Kreis Südliche Weinstraße „Ich will einen Stadtrat und keinen Streitrat“

„Ich bin eine Teamspielerin“, sagt Gerda Schäfer.
»Ich bin eine Teamspielerin«, sagt Gerda Schäfer.

«Bad Bergzabern.» Um das Amt des Stadtbürgermeisters in Bad Bergzabern wird es wohl einen Dreikampf geben. Außer Martin Wichmann (CDU) und Hermann Augspurger (FWG) will auch SPD-Stadträtin Gerda Schäfer die Geschicke der Kurstadt in den nächsten fünf Jahren lenken. Der Vorstand des SPD-Ortsvereins hat die 59-Jährige vorgeschlagen, bei der Mitgliederversammlung am 14. Februar soll sie offiziell als Stadtbürgermeister-Kandidatin nominiert werden.

Gerda Schäfer wird schon seit geraumer Zeit als mögliche SPD-Bewerberinn für das Amt des Stadtoberhaupts gehandelt. Sie habe sich nicht geziert, sagt sie, „aber ich habe mir das gut überlegt“. Denn wenn sie etwas mache, dann richtig. Sie habe sich zuvor mit ihrem Ehemann abgestimmt – „denn ohne familiären Rückhalt geht das nicht“ – und ihrem Arbeitgeber. Seit zwei Jahren ist Gerda Schäfer bei der Ökumenischen Sozialstation beschäftigt, nachdem sie zuvor über 20 Jahre lang bei einer großen Pflegeeinrichtung tätig war. Angst vor der zusätzlichen Arbeitsbelastung als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister hat Schäfer nicht. „Ich bin ein Nachtmensch – und ein Frühaufsteher“, betont sie. Außerdem verstehe sie das Amt nicht als One-Man-Show. „Ich bin eine Teamspielerin.“ Sie setzt auf verlässliche Beigeordnete. „Und auf die Verwaltung. Wir haben eine gute Verwaltung, mit der man vernünftig zusammenarbeiten kann. Man kann diese Stadt nicht im Alleingang regieren“, meint sie. Außerdem setzt Gerda Schäfer auf eine vernünftige Zusammenarbeit im städtischen Parlament. „Ich will einen Stadtrat und keinen Streitrat“, sagt sie. Die 59-Jährige ist im Juli 2015 für Margot Hecker in den Stadtrat nachgerückt. Die Stimmung in dem Gremium, die vielen Streitereien, das hat ihr nicht gefallen. „Die Stadt steht vor großen Herausforderungen, das können wir nur gemeinsam schaffen, Streitereien und Blockade bringen uns nicht weiter“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Gerda Schäfer stammt aus Nordrhein-Westfalen, seit 1991 lebt sie in der Kurstadt. Von Anfang an hat sie sich gesellschaftlich engagiert, in Schule, Vereinen oder bei den Gesundheitsgesprächen. In die Kommunalpolitik ist sie aber erst spät eingestiegen. „Ich bin erst seit knapp sechs Jahren SPD-Mitglied.“ Auch das hat sie sich genau überlegt, obwohl sie der Partei schon immer nahe stand. Ein zentrales Thema ihrer Politik wird die soziale Situation in der Kurstadt sein. Sie lobt die Arbeit des Hauses der Familie und der vielen Ehrenamtlichen, die sich um sozial Benachteiligte kümmern. „Ich finde es unmöglich, dass der Stadtbürgermeister in seiner Neujahrsansprache allen möglichen Menschen dankt, aber das Haus der Familie nicht erwähnt“, kritisiert sie Amtsinhaber Fred-Holger Ludwig (CDU). Nachhaltig beeindruckt habe sie der Bericht von Ulrike Brunck in der Stadtratssitzung im September 2017. Die damalige Leiterin der Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes hatte das Gremium über die schwierige soziale Situation in der Kurstadt informiert. „In der Stadt gibt viele sozial Schwache“, sagt Schäfer, auch denen gehöre die Stadt und nicht nur den Vermögenden. „Ich will ein Bad Bergzabern für alle“, betont Schäfer.

x