Kreis Südliche Weinstraße Hirtenbachtal: Bis Mai 2018 Naturschutzgebiet

Pleisweiler-Oberhofen. Auf die Initiative des Naturschutzverbandes Südpfalz (NVS) ist das obere Hirtenbachtal in der Gemarkung Pleisweiler-Oberhofen bis Mai 2018 als Naturschutzgebiet sichergestellt. Der NVS kämpft darum, das ehemalige militärische Übungsgelände danach als reguläres Naturschutzgebiet auszuweisen.

Über rund 50 Hektar erstrecken sich im Bereich des Hirtenbachtals, davon rund fünf Hektar besonders schutzwürdige Orchideenwiese und 45 Hektar Waldfläche, die sich als ehemaliges Militärgebiet in den letzten Jahren ungestört entwickeln konnte. Diese Fläche wurde von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zum Verkauf an den Meistbietenden angeboten. Zur Sicherung dieses außergewöhnlichen Refugiums hat sich die Stiftung zum Schutz von Landschaft und Natur in der Südpfalz bemüht, die Orchideenwiese als Teilfläche zu erwerben. Nachdem die BIMA das Gelände nur als Ganzes verkaufen wollte, hat die NVS-Stiftung angeboten, auch die Gesamtfläche mit Unterstützung des Landes für Naturschutzzwecke zu kaufen. Die BIMA zeigte sich nicht bereit, die Gesamtfläche an die Stiftung zu verkaufen. Um zu vermeiden, dass das Gelände im freien Verkauf in „falsche Hände“ gerät, stellte der NVS im März dieses Jahres bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) den Antrag auf Sicherstellung des Geländes als Naturschutzgebiet. Diesem Antrag wurde für zwei Jahre zugestimmt. Die Rechtsverordnung kann um weitere zwei Jahre verlängert werden. Die SGD beabsichtigt in diesem Zeitraum das reguläre Ausweisungsverfahren durchzuführen. Der Naturschutzverband wertet dies als „tollen Erfolg“. Biologe Matthias Kitt, Mitglied im Vorstand der NVS-Stiftung, hat für die Antragsverfahren ein naturschutzfachlich ausgerichtetes Nutzungskonzept für die Konversionsfläche erstellt. Aus den Zielen der Natura-2000-Gebiete und den Naturgegebenheiten könne der Kalkmagerrasen und die Waldwiese erhalten und weiterentwickelt werden sowie das Hirtenbachtal offen gehalten und der Talkessel im „Oberrot“ geöffnet werden – möglicherweise durch extensive Beweidung. Der zentrale, teils alte Mischwald, solle sich zu Naturwald entwickeln. Ein rund 20 Hektar von Kiefern, und in Teilen von Kastanien, Fichten und Tannen geprägter Waldbereich eigne sich für mehrere großflächige Lichtungen, um Brutfläche für Ziegenmelker und Heidelerche zu schaffen; darüber hinaus wären Waldschneisen vorgesehen, die die Lichtungen mit Nahrungsräumen der beiden Vogelarten verbinden. |rhp

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