Kreis Südliche Weinstraße Hin und Her um Kalmitbad

„Der Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Edenkoben wird mit der Entscheidung zur Sanierung des Kalmitbades in Maikammer gekoppelt“, sagte Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé (CDU) bei der Einwohnerversammlung in St. Martin. Wunsch und Wirklichkeit hätten im vergangenen Jahr im Leben der beiden Verbandsgemeinden nicht ganz zusammengepasst. Dennoch sei es sein Anliegen, die neue VG in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, sagte Gouasé. Er machte deutlich, dass der Haushaltsplan erst erstellt werden könne, wenn klar sei, welche Investitionen mit der Sanierung des Kalmitbads in Maikammer einhergingen. Der Rat der alten VG Maikammer habe einer Sanierung für 5,3 Millionen Euro zugestimmt – „ohne Zuschuss vom Land“, sagte Gouasé. Aber schon ohne dieses Projekt habe die neue VG einen Schuldenstand von 6,4 Millionen Euro; davon stammen drei Millionen Euro von Maikammer und 3,4 Millionen Euro von Edenkoben. „Unser Bestreben war es, die hohe Summe für das Bad zu reduzieren“, sagte Gouasé. Deshalb sei er nach Mainz gefahren, um im Innenministerium über mögliche Zuschüsse für die Sanierung zu verhandeln. Dringend sei ihm geraten worden, die Wasserfläche zu reduzieren – im Klartext: die sechs Bahnen des Schwimmerbeckens von 50 auf 25 Meter zu verkürzen. Nur dann gewährte das Land einen Zuschuss von 800.000 Euro. Bei der hohen Bäderdichte in der Region „sollte es eigentlich gar nichts geben“, wiederholte Gouasé die Worte aus dem Ministerium. Nun begann laut Gouasé das Hin und Her: Am 20. Januar habe Innenminister Roger Lewentz mitgeteilt, dass eine Landesförderung der 50-Meter-Bahnen definitiv nicht in Betracht komme. Am 22. Januar sei ein Schreiben des Landtagsabgeordnetem Wolfgang Schwarz (SPD) eingegangen, der mit dem Minister einen Kompromissvorschlag außerhalb der 25-Meter-Bahnen gefunden hatte, den es nun zu diskutieren gab. Auf Initiative der Landtagsabgeordneten Christine Schneider (CDU) fand am 28. Januar ein Gespräch mit Vertretern der VG und der Ortsgemeinde Maikammer mit dem Innenminister statt. Dabei sei zugesichert worden, dass alle drei Varianten – sechs 50-Meter-Bahnen, sechs 25 Meter-Bahnen oder drei 50- und drei 25-Meter-Bahnen – bezuschusst würden. Die von der Gemeinde Maikammer in Aussicht gestellte Beteiligung an Investitions- und Folgekosten habe der Minister begrüßt. Noch am selben Tag habe Lewentz die Zusage, dass auch Variante eins gefördert werde, zurückgezogen. So blieben die Varianten zwei und drei. Für die dritte, die Kombi-Variante (drei 50- und drei 25-Meter-Bahnen) wird laut Gouasé derzeit ein Grobplan und eine Kostenschätzung erstellt. Der Nichtschwimmerbereich, das Kleinkinderbecken sowie der Wasserspielplatz bleiben nach nochmaligen Gesprächen mit dem Ministerium – wie in der bisherigen Planung der VG – Bestandteil des förderfähigen Kompromissvorschlages. Der Springerbereich wird danach ins bisherige Schwimmerbecken, aber abgegrenzt vom Schwimmerbereich, integriert. Die Gremien der VG werden nach Vorlage der konkreten Pläne und Kostenschätzungen entscheiden. Selbst die 25-Meter-Variante kostet laut Gouasé noch 4,2 Millionen Euro. Und diese müssten die Gemeinden über die Umlagen stemmen. Dass diese steigen werden, kündigte er bereits an: von 32 Prozent in der alten VG Maikammer und 33 Prozent in der alten VG Edenkoben auf voraussichtlich 38 Prozent. Da Bäder „freiwillige Leistungen“ seien, dürfe man die Verschuldung nicht übertreiben. (giw)

x