald und das Haus der Nachhaltigkeit. Auch zahlreiche Gemeinden im Kreis Südliche Weinstraße haben sich an der Aktion beteiligt, etwa in den Verbandsgemeinden Edenkoben, Annweiler und Bad Bergzabern. Das Motto lautete: Von den Bäumen, die mit einem gelben Band markiert sind, darf jeder legal Obst für den Eigenbedarf pflücken. Denn es soll nicht ungegessen verkommen. Damit wollen die Beteiligten für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren, ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen und den Blick mehr auf die Bedeutung von Streuobstwiesen lenken.

Pfalzweit haben sich laut den Organisatoren in diesem Jahr mindestens 33 Orts- und Verbandsgemeinden sowie Städte mit ihren Flächen an der Aktion beteiligt und diese größtenteils über die Aktionswebsite des Biosphärenreservats oder ortsintern beworben. Im Herbst wurde eine Umfrage unter den Teilnehmern gestartet, an der sich 20 Kommunen beteiligten, von denen 80 Prozent angaben, teils zufrieden, zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Verlauf der Aktion gewesen zu sein.

Was lief nicht so gut bei der Aktion?

Vereinzelt seien aber auch Probleme nicht ausgeblieben. Laut den Umfrageergebnissen wurden mitunter mutwillig Aktionsplakate und Hinweisschilder für die richtige Ernte entfernt, es gab Unklarheiten über die erlaubte Erntemenge und in diesem Herbst zu wenig Obst an den Bäumen. Die anfänglichen Befürchtungen, dass es bei den Bäumen zu Schäden an den Ästen kommt, Unfälle auf dem unebenen Gelände passieren oder gar ein „Streuobsttourismus“ aus entfernten Gebieten entsteht, haben die Ergebnisse der Umfrage nicht bestätigt. „Im Gegenteil wurde sogar positiv bewertet, dass sowohl Bürger als auch Touristen Obst ernten konnten und mehr Klarheit über das Pflücken an fremden Bäumen herrschte“, bilanzieren die Initiatoren. Vereinzelt seien sogar Bürger an die Gemeinden herangetreten, um Baumspenden oder ihre Unterstützung bei der Baumpflege anzubieten.

Während der Aktion waren auch kritische Stimmen zu hören. So findet der Verein Leben und Natur in der Südpfalz, dass die Aktion die Streuobstwiesen-Kulturlandschaft gefährdet statt erhält. Das Gros der Rückmeldungen sei aber positiv, deswegen wollen die Initiatoren die Aktion „Gelbes Band“ im kommenden Jahr fortführen und ausbauen, kündigen sie an. Neben der Bereitstellung von gelben Bändern und weiterer Aufklärung zur Nutzung der Bäume sind in den kommenden Jahren auch verschiedene Zusatzangebote zur Wissensvermittlung geplant, etwa Baumschnitt- und Sensenkurse oder Hilfestellungen bei der Sortenbestimmung durch Pomologen. An der Planung werden erneut Akteure von Obst- und Gartenbauvereinen, Streuobstwiesen-Experten, Forstleute und Vertreter aus dem ehrenamtlichen Naturschutz beteiligt sein.

Kontakt

Wer sich einbringen möchte, kann sich an Projektkoordinatorin Christina Kramer vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen unter Telefon 06325 955246 wenden.

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