Kreis Südliche Weinstraße Geld für Kinder und Alte

Die katholische Kindertagesstätte St. Maria soll von zwei auf drei Gruppen vergrößert werden. Die Gemeinde Herxheim übernimmt die Bauträgerschaft und damit die Kosten. Wie hoch die sein werden, steht laut erstem Beigeordneten Reinhard Bayer (CDU) nicht fest. Eine ursprüngliche Planung, die von etwa 1,2 Millionen Euro ausging, sei nicht mehr aktuell. Denn die Gemeinde habe einige Punkte in der Planung gestrichen. Er werde nun den Architekten wegen einer Überplanung kontaktieren. Seiner persönlichen Einschätzung nach „dürften wir irgendwo zwischen 700.000 und 900.000 Euro landen“. Der Rat fällte die Grundsatzentscheidung zur Erweiterung einstimmig. Ebenso, wie die Beteiligung an den Sachkosten in 2014 von rund 22.000 Euro zu 50 Prozent, also zirka 11.000 Euro. Beigeordneter Bayer, der Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth, zurzeit in Urlaub, vertrat, machte deutlich, dass es dringend geboten sei, die Kita zu erweitern und zu modernisieren: „Es gibt echten Handlungsbedarf.“ St. Maria erfülle zurzeit nicht die Standards, die die kommunalen Kitas hätten. Exemplarisch: „Es gibt dort nur eine Toilette. Das geht nicht“, so Bayer. Im Wesentlichen vorgesehen sind ein Erweiterungsneubau im Süden des Gebäudes und die Neugestaltung der Hauswirtschaftsräumen. Dem Projekt der kommunalen Kita Nord-West, „Ein Garten für unsere Kinder“, steht nichts mehr im Wege. Einstimmig bewilligte der Rat die Umnutzung eines nahe gelegenes Grundstücks. Das 2000 Quadratmeter große, gemeindeeigene Areal, das bis vor kurzem landwirtschaftlich genutzt wurde, soll mit einer umlaufenden Hecke versehen und unter anderem mit Kräutern und Obstbäumen bepflanzt werden. „Ich finde das eine ganz tolle Idee“, meinte Sitzungsleiter Bayer. Das sahen auch die Fraktionen von CDU, SPD, FWG und Grünen so. Es sei wichtig, die Kinder an die Natur heranzuführen, die sie einmal beschützen sollen“, brachte es Lotar Sator (Grüne) für sich auf den Punkt. Die Planung für die Neugestaltung des Ortsplatzes in Hayna kann weitergehen. Der Gemeinderat gab grünes Licht, den Platz über das Dorferneuerungsprogramm des Landes unter dem Gesichtspunkt „generationenübergreifend“ zu überplanen. Bayer formulierte den Zustand des Areals diplomatisch mit: „Dem Platz wieder eine Gestalt geben.“ Die Haynaer Ortsvorsteherin Rita Axtmann (CDU) wurde da insbesondere im Kindbereich deutlicher: „Das ist kein Spielplatz mehr. Da steht nur noch eine Schaukel.“ Die FWG vertraue bei der Entscheidung auf die „konstruktiven Diskussionen im Ortsbeirat Hayna, die übrigens zu einer Kostenreduzierung von rund 200.000 Euro gegenüber der ursprünglich ermittelten Summe geführt haben“, meinte Christian Fetsch. Auch die SPD lobte die Planung: „Das uns hier vorliegende Konzept ist innovativ, schlüssig, und vor allem ist es generationenübergreifend. Es finden sich für alle Altersgruppen von 2 bis 90 Jahren die Möglichkeit, sich zu verweilen“, so Andreas Ehmer von der SPD-Fraktion. Das Altenzentrum St. Josef wirtschaftet im kommenden Jahr mit einem Haushalt von fast 4,97 Millionen Euro. Der Etat übertrifft damit den Vorjahresansatz um 8,3 Prozent. Wie Geschäftsführer Hubert Niederer dem Rat erklärte, liege das an der „landesweiten pauschalen Anhebung“ der Lohnkosten von wohl 2,8 Prozent und an 14,4 Prozent Vorfinanzierung für die Sanierung des Mitteltraktes. Bei der seit Jahren laufenden Modernisierung des Alten- und Pflegeheimes im laufenden Betrieb werde 2016 eine Pause eingelegt: „Das brauchen wir einfach“, machte Niederer die Belastung von Belegschaft und Bewohnern deutlich. Dafür hatte der Rat Verständnis, segnete den Haushaltsplan ebenso einstimmig ab, wie die Neugestaltung des Außenbereiches am Haupteingang für knapp 56.000 Euro. Zurzeit sei das Haus komplett belegt. Das spreche für die gute Betreuung durch ein hochmotiviertes Team. Er habe gerade am selben Tag vom Familienministerium ein Schreiben erhalten, das die gute Betreuung bescheinige. Bei zwei Enthaltungen von den Grünen beschloss der Rat bei der Parkplatzneuanlegung in der Hauptstraße 76, die Bushaltestelle nicht zu verlegen. Das sei wegen der hohen Bordsteine technisch nicht möglich, sagte Bayer. Die Grünen hatten im Vorfeld angeregt, dem Platz unter anderem mit einem breiteren Grünstreifen und einer Sitzbank mehr Aufenthaltscharakter zu geben. In diesem Zusammenhang war auch die Verlegung der Bushaltestelle diskutiert worden. Das geplante Wohngebiet „Östlich der Peter-Betz-Straße“ soll wegen der möglichen Lärmemission durch das nahe Förderzentrum für behinderte junge Menschen mit den Werten für ein Mischgebiet und nicht für ein Wohngebiet belegt werden. (rww)

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