Kreis Südliche Weinstraße Gruß an die ganze Welt

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„Wir möchten das Dornröschen Bad Bergzabern ein bisschen wachküssen, lasst uns der Stadt ein neues Lächeln schenken“, begrüßte Charlotte, Schülerin der zwölften Klasse des Alfred-Grosser-Gymnasiums, am Freitagmorgen die vielen Besucher auf dem Marktplatz. Mit Pauken und Trompeten der Bläserklasse soll die Stadt jetzt die freundlichste in Rheinland-Pfalz werden.

Freundlich zu sein und mehr „Farbe, Blumen, Kultur und Aktionen“ in die Stadt zu bringen, waren die beiden Themen der Schüleraktion, die Bewegung auf den Marktplatz gebracht hat. Die Musik der Bläserklasse, die bereits nach einem Jahr Probe ihr beachtliches Können unter Beweis gestellt hat, bekam viel Applaus. Um nicht nur Bad Bergzabern, sondern „die ganze Welt“ zu grüßen, ließen die Schüler bunte Luftballons in den blauen Herbsthimmel steigen. Ausgangspunkt der Aktion war das Anliegen von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU) mit dem Motto „Jeder grüßt jeden“ gewesen, mit dem Ziel, für mehr Freundlichkeit zu werben. Unterstützung fand er bei Pete Allmann, dem Schulleiter des Alfred-Grosser-Gymnasiums. In der Schule wurde bereits der „Ernstfall“ geprobt. Freundlich zu sein und Menschen zu grüßen, die man in der Öffentlichkeit trifft, auch wenn man sie nicht kennt, war eine Botschaft des Vormittags. Die Schüler der Oberstufenklasse von Catherine Schejok, die sich auf das deutsch-französische Abitur vorbereiten, hatten außerdem einen Fragebogen entwickelt, den in gut einer Stunde 55 Bürger ausgefüllt haben. Gut, ok oder unbefriedigend konnte zum Beispiel zum Angebot an Fachhändlern, dem Kulturangebot oder der Gastronomie angekreuzt werden. Die Zufriedenheit mit der Begrünung, der Anzahl der öffentlichen Toiletten oder Mülleimer waren weitere der 16 Fragen. Zudem durften Verbesserungsvorschläge für eine „angenehme, lebendige und freundliche Stadt“ gemacht werden. Die Klasse wird die Fragebogen auswerten und das Ergebnis an Susanne Schultz vom Zentrumsmanagement der Stadt weitergeben. „Es ist positiv, das so etwas gemacht wird“, findet Thomas Schaaf aus Bad Bergzabern. „Wenn in Bad Bergzabern etwas bewegt wird, ist das gut und sinnvoll“, ist die Meinung von Anneliese Sutter. Sie ist vor fünf Jahren wegen der medizinischen Angebote in die Kurstadt gezogen und wünscht sich mehr kulturelle Veranstaltungen, die Umsetzung der Rosenbepflanzung in der historischen Altstadt und wieder Angebote in den leeren Geschäften. „Es ist sehr gut und vernünftig, dass etwas passiert und das geht nur miteinander“, findet Paul Biehlmann, ebenfalls Bürger der Stadt. Er wünscht sich eine Aufwertung des Marktplatzes. Vorgestellt wurden auch die minderjährigen Flüchtlinge, die seit diesem Jahr in einer betreuten Wohngruppe in der Stadt leben und die Schule besuchen. In für die kurze Zeit sehr gutem Deutsch bedankte sich Mustafa aus Syrien für die Hilfe, die er in Bad Bergzabern bekommt. Der Stadtbürgermeister spendierte für jeden Schüler ein Eis und freute sich darüber, dass sie die Initiative ergriffen haben, Bad Bergzabern zur freundlichsten Stadt zu machen. Info Über weitere Teilnehmer an der Fragebogenaktion würde sich die Schule freuen, Informationen bei Catherine Schejok, E-Mail c.schejok@web.de. |pfn

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